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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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einen leblosen Körper in seinen Armen wiegte. Ich riss die Augen auf und gab einen erschrockenen Laut von mir. War etwa einer unserer Freunde gestorben?
    Vorsichtig trat ich näher, um einen Blick über seine Schulter zu werfen und schlug entsetzt die Hand vor den Mund. Die Person, die in James Armen lag, sah aus wie ich.
    Ich umrundete die beiden Gestalten, bis ich mich auf der gegenüberliegenden Seite befand und direkt in sein Gesicht blicken konnte. James weinte. Dicke Tränen rannen seine Wangen hinab, verweilten einen kurzen Augenblick baumelnd an seinem markanten Kinn und fielen dann herunter, als sie der Schwerkraft nachgaben.
    Ich rieb mir so fest die Augen, dass es schmerzte. Vielleicht würde das Bild ja verschwinden und das nächste, was ich sehen würde, wäre unser Schlafzimmer auf der Burg. Doch als ich erneut die Augen öffnete, hatte sich nichts geändert.
    Mein Körper lag immer noch in James Armen. Aus meiner Brust ragte der Schaft eines Messers und mein Oberteil hatte sich vom vielen Blut, dunkelrot verfärbt. Mein Blick huschte zu James, der ununterbrochen meine Stirn küsste und meinen Namen flüsterte.
    »Claire, bitte komm zurück. Ich brauche dich, mein Engel. Lass mich nicht allein. Du darfst mich hier nicht allein zurücklassen. Ich kann ohne dich nicht leben.«
    James weinte und sein ganzer Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt. So außer sich hatte ich ihn noch nie gesehen. Er wiegte meinen Körper wie ein kleines Kind hin und her und vergrub dann sein tränenüberströmtes Gesicht in meinen Haaren. Sanft strich er mir anschließend eine Strähne aus der Stirn und küsste mich liebevoll auf den Mund. Dann wurde er wieder von starken Weinkrämpfen geschüttelt.
    Wie versteinert stand ich da und beobachtete die absurde Szene vor mir. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich die Arme beschützend um mich selbst geschlungen hatte. Ihn so verletzt und hilflos zu sehen, brach mir das Herz. Ganz automatisch wischte ich mir mit dem Handrücken über die Wangen und spürte, dass sie feucht waren.
    »James«, flüsterte ich weinend und streckte ihm meine Hand entgegen, doch er reagierte nicht.
    Ich ließ sie wieder sinken und versuchte vergeblich einen klaren Kopf zu bekommen und zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte. Bei der Person, die offensichtlich tot in James Armen lag, konnte es sich nicht um mich handeln, denn ich stand doch hier.
    Hektisch tastete ich meinen Körper ab und atmete erleichtert auf, als ich jede Berührung fühlen konnte und meine Hände nicht in vermeintlich blau schimmernden, fast durchsichtigen Gliedmaßen verschwanden. Selbst das Armband, welches Finn mir zum Geburtstag geschenkt hatte, konnte ich deutlich zwischen meinen Fingern spüren, als ich es anfasste. Ich war also kein Geist. Das war ja schon einmal beruhigend. Ich sah wieder zu James und runzelte nachdenklich die Stirn. Aber was war dann hier los?
    Verzweifelt suchte ich nach einer plausiblen Erklärung, doch ich fand keine. Das, was ich sah, war eindeutig, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Mein Gehirn weigerte sich zu begreifen, was mir mein Gefühl schon die ganze Zeit zuflüsterte. Ich war gestorben und dort unten auf dem Boden lag mein toter Körper.
    Eigentlich hätte ich verzweifelt und unendlich traurig sein müssen, denn ich war tot. Andererseits war ich irgendwie erleichtert, dass ich noch immer hier war, auch wenn ich nicht verstand, warum. Es gab kein helles Licht, auf das ich hätte zugehen können, aber auch niemanden, der mir erklären konnte, warum ich noch hier war.
    »Es wird Zeit zu gehen«, hörte ich eine sanfte Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und blickte auf eine wunderschöne Frau, die ganz in Weiß gekleidet war. Ihr blondes, lockiges Haar hing ihr bis auf die Schultern und ihr gütiges Lächeln wirkte angenehm beruhigend auf mich. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut.
    »Wer ... wer bist du und was willst du?«, fragte ich fast ein wenig feindselig. Das Lächeln der jungen Frau wurde noch sanfter und sie streckte mir auffordernd die Hand entgegen.
    »Es wird Zeit für dich, diese Welt zu verlassen. Ich werde dir den Weg zeigen und dich begleiten, bis du dort angekommen bist, wo du deinen Frieden finden wirst«, erklärte sie. Ich trat langsam einen Schritt zurück und kniff die Augen argwöhnisch zusammen.
    »Bist du der Tod?«, wollte ich wissen. Die Frau lachte.
    »Nein, mein Name ist Elisabeth. Ich bin nur eine von vielen. Wir begleiten die Toten ins Jenseits,

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