Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
bitten, die Restlichen zu aktivieren.
Jenks landete in meiner Nähe. Seine Miene war genauso besorgt wie Ivys. »Glenn wird es nichts ausmachen, alleine an dem Fall zu arbeiten.«
»Ich halte mich nicht raus«, erklärte ich stur und wischte mir den winzigen Tropfen Blut vom Finger. »Die I. S. wird mir das anhängen, wenn das FIB die Täter nicht fängt.«
»Nein, werden sie nicht«, protestierte Jenks, aber er hatte die Tüte mit meinen Haaren auch gesehen.
»Es ist ein dämonisches Verbrechen«, meinte ich mit gesenktem Kopf. »Ich bin ein Dämon. Passt perfekt. Warum sollten sie eine Hassgruppierung beschuldigen, von der sie nicht mal zugeben wollen, dass sie noch existiert, wenn sie es auch mir anhängen können?« Ich sah auf und bemerkte Ivys Stirnrunzeln. »Ich mache Glenn keinen Vorwurf, aber das FIB kann weder einen magiewirkenden Menschen noch MegPaG ohne Hilfe fangen, und der I. S. wäre es lieber, mir die Schuld aufzuladen als zuzugeben, dass es MegPaG auch nur gibt.«
»Stimmt«, sagte Ivy, und plötzlich schien es, als wäre Glenns Telefonat im Nebenraum unglaublich laut.
»Ich kann sie auch ohne großes Risiko finden.« Ich sah mich nach etwas um, das ich tun konnte. »Wenn sie mich wirklich gewollt hätten, hätten sie mich schon geholt. Ich glaube, sie haben Angst.« Ich wedelte ausdrucksstark mit den Händen. »Schau dir doch an, wen sie bis jetzt gefangen haben: Teenager, einen Geschäftsmann und einen Studenten. Keiner von ihnen konnte wirkliche Magie wirken.«
»Schon, aber deine Magie ist im Moment auch nicht gerade toll«, erklärte Jenks mit einem Blick zu dem Salzwasserbad. Ivy sah ihn böse an. Glenn telefonierte noch immer.
Ich trug den leeren Zauberkessel zur Spüle und schloss für einen Moment die Augen. Wenn ich diese Witzbolde nicht fand, würden sie weiterhin Unschuldige töten, indem sie sie in diese Ziegenwesen verwandelten. Sieht Al in Wirklichkeit so aus?
»Rachel?«
Ich öffnete die Augen und erinnerte mich an Algaliarept, wie er an seinem Tisch saß, seine Haut fast schwarz und ein Hauch von rotem Pelz darüber, während er versuchte, sich daran zu erinnern, wie er aussah.
Ich atmete einmal tief durch. Ivys und Jenks’ Besorgnis rührte mich, und ich zwang mich zu einem Lächeln. »Jau, ich meine, ja«, sagte ich leise. »Es geht mir gut. Wir müssen sie finden. Und zwar schnell. In der Zwischenzeit werde ich vorsichtig sein. Es wird Zeit, dass Wayde sich sein Honorar verdient.«
»Damit hast du recht.« Jenks flog zu den fertigen Amuletten und hob mühelos die erste hölzerne Scheibe hoch, um sie auf die nächste zu stapeln. »Wen willst du dazu bringen, diese Babys zu aktivieren?«
Ich wandte ihnen den Rücken zu, während ich die Schürze auszog und aufhängte. »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat Walkie-Talkie-Mann ja eine Hexe als Sekretärin.« Keiner von ihnen sagte etwas, aber Ivy runzelte immer noch die Stirn, als ich mich wieder umdrehte. Ich vertraute dem untoten Vampir auch nicht. »Jetzt, wo Keasley weg ist, gibt es nur noch eine Hexe in meinem Bekanntenkreis, die nicht im Gefängnis sitzt, tot ist oder an der Westküste lebt, und das ist Marshal. Willst du, dass ich ihn anrufe?«
»Eigentlich nicht«, sagte sie leise, dann trat sie beiseite, um Glenn Platz zu machen. Er lächelte, sah aber alles andere als glücklich aus.
»Ich kann dir in ungefähr einer Stunde sagen, wie es mit den medizinischen Vorgeschichten aussieht«, sagte er, nahm sich noch ein Stück Pizza und legte es auf seinen Teller. »Was habe ich verpasst?«
Jenks klapperte mit den Flügeln. »Wie Rache als Reaktion auf euch zwei Turteltäubchen beschließt, dass sie ihr kleines schwarzes Büchlein mal durchgehen sollte.«
Ich starrte ihn böse an. »Das tue ich nicht!«, sagte ich, während Glenn und Ivy wortlos ein wenig Abstand zwischen sich brachten. »Ich vertraue der I. S. nur nicht. Wer weiß, ob sie die Amulette wirklich aktivieren? Marshal ist die einzige Hexe, die ich gut genug kenne, um sie um diesen Gefallen zu bitten.« Ich trug meine dreckigen Zauberutensilien zur Spüle. »Ich kann dafür sorgen, dass sie schon in der nächsten Schicht aktiviert sind, oder wir können warten, bis die I. S. dazu kommt. Wie hättest du es gern, Glenn?« Ich war nicht darauf aus, die Sache zwischen mir und Marshal wieder aufzuwärmen. Aber jetzt, wo ich nicht mehr gebannt bin, wäre es tatsächlich möglich.
Schon als der Gedanke sich in meinem Kopf bildete, verwarf ich ihn wieder. Ich
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