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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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Theresas Haut brannte, als er die Hand über ihre Brust hielt. Sie zuckte weg, nicht fähig, ihren Abscheu länger zu unterdrücken. Der Mann musste ihr wieder ins Gesicht gesehen haben, denn sie fühlte seinen Atem noch einmal an ihrer Kehle, dann war er fort. Sie spürte seine Hände an ihren Knöcheln. Er schnürte die Fesseln auf. Das Blut strömte schmerzhaft in ihre Füße zurück. Er drehte sie um und band ihre Hände los.
    Jede Faser ihres Körpers, ihres Wesens schreckte zurück, aber sie zwang sich, weiterhin bewusstlos zu tun, den Schrei zu unterdrücken, der in ihrer Kehle saß. Seine Hände fuhren über ihren Körper. Dieses Mal absichtsvoll und direkt. Er zog ihr mit geübter Geschicklichkeit die Schuhe aus. Dann die Jeans. Mit ihrem Sweatshirt war es schwieriger, aber er streifte es erst von einem Arm ab, dann vom anderen, wie eine Mutter, die ein Kleinkind auszieht. Dann riss er es ihr über den Kopf. Die Kapuzenkordel kratzte über ihr Gesicht. Sie spürte, dass er ihr Höschen und ihren BH aufschnitt. Die Klinge
ritzte ihre Haut, und warmes Blut rann heraus. Er fuhr an ihren Hüften entlang. Seine Finger strichen über den Hügel aus dunklem Haar und blieben kurz auf dem Muttermal an ihrem Schenkel liegen. Theresa fragte sich, ob sich das so schlimm anfühlte, weil sie Jungfrau war.
    Der Mann beugte sich dicht über sie, steckte die Nase in ihre Halsgrube. Er bewegte sich langsam zu ihrem Ohr hin, atmete sie ein, suchte nach ihrem ganz eigenen Geruch. Seine nassen Lippen hinterließen eine Schleimspur auf ihrer Haut. Die Übelkeit würgte Theresa. Offenbar bildete er sich jetzt ein, dass sie bereit für ihn war. Er hielt die Lippen ganz nah an ihr Ohr und streichelte ihr mit unendlicher Sanftheit die Lider.
    Â»Wach auf, Schöne. Wir wollen doch Spaß miteinander haben.« Die Normalität seiner Stimme drückte ihr die Luft aus den Lungen. Sie musste diesem Albtraum ins Gesicht sehen. Sie machte die Augen auf und blinzelte in das grelle Licht eines Scheinwerfers.
    Er lächelte sie an. Sein Gesicht war ihr vertraut, sah gut aus. Es war der Mann, der ihr von der Jacht aus zugewinkt hatte. In den Augenwinkeln kräuselten sich freundliche Fältchen. Er war ihr so nah, dass sie seine dichten Wimpern sah. Sie waren sehr lang, wie die einer Frau.
    Â»Wie geht’s deinem Kopf?«
    Er wirkte so besorgt, dass sie wider Willen antwortete. »Er tut weh.«
    Â»Komm, setz dich auf. Trink etwas.« Er half ihr hoch und gab ihr Wasser. Theresa trank es.
    Â»Wer sind Sie?«, fragte sie ihn. »Warum haben Sie mich hierher gebracht?«

    Â»Magst du Filme?«, fragte er, als ob sie überhaupt nichts gesagt hätte.
    Â»Ja«, sagte Theresa. Ihre Stimme funktionierte. Er schien zufrieden. Sie probierte es mit etwas anderem. »Mir ist kalt«, sagte sie. »Meinen Sie, ich könnte meine Kleider wiederhaben?«
    Er sah ihren nackten Körper an. Theresas Frage setzte etwas in Bewegung. Ganz kurz verlor er die Kontrolle über die Situation. Theresa spürte das. In ihr keimte ein Funken Hoffnung.
    Â»Meine Sachen sind dort«, sagte sie und zeigte auf den in die Ecke geschleuderten Stapel.
    Â»Nein, nein«, sagte er. »Für ein Mädchen, das mir gehört, habe ich etwas viel Besseres.«
    Er griff hinter einen Stuhl und holte zwei Einkaufstüten hervor. Theresa erkannte die Logos teurer Marken.
    Â»Zieh das da an.«
    Er nahm einen sehr kurzen Rock und ein durchsichtiges Oberteil heraus. Unterwäsche gab er ihr nicht. Sie ließ sich von ihrem Widerwillen nichts anmerken und zwängte sich in die nuttigen Sachen. Die Stiefel waren aus blauem Wildleder und reichten ihr bis zur halben Höhe der Oberschenkel. Die Stiefel und die Kleidung saßen hauteng. Er musste sich beim Kauf ein dünneres Mädchen vorgestellt haben. Als sie angezogen war, stand sie auf und drehte sich langsam nach ihm um.
    Â»Wie sehe ich aus?«, fragte sie und staunte über ihre Fähigkeit, sich trotz ihrer Panik so kokett zu geben. Vielleicht überlebte sie, wenn sie bei Verstand blieb, wenn sie weiter mit ihm redete. Das schien den Mann
aus dem Konzept zu bringen. Wenn sie es nicht schaffte, würden ihre Sachen auf dem Haufen in der Ecke liegen bleiben. Ihre Haut kribbelte. Ihre Kleidungsstücke würden bald von denen des nächsten Mädchens zugedeckt werden, so wie ihre Jeans und ihr

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