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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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war daraufhin zu mir geeilt.
    Nun war ich an der Reihe und berichtete, was ich im Garten der Abtei erlebt hatte. Nur Vasili war nicht anwesend. Er war zurückgeblieben und bewachte die Gräber. Schließlich wussten wir nicht, ob noch mehr Ubour auf uns angesetzt waren. Vasili sollte nur dafür sorgen, dass niemand vor uns den geheimen Raum unter dem Grab betrat.
    »Aber woher wussten sie von dem Grab?«, wollte Balthasar wissen. Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung. Das habe ich sie auch gefragt, aber sie haben es nicht verraten.« Ich presste mir den Eisbeutel vorsichtig gegen die Stirn. Nun gut, es war kein richtiger Eisbeutel, sondern ein Handtuch, dass James um alle Eiswürfel gewickelt hatte, die er auftreiben konnte, aber es erfüllte seinen Zweck.
    Stirnrunzelnd sah ich zu meinem Vater, der am Fenster stand und gedankenverloren in die Dunkelheit blickte.
    »Warum hast du nicht schon früher nach mir gesehen? Ich habe monatelang nichts von dir gehört«, fragte ich und es gelang mir nicht, den vorwurfsvollen Klang zu unterdrücken, der in meiner Stimme mitschwang. Er drehte sich zu mir und sofort bereute ich meine etwas zu barsche Frage. Mein Vater wirkte erschöpft und Kummer zeichnete sein ausgemergeltes Gesicht, als er mir jetzt ein gequältes Lächeln schenkte.
    »Glaub mir, mein Kind, ich wäre schon viel früher gekommen, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte«, erklärte er. Mein Vater wirkte dabei so traurig, dass ich nicht anders konnte, als zu ihm zu gehen und ihn in die Arme zu schließen.
    »Entschuldige, es sollte nicht wie ein Vorwurf klingen«, flüsterte ich, während ich die Augen schloss und seine Nähe genoss. Er tätschelte mir sanft mit der Hand den Rücken, wie bei einem kleinen Kind, das man nach einem schlechten Traum beruhigen musste.
    »Mir tut es leid, Claire. Wenn ich geahnt hätte, was dir zugestoßen ist, hätte ich alles darangesetzt, um dir zur Seite zu stehen.« Ich löste mich aus der Umarmung und lächelte. Es tat so gut, meinen Vater wieder an meiner Seite zu wissen.
    »Dann hat es Evelyn also doch geschafft und besitzt jetzt das Blut aller fünf Schattenwächter«, stellte James fest.
    »Nicht nur das der fünf Wächter«, fügte ich hinzu. Mein Vater versteifte sich. Er schob mich etwas von sich und betrachtete mich eingehend.
    »Was meinst du damit?«
    »Sie hat auch mein Blut«, gab ich kleinlaut zu. Er runzelte verständnislos die Stirn.
    »Aber was will sie mit … Oh mein Gott.« Endlich schien er zu begreifen und seine Augen weiteten sich. Ich nickte.
    »Sie will den mächtigsten Blutrubin erschaffen, um ...«, ich hielt inne. Es fiel mir schwer, den Satz zu vervollständigen. Wenn ich die Worte aussprach, würde ich mir eingestehen, dass Evelyn ihr Ziel fast erreicht hatte.
    »Um die Quelle des Bösen zu befreien«, beendete mein Vater den Satz. Ich ließ mich in einen der Sessel fallen und rieb mir erschöpft die Augen.
    »Und sie will den Codex Hostimentum, um uns daran zu hindern, die Quelle des Guten zu befreien«, bemerkte ich entmutigt. James setzte sich neben mich auf die Sessellehne und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Da haben wir auch noch ein Wörtchen mitzureden«, beteuerte er.
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren und endlich dieses verflixte Buch finden«, entschied Balthasar mit entschlossener Stimme.
     
    Vasili trat hinter einem kleinen Nebengebäude hervor, als wir auf die Gräber zugingen.
    »Da seid ihr ja endlich«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Ist jemand aufgetaucht, während wir im Hotel waren?«, erkundigte sich James. Vasili schüttelte den Kopf.
    »Nein, niemand bis auf einen kleinen Mönch, der Abfallreste eingesammelt hat«, erklärte er.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, ob Baobhan Shin recht hatte«, sagte James und ging auf das Grab zu, unter dem sich der geheime Raum befinden sollte. Balthasar eilte zu ihm und zusammen schoben sie die schwere Betonplatte zur Seite. Neugierig machte auch ich einige Schritte nach vorn und warf einen vorsichtigen Blick in das offene Grab. Dort war weder ein Sarg, noch irgendwelche Überreste eines menschlichen Skeletts zu sehen. Stattdessen erkannte ich einige Stufen, die grob in den Lehm gehauen waren und nach unten führten.
    Wir wechselten einen raschen Blick, dann setzte sich James in Bewegung und stieg als Erster die Stufen nach unten. Wir anderen folgten ihm und Balthasar schob die Betonplatte über sich wieder in ihre ursprüngliche Position, so dass von außen nicht zu

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