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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Jenks und flog hoch genug, um einen Bereich von fast zwei Metern zu beleuchten. »Sie entkommen! Direkt unter ihren fairyverschissenen Nasen!«
    Ich atmete tief durch. Leise, so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte, sagte der Mann mit der tiefen Stimme: »Alphaeinheit, Treiber vorbereiten. Beta, bereit, das Wild zu fangen. Haltet die Maschen eng. Sammelt euch am Vogelnest.«
    Sie stecken mich allein ins Dunkel, ja? , dachte ich, als ich langsam die Beine über den Rand schob und mich herunterließ, bis meine Füße den Knick in ungefähr ein Meter zwanzig Tiefe fanden. Mir lief ein Schauer über den Rücken, während ich über dem Loch hing und mich streckte, bis meine Zehen die Biegung im Rohr berührten. Wenn ich nicht richtig geraten hätte und stattdessen gegangen wäre, würde er jetzt entkommen.
    Ich hörte überraschte Schreie, dann brüllte jemand: »Licht! Wir brauchen Licht!«
    »Eloy! Du Hurensohn!«, kreischte Chris schrill. »Dafür werde ich dich umbringen! Ich schwöre, ich werde dich töten, wenn du mich zurücklässt!«
    Ich konnte ein grimmiges Lächeln nicht unterdrücken, als ich in dem Loch verschwand. Anscheinend hatten wir wirklich alle einen tollen Tag. Jenks schwebte über mir, während ich das Gitter wieder über mich zog. An der Stille, die sich plötzlich ausbreitete, konnte ich erkennen, wann das Licht im großen Raum wieder anging, dann schrien alle durcheinander und verlangten eine Erklärung. Den Mann mit der tiefen Stimme hörte ich nicht mehr. Er war weg. Wahrscheinlich waren auch die Leute an den Funkstationen verschwunden.
    »Schwärmt aus! Findet ihn!«, rief Glenn. Ich kniete im Schaft, die Beine im Knick, das Gitter über meinem Kopf. Ich fummelte nach meiner Splat Gun und das kalte Metall an meinem Rücken ließ mich zittern.
    »Ist noch jemand an der Hintertür?«, schrie jemand.
    Dann rief eine leise Stimme: »Nicht genug«, und Ivy fluchte.
    »Nina, gib mir dein Suchamulett«, verlangte sie, dann hörte ich sie laufen. Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, ihr zu sagen, wo er hinlief, aber dann ließ ich es lieber sein. Was, wenn ich falschlag? So wären beide Möglichkeiten abgedeckt.
    Nina lachte. Was die richtige Reaktion zu sein schien, nachdem gerade die Hölle ausbrach.
    »Das ist nicht witzig«, knurrte Dr. Cordova, aber sie war über die anderen Gespräche im Funk kaum zu verstehen.
    »Teresa, du bist witzig«, sagte Nina zugleich amüsiert und wütend. »Du hättest auf deinen Detective hören sollen. Seine Grenzen zu kennen ist eine Stärke, keine Schwäche.«
    »Das ist nicht mein Fehler!«, schrie Dr. Cordova. »Ich hatte sie noch nicht in Gewahrsam. Detective Glenn, ich mache Sie dafür verantwortlich! Dieser Mann wurde nicht richtig durchsucht! Er hatte eine Waffe!«
    »Natürlich tun Sie das, Ma’am«, sagte er. Ich wechselte einen erstaunten Blick mit Jenks, der inzwischen mit stummen Flügeln auf dem Gitter stand.
    »Du glaubst, er kommt hier entlang?«, fragte Jenks, und ich nickte. Aus dem Funkgerät tönte die Erkenntnis, dass auch die Spraydose verschwunden war. Mit unsicheren Fingern schaltete ich das Funkgerät aus. Ich holte ein paar Zip Strips aus meiner Tasche und stopfte sie in den Schaft meines Stiefels. Kein Wunder, dass Ivy auf jedem Run eine Hüfttasche trug. Ich hatte mehr Sachen in meinen Stiefeln als Zehen.
    »Was tust du?«, zischte Jenks. »Du solltest Hilfe anfordern!«
    »Geh und hol Hilfe, wenn du willst«, sagte ich. Er hob ab, als ich das Gitter so verschob, dass ich meinen Kopf aus dem Loch strecken konnte. »Er kommt hier entlang, und ich werde ihn aufhalten. Dämpf das Licht, okay? Dein Staub braucht ewig, um sich zu legen.«
    Er runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften. Ich verzog fragend das Gesicht, woraufhin er frech grinste. Auf dem Boden war ein kleiner, leuchtender Fleck zu sehen, aber vielleicht war das auch nur ein Nachbild auf meiner Netzhaut. »Ich darf als Erstes«, forderte Jenks und landete auf meiner Schulter.
    »Und ich als Letztes«, sagte ich. Mein Herz raste, als das Geräusch hastiger Schritte die Stille durchbrach – ein Geräusch, so alt wie die Menschheit.

25

    Mit klopfendem Herzen griff ich nach meiner Splat Gun und blinzelte in die Dunkelheit des Tunnels. Wenn ich ihn nicht mit meiner Waffe zu Fall bringen konnte, dann würde ich über die Zauber nachdenken. Ich streckte mich nach der Linie und füllte mein Chi mit dem hellen, funkelnden Glühen von Macht, ließ es

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