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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sodass man für einen Moment ihr Bauchnabel-Piercing sah. »Sie verschwinden, bevor du dort ankommst.«
    Ich maß sorgfältig die richtige Menge Wasser ab und schüttete sie in meinen zweitkleinsten Zauberkessel. Mein kleinster hatte eine Delle, auch wenn ich nicht wusste, woher. »Wahr scheinlich«, sagte ich, »aber ich will sehen, was das FIB an einem Tatort finden kann, was der I. S. entgangen ist.«
    Ivy lächelte mit geschlossenen Lippen, und gemeinsam beobachteten wir, wie die drei Pixiekinder in der Küche aufstiegen und in den Flur schossen. »Ich auch«, sagte sie und fing an, ihre Papiere zu ordnen. »In Sachen Ermittlungsarbeit übertreffen sie die I. S. um Längen.«
    Ihr Lächeln wurde verschlagen und ich fragte mich gerade, an wen sie wohl dachte, als mein Nacken anfing zu kribbeln. Aber in diesem Moment schoss eines von Jenks’ Kindern in die Küche und schrie überschwänglich: »Detective Glenn ist hier!«
    Jenks hob ab und schwebte einen Moment im Durchgang zum Flur. »Ich lasse ihn rein«, sagte er, stolz, dass er das System aus Flaschenzügen bedienen konnte, das die schweren Holztüren öffnete. Gemeinsam sausten die zwei davon und ich hörte, wie im Altarraum großes Geschrei ausbrach.
    Ah , dachte ich, während ich kontrollierte, dass ich mir nicht Jenks’ Klette aufs Hemd geklebt hatte. Deswegen räumt Ivy ihre Papiere auf . Ihr Gehör war besser als meines. Sie hatte wahrscheinlich gehört, wie er in seinem großkotzigen Geländewagen vorfuhr.
    »Wurde auch Zeit. Ich bin am Verhungern«, murmelte Ivy, als wir leise hörten, wie die Tür sich öffnete, gefolgt von Glenns fröhlichem »Hallo in der Kirche!«. Ich sah, wie Ivy leicht errötete, und fragte mich, ob sie nur von der Pizza sprach, die er mitbringen sollte – oder von etwas Sinnlicherem.
    Ich griff nach einer Schürze, während ich daran zurückdachte, wie ich letzten Frühling festgestellt hatte, dass Glenns Mantel nach Ivy roch. Sie waren mehr als nur ein paarmal ausgegangen. Normalerweise hätte ich mir Sorgen um einen Menschen gemacht, der versuchte, mit Ivy mitzuhalten – sie war eine lebende Vampirin, die von ihrem vorherigen Meister so manipuliert worden war, dass sie nicht lieben konnte, ohne ihrem Partner dabei körperlich wehzutun – aber Ivy lernte langsam neue Verhaltensmuster, und Glenn war kein durchschnittlicher Mann.
    Glenn war früher beim Militär gewesen. Er war nicht besonders groß, aber kräftig, mit dem Wohlfühlfaktor eines langsamen Jazz-Songs, der Unaufhaltsamkeit einer Meereswelle und dem Drang, jeden darin zu unterstützen, das Beste aus sich herauszuholen. Er war absolut beständig, und Ivy brauchte Beständigkeit. Ich fand es vielsagend, dass er mich nach ihrem ersten Treffen gefragt hatte, warum ich es riskierte, mit ihr zusammenzuleben. Er hatte sie als unzuverlässig, gefährlich und psychopathisch bezeichnet, und ich hatte zu diesem Zeitpunkt keinem dieser Argumente widersprechen können. Aber sie war auch loyal, stark, entschlossen und versuchte aufrichtig, ihre Vergangenheit zu überwinden.
    Ich band mir Ivys »Köpf den Fisch, nicht den Koch«-Schürze um und sah auf, als Glenn aus dem dunklen Flur in die Küche rauschte, in der einen Hand einen Pizzakarton, Jenks auf seiner Schulter und Pixiekinder über dem Kopf, die alle gleichzeitig redeten. Ich lächelte. So viel zu ersten Eindrücken.
    »Noch bei der Arbeit?«, fragte er, als er Ivys Papiere und meine Zauberausrüstung bemerkte. Regentropfen glitzerten auf seiner kurzen Lederjacke, die wunderbar seine schmale Hüfte und die breiten Schultern betonte. Er war ein wenig größer als Ivy und hatte in einem Ohr einen Diamantstecker. Sein Haar trug er neuerdings in einem Bürstenschnitt, sodass er militärischer wirkte als sonst.
    »Du ja auch«, sagte ich. Mein Lächeln verblasste, als er die Pizzaschachtel neben meine Zauberzutaten klatschte und ein Löwenzahnsamen in die Luft gewirbelt wurde. Sofort stürzten sich die Pixies darauf. Ein aufgeregter, rotwangiger Junge, der wirkte wie vier, sauste damit aus dem Raum, verfolgt von sechs Geschwistern.
    »Bringt das zurück!«, schrie Jenks und schoss ihnen hinterher.
    Ivy lehnte sich vor, um Glenn einen kurzen Kuss auf die Wange zu drücken, und gleichzeitig holte sie mit einer geschmeidigen Bewegung die Pizzaschachtel auf den Tisch. Die wunderbare, dunkle Haut des Mannes war makellos. Als er seine Jacke auszog und über eine Stuhllehne hängte, fragte ich mich, wo Ivy ihn wohl gebissen

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