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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Flur wandern, bevor ich nach draußen glitt. Eine Abzweigung führte in einen offenen Raum, der Rest des Flurs endete vor einem Fenster. Draußen war es noch dunkler, denn es stand kein Mond am Himmel.
    »Okay!«, flüsterte ich in Richtung Treppe, dann blieb ich im Flur stehen und hielt die Tür auf, während Winona sich an der Treppe versuchte. Fast wäre sie gefallen, aber dann trat sie ein Stück zurück, hob ihren langen Mantel an und rannte die Stufen hinauf.
    Ich riss die Augen auf, als sie auf mich zuraste und dabei mehr Lärm machte als sechs Ziegen. Völlig haltlos kam sie oben an, und ich packte ihren Arm, damit sie nicht gegen die Wand lief. Hinter uns fiel die Tür ins Schloss. Ich hielt ihren Arm fest, bis sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, dann ließ ich sie los. Wir atmeten beide schwer – ich aus Angst, Winona vor Anstrengung. »Geht es dir gut?«, flüsterte ich. Sie zog den Mantel zur Seite, um ihre unglaublich schmalen Knöchel zu betrachten.
    »Ich glaube schon«, meinte sie, dann lächelte sie und ihre Reißzähne glänzten im Dämmerlicht. »Lass uns gehen.«
    Es gab nur eine Richtung, in die wir uns wenden konnten. Sie versuchte leise zu sein, aber ihre Hufe klapperten auf dem alten Holzfußboden. Wenn irgendjemand hier war, würde er es hören. Ich verzog bei jedem Schritt das Gesicht, während wir zum Ende des Flurs schlichen und auf etwas stießen, das scheinbar ein restauriertes Wohnzimmer aus dem neunzehnten Jahrhundert war, komplett mit Samtkordeln und Erläuterungen. Der Raum wurde von den Notausgangsschildern beleuchtet, und neben einer schmucklosen Tür stand ein Empfangsschalter. Gott sei Dank. Ein Telefon .
    »Wo sind wir?«, fragte Winona. Ich ließ meine Augen zur Decke gleiten, wo sich im Luftzug der Heizung ein schlechtes Modell des Sonnensystems bewegte.
    »In der Sternwarte«, sagte ich. Die Hoffnung machte mich ganz kribbelig. Verdammt, wir waren vielleicht zehn Minuten vom alten Haus meiner Mom entfernt. »Bleib hier. Ich rufe kurz jemanden an, dann können wir einfach warten.«
    »Rachel«, zischte sie, aber ich hatte mich bereits in Bewegung gesetzt. Wir konnten in einer Stunde zu Hause sein und die gesamte MegPaG-Bande in einer Viertelstunde in Gewahrsam haben.
    Ich glitt hinter den Tisch und suchte nach dem Telefon. Sobald ich es gefunden hatte, griff ich danach und wählte Glenns Nummer. 911 hätte ewig gedauert.
    »Rachel!«
    »Was?«, flüsterte ich laut, dann runzelte ich die Stirn. Warum hörte ich nichts? Verdammt, da war nicht mal ein Freizeichen gewesen.
    »Pass auf!«, schrie Winona. Ich sah auf und entdeckte einen Schatten, der auf mich zukam.
    »Runter!«, schrie Eloy. Ich warf das Telefon auf ihn. Es war nicht mit der Wand verbunden, also flog es gute zehn Meter weit und landete dann mit dem Geräusch von brechendem Plastik auf dem Boden.
    »Jetzt!«, schrie Chris irgendwo. Die Lichter gingen an und blendeten mich. Winona kreischte, und ich hörte Gerald grunzen. Ich blinzelte, dann entdeckte ich ihn. Er hielt sich den Bauch, während Winona vor ihm floh. Flink wie sie war, entkam sie auch mühelos Jennifer, die nach ihr griff.
    »Hurensohn«, knurrte ich, legte das Betäubungsgewehr an, zielte auf Eloy und drückte ab.
    Eloy blieb knapp einen Meter vor mir stehen. Der kleine Pfeil mit den roten Federn traf ihn in den rechten Arm, wie ich es gewollt hatte. Er musterte das Geschoss, und mein Mut verpuffte, als er es einfach nur aus dem Arm zog und den Kopf schüttelte. Leer! , dachte ich, dann warf ich voller Wut das Gewehr auf ihn.
    Eloy duckte sich und die Waffe landete neben dem kaputten Telefon. Im Hintergrund versuchten Jennifer und Chris gemein sam, Winona in die Enge zu treiben. Sie wich ihnen aus. Ihre Augen waren fast geschlossen, weil das Licht sie schmerzte.
    »Zu einfach«, sagte Eloy, als er nach mir griff. »Ich habe doch gesagt, dass sie entkommen können.«
    »Ach ja? Du hattest recht!«, sagte ich und trat nach ihm. Oder zumindest hätte ich das getan, wenn mir nicht jemand etwas über den Schädel gezogen hätte.
    Vor meinen Augen explodierten Sterne, während unglaubliche Schmerzen von meinem Ohr zu meiner Nase und zurück schossen. Ich taumelte, die Welt drehte sich und das Licht wurde plötzlich grau. Ich fiel auf ein Knie und wurde von jeman dem aufgefangen, der nach Jeansstoff roch. Es war Gerald.
    »Das war eine dämliche Idee!«, brüllte Chris. »Sie hat es bis zum Telefon geschafft!«
    Eloy beugte sich über mich. Ich

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