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Blutsauger

Blutsauger

Titel: Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Obduktion der beiden Toten.«
    »Du willst was?«, staunte Schmittke. »Du willst nochmal …?«
    »Ich weiß, dass Kräuter Fremdverschulden ausgeschlossen hat. Aber, Leute, wir haben’s hier mit einer Klinik zu tun. Das sind Mediziner – oder zumindest Personen aus deren Umfeld. Haltet ihr es nicht für denkbar, dass jemand, der mit Stammzellen rumbastelt, weiß, wie man Leben unbemerkt auslöschen kann?«
    Die Kriminalisten sahen Häberle ratlos an. Nur Linkohr und Kerstin nickten sich bestätigend zu.
    Schmittke reagierte als Erster: »Dir ist schon bewusst, was eine Obduktion kostet?«
    Häberle holte tief Luft, sodass sich sein Wollpullover im Brustbereich bedrohlich dehnte. »Ich denke, dass dies keine Rolle spielt, wenn über die politische Schiene Druck ausgeübt wird. Denk an den Landrat!«
    Schmittke musste erkennen, dass Häberle die besseren Argumente hatte. »Das muss aber Ziegler anordnen.«
    »Der Herr Staatsanwalt wird nicht umhinkommen, wenn ich ihm den Sachverhalt erkläre. Und ich wette mit euch, sowohl dieser Dr. Dingsda mit der Unfallflucht als auch die Röntgenassistentin wurden umgebracht.«
    Keiner wollte dies kommentieren. Waren sie allzu lange gutgläubig gewesen?

39
    »Am liebsten würd ich abreisen«, sagte Melanie zum wiederholten Male. Sie waren nach dem Treffen mit dem Mann noch zwei Stunden auf dem Balkon gesessen, um über das Gehörte zu reden – aber nur im Flüsterton, falls es nebenan fremde Ohren gab. Jetzt, beim Frühstück, als kurz nach 8 Uhr die Sonne hinter dem östlichen Seitenflügel des Hotels ihre ersten Strahlen auf die Terrasse warf, schmeckten ihnen weder der Kaffee noch die Köstlichkeiten, die es am üppigen Buffet gab. »Wenn Elmar tatsächlich abgetaucht ist, weil er Angst hat, in die Sache daheim reingezogen zu werden, könnten auch wir in die Schusslinie geraten«, fuhr Melanie fort und setzte sich ihre große Sonnenbrille auf.
    Trotz des nächtlichen Gesprächs wirkte sie irgendwie selbstbewusst, dachte Caroline. »Dieser Hoyler, oder wie er heißt …«, erwiderte sie und wurde durch Melanies Nicken bestätigt, »… ja, Hoyler, der hat einen ziemlich guten Draht in diese Kreise, obwohl er sich auf unsere Fragen vornehm zurückgehalten hat.«
    »In Wirklichkeit wollte uns der doch nur aushorchen«, warf Melanie schnell ein und schaute sich nach bekannten Gesichtern um. »Der wollte in Erfahrung bringen, was wir wissen – vor allen Dingen: Ob wir Elmars Versteck kennen.«
    Caroline erwiderte nichts. Das plötzliche Auftauchen dieses Mannes an der Bar hatte bei ihr einen tiefen Eindruck hinterlassen. Er war jedenfalls gut über Elmars Absichten informiert. Wahrscheinlich hatte der mit seinem Abenteuer geprahlt, überlegte Caroline zum wiederholten Male. Diese Möglichkeit war ihr bereits in der Nacht als die logischste erschienen. Für einen Moment hatten sie in Erwägung gezogen, Hoyler könnte ein Privatdetektiv sein, der im Auftrag von Bruggers Ehefrau hinter Elmar her war, um einen plausiblen Grund für eine Scheidung zu liefern.
    »Um ehrlich zu sein, Caroline, ich hab Angst um Elmar. Denn falls ihm etwas zustößt, wird man ihn mit uns in Verbindung bringen«, sagte Melanie plötzlich und wehrte den Ober ab, der sich höflich erkundigte, ob er eine weitere Kanne Kaffee bringen sollte.
    Ihre Freundin sah zu den großen Palmen hinüber, deren Blätter im Winde rauschten. »Wenn dieser Hoyler ein guter Freund von Elmar ist, wie er ja behauptet hat, dann haben die sich auf jeden Fall treffen wollen. Und wir waren nicht der Hauptgrund für Elmars Reise. Er hat uns nur eingeladen …«
    »… um zwischen irgendwelchen Terminen seinen Spaß zu haben«, unterbrach Melanie und führte den Satz zu Ende. Es klang nicht nach Enttäuschung, sondern nach Zorn und Rache.
    »Und ich sag dir«, gab sich Caroline besorgt und dämpfte ihre Stimme noch weiter, weil sich am Nebentisch ein junges Pärchen niedergelassen hatte, »… ich sag dir, wenn Elmar was geschieht, hängen wir mit drin. Man wird bei ihm irgendetwas finden, was auf uns hindeutet. Und je nachdem, was es ist, kann das für uns ganz dumm ausgehen.«
    Melanie sah ihre Freundin über den Rand der großen Sonnenbrille hinweg an. »Wie kommst du denn da drauf?«
    »Zwei Frauen, die mit einem verheirateten Mann unterwegs sind«, flüsterte Caroline. »Eifersucht, verstehst du? Die spanische Kripo kann alles Mögliche ins Spiel bringen. Und wir können uns nicht mal wehren – sprachlich, mein ich. Du

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