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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich vor ihr ein. Sie hatte recht, aber das musste mir schließlich nicht gefallen. Ich hob den Blick und fühlte, wie ich mich trotz aller Aufregung entspannte. Ich mochte Bibliotheken. Ich sog den Duft der Bücher in meine Lunge und genoss die andächtige Stimmung. Dann musste ich lächeln, weil ich mich daran erinnerte, wie ich hier hingefallen war und dabei so laut geflucht hatte, dass der Bibliothekar mich quer durch den Raum missbilligend angestarrt hatte.
    Entschlossen hielt ich auf den Hauptschalter zu. Alle anderen folgten in ihrer eigenen Geschwindigkeit. Wir versuchten schließlich, nicht wie eine Gruppe zu wirken. Die Dame hinter dem Schalter sah nicht aus wie eine Bibliothekarin – nicht mit dieser Beule unter ihrem Pulli, die Pistole schrie. »Nach hinten und links«, sagte sie und warf einen kurzen Blick zu der Kamera unter der Decke, während sie die Schranke am Tresen hob und uns einließ.
    Ich sah ebenfalls kurz zur Kamera und entdeckte ein kleines Rinnsal von Jenks’ Staub. In der festen Überzeugung, dass die MegPaG auf diese Art nichts von unserer Anwesenheit erfahren würde, ging ich in die hinteren Büros.
    Ich war schon früher hier gewesen, also waren mir die Tische mit ihren Bücherstapeln und den kränklichen Pflanzen vertraut, doch ich blieb abrupt stehen, als ich Dr. Cordova an einem der vollen Tische entdeckte. Sie gab gerade zwei FIB-Beamten Anweisungen. Ein weiterer Beamter hinter mir be setzte eine tragbare Funkstation. Die Frau sah auf, als Nina sich räusperte. Für einen Moment wirkte sie irritiert, dann glättete sich ihre Miene.
    »Ich wusste nicht, dass Sie hier sein würden«, sagte ich. Glenn drängte sich an mir vorbei und ermahnte mich mit einem leichten Schulterstoß, auf meine Manieren zu achten.
    »Dasselbe könnte ich von Ihnen behaupten«, sagte Dr. Cordova. Ihr Blick glitt zu meinem angeschossenen Bein, dann zu meinem leeren Handgelenk. Langsam verblasste ihr Lächeln. »Wie geht es Ihrem Bein?«
    »Prima«, sagte ich und klopfte darauf. »Es war keine besonders große Kugel.«
    Sie starrte mich ausdruckslos an. »Freut mich zu hören. Ein Mensch wäre trotzdem im Krankenhaus.«
    Das klang wie ein Vorwurf. »Es war ein glatter Durchschuss, keine große Sache«, log ich. »Wenn Menschen es mal mit Hexen medizin versuchen würden, könnten sie auch viel schneller wieder auf den Beinen sein.«
    »Teresa!« Nina trat vor, ihr Duft eine Mischung aus vampirischem Räucherwerk und Papier. »Wie schön, dich wiederzusehen. Ich muss Detective Glenn wirklich dafür loben, dass er diesen Ort gefunden hat. Wir kombinieren wirklich wunderbar die Stärken unserer beiden Organisationen, findest du nicht auch?«
    Nach ihrer säuerlichen Miene zu urteilen war ›wunderbar‹ wahrscheinlich das letzte Adjektiv, das Dr. Cordova eingefallen wäre. »Toll«, meinte sie kurz angebunden. Dann hatte einer der Männer eine Frage, und sie wandte sich ab.
    Ich lehnte mich gegen einen leeren Tisch und verschränkte die Arme. Mir war egal, ob ich aussah, als würde ich schmollen. Das war besser, als wütend zu wirken. Das letzte Mal, als Dr. Cordova bei einem Einsatz gewesen war, war alles den Bach runtergegangen, ich war erst gefangen und dann angeschossen worden. Sie mochte mich nicht, und das Gefühl beruhte auf Gegenseitigkeit.
    Das Klappern von Pixieflügeln war eine willkommene Ablenkung, und ich schob meine Haare zurück, kurz bevor Jenks landete. »Ich vertraue ihr nicht«, flüsterte der Pixie.
    »Warum ist sie überhaupt hier?«, sagte ich und wedelte mit einer Hand. Anscheinend hatte ich zu laut gesprochen, denn Dr. Cordova drehte sich wütend um.
    Jenks kicherte. Auch Glenn grinste in sich hinein, als er zur Funkstation ging und drei Funkgeräte an sich nahm. Sie wirkten sehr schick, viel besser als alles, was das FIB gewöhnlich benutzte. »Wir müssen nach unten«, sagte er, und Dr. Cordova wandte sich wieder ab.
    Nina schob sich näher an mich heran. Sie saugte meine Wut in sich auf und ihre Pupillen wurden größer. »Ms. Morgan?«, fragte sie und bot mir in einer absolut männlichen Geste den Arm. »Ich wäre erfreut, wenn Sie mit mir gehen würden.«
    Darauf wette ich . In mir stieg das Bild auf, wie sie die Kontrolle verloren hatte: das bösartig verzogene Gesicht, die Stärke, mit der sie Ivy überwältigt hatte. Wäre sie/er nicht gewesen, hätten wir sie gekriegt. Angespannt blickte ich zu Ivy, und Nina ließ langsam den Arm sinken. »Ähm, ich halte das für keine allzu

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