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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wenn er mich allein und isoliert zurückließ.
    »Du kannst das, Winona«, sagte ich und verschob diese Überlegungen auf später – wenn es denn ein Später gab. »Du bist eine starke Frau.« Das Metall war nicht besonders heiß gewesen. Vielleicht hatte sie nicht die Kraft, genug Magie zu kanalisieren.
    » Consimilis, calefacio !«, rief Winona, und ich ließ meinen Fuß vorschnellen. Er traf die Tür zur selben Zeit wie ihr Zauber, und das Gitter zitterte, während Funken aufblitzten. Der Geruch von heißem Metall breitete sich aus, aber die Tür gab nicht nach.
    »Noch mal!«, rief ich, und mein Herz schlug schneller.
    » Consimilis, calefacio !«, schrie sie fröhlich, und ich trat zu und schrie mit ihr.
    Die Tür gab nach. Ich fiel nach vorne und mein Schwung ließ mich bis in die Mitte des Raums stolpern. Begeistert fing ich mich und wirbelte herum. Die Tür schwang gerade wieder zu, aber das Schloss war nur noch ein glühender Klumpen geschmolzenes Metall. Der Gestank von brennendem Draht überlagerte alles. Ich grinste, als Winona fassungslos auf die Tür starrte, während ihre Augen im dämmrigen Licht der Monitore glänzten. »Ich habe es geschafft …«
    »Das war fantastisch!«, rief ich, während ich zum Käfig hechtete, um meinen Fuß vor die Tür zu schieben, damit sie sich nicht ganz schloss und das Metall zusammenschmolz. Auf keinen Fall würde einer von uns noch mal in diesem Käfig gefangen sein. Sogar einen Schritt vor dem glühenden Schloss war die Luft noch heiß. Ich hielt die Tür mit dem Fuß offen, während ich hineingriff, um Winona auf die Beine zu helfen.
    »Ich kann stehen«, sagte sie, richtete sich auf und balancierte sich mühelos aus.
    »Du kannst stehen!«, wiederholte ich, und mein Lächeln wurde breiter. »Du kannst laufen!«, rief ich dann, als sie auf mich zu trottete, wobei ihre kleinen Hufe über den Asphalt klapperten.
    »Ich habe hilflos gespielt.« Winona trappelte an die Stelle, wo sie ihre Kleidung und ihre Tasche hingelegt hatten. »Ich habe ein Semester lang einen Krüppel gespielt. Da musste ich es ja können.« Stirnrunzelnd hob sie einen Mantel hoch. Es war ein Herrenmantel, aber lang genug, um ihre Füße zu verbergen. »Ich glaube, der muss Kenny gehört haben.«
    Mein Herz raste. Sie warf mir den Mantel zu, und ich fing ihn auf. Als Nächstes kam das Betäubungsgewehr, das immer noch in der Schublade lag, in die Eloy es geräumt hatte. »Lass uns gehen«, sagte ich und sah zu den grauen Monitoren auf, dann zog ich zischend die Luft durch die Zähne. »Warte!«, rief ich, als ich mich an das Laborbuch erinnerte.
    Winona zögerte, während ich die Bücher auf dem Regal musterte und ungeduldig nach dem suchte, in dem die Namen ihrer Opfer verzeichnet waren. »Okay«, sagte ich dann und schob es mir aufgeregt unter den Arm. »Jetzt können wir verschwinden.«
    Ich reihte mich hinter Winona ein und wunderte mich, wie schnell sie sich bewegen konnte. Fast so schnell wie ein Vampir. Ich konnte nicht anders als das Ende des Schwanzes anzustarren, das unter ihrem Mantel herausragte. Sie bewegte sich fast wie ein Geist und bemerkte Holzkisten und niedrig hängende Regale lange, bevor ich sie sah. Langsam erkannte ich die Umgebung von den Bildern auf den Monitoren wieder, und als ich hinter mich schaute, erkannte ich das winzige rote Licht einer Kamera. Ich wusste nicht, ob sie es aufzeichneten, aber trotzdem schickte ich ihnen zum Gruß einen erhobenen Finger, bevor ich Winona zur Treppe folgte.
    Das ging alles fast zu einfach. Winona wurde langsamer und betrachtete nachdenklich die Treppe. »Brauchst du Hilfe?«, flüsterte ich. Auf ebenem Grund lief sie wunderbar, aber hier ging es auf einer schmalen Treppe steil nach oben.
    »Ich weiß es nicht.« Sie legte eine Hand aufs Geländer und lächelte mich an. »Ich glaube, ich kann es schaffen, aber ich muss schnell sein. Vielleicht könntest du die Tür oben schon öffnen, damit ich nicht dagegen laufe?«
    Ich berührte mit einem Nicken ihre Schulter und schlich die Treppe hinauf. Die ganze Zeit lauschte ich. Die Frau war stark, das musste man ihr lassen. Als ich oben angekommen war, zögerte ich, dann drehte ich langsam den angeschlagenen Kupferknauf. Ich hatte keine Ahnung, wo wir uns befanden.
    Für einen Moment klemmte die Tür, dann öffnete sie sich widerwillig. Kühlere Luft glitt über meine Füße. Irgendwie roch es hier muffiger als im Keller. Es war dunkel, und ich ließ meinen Blick durch den schmalen, hohen

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