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Blutsbraeute

Blutsbraeute

Titel: Blutsbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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wohl jemand zu Hause sein«, sagte Riedwaan und drückte auf die Klingel. »Schauen wir mal nach, wer das ist.«
    Â»Ja?«, meldete sich eine Frauenstimme.
    Â»Hier ist Captain Faizal. Ich würde gern mit meiner Kollegin nach oben kommen, um mit Mr. Da Cunha zu sprechen. Ist er da?«
    Sie vernahmen undeutlich ein gedämpftes Gespräch, dann ging die Tür auf. Riedwaan und Clare betraten den Eingangsbereich, in dem eine riesige Vase mit Lilien und Orangenblüten auf einem nicht sehr stabil wirkenden Tischchen stand. Sie nahmen die Treppe und gingen in den zweiten Stock hinauf. Auf dieser Etage gab es nur zwei Wohnungen, und die Tür von Apartment 2B war angelehnt. Riedwaan drückte sie auf und ging hinein. Die prächtige Ausstattung der Wohnung war überwältigend.
    Â»Guten Abend.« Eine Frau mit dem Anflug eines Damenbarts kam ihnen entgegen und führte sie in den gleichermaßen imposanten Salon. »Setzen Sie sich doch. Mein Mann muss jeden Augenblick nach Hause kommen. Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    Â»Nein, danke«, sagte Riedwaan. »Wir möchten Ihnen
keine Umstände machen. Wir warten, bis Ihr Mann kommt. Ich hoffe, wir stören nicht?«
    Â»Nicht im Geringsten«, sagte Mrs. Da Cunha. »Wir essen immer spät zu Abend. Eine mediterrane Angewohnheit, mit der schwer zu brechen ist. Das ist meine Tochter, Ana-Rosa.« Der hübsche, mollige Teenager brachte zwei Tassen Kaffee herein. Bei der Erwähnung ihres Namens lief das Mädchen purpurrot an. Clare war froh, dass sie etwas Warmes zu trinken bekam.
    Â»Mein Mann ist meistens um neun zu Hause«, sagte Mrs. Da Cunha. Sie sah auf die Uhr. »Er wird jetzt wirklich jeden Augenblick da sein. Sagen Sie, warum wollen Sie ihn sprechen?«
    Â»Wir wollen ihm nur ein paar Fragen stellen. Arbeitet er immer so lange?«, fragte Riedwaan.
    Â»Ja. Ihm gehören Fischerboote, die zu verschiedenen Zeiten anlegen. An manchen Abenden geht er auch in den portugiesischen Club, nicht wahr, Ana-Rosa?« Das Mädchen nickte, wurde dann wieder rot und nestelte am Stoff ihres Rockes herum. An der Tür war ein Geräusch zu hören. »Das muss er sein. Ich bringe ihn herein. Komm, Ana.« Sie ging hinaus, das Mädchen im Schlepptau.
    Mr. Da Cunha trat in den Salon und machte die Tür hinter sich zu. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er, streckte Riedwaan die Hand hin und nickte Clare zu.
    Â»Guten Abend, Mr. Da Cunha. Oder darf ich Sie Rick nennen?«, sagte Riedwaan.
    Da Cunha setzte sich abrupt. »Wie kommen Sie dazu, mich so zu nennen?«
    Â»Wir kennen einen Freund von Ihnen«, erwiderte
Riedwaan. »Einen sehr hübschen Jungen namens Clinton. Er hat uns gesagt, dass Sie am Mittwochabend mit ihm zusammen waren.«
    Â»Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Da Cunha. »Am Mittwochabend war ich zu Hause.«
    Â»Da bin ich mir sicher«, sagte Clare. »Aber Ihre Frau hat uns gesagt, dass Sie immer spät zu Abend essen. Wo waren Sie vorher?«
    Â»Bei der Arbeit. Dann bin ich auf ein paar Drinks in den Club gegangen. Danach bin ich nach Hause gekommen.«
    Â»Seltsam. Der Barkeeper im Lulu’s hat mir erzählt, dass Sie um Viertel nach acht zwei Drinks bei ihm bestellt haben«, bluffte Clare. »Einen für Sie und einen für Ihren kleinen Freund.«
    Â»Okay, ich war dort. Na und? Das ist doch harmlos. Er ist doch nicht unter sechzehn, oder?«
    Â»Es geht hier nicht um den Alkohol«, sagte Riedwaan mit Verachtung in der Stimme. »Vielleicht ist es besser, wenn Sie mir ganz genau berichten, was Sie am Mittwoch gemacht haben. Und am letzten Wochenende. Und lassen Sie nichts aus. Wir prüfen alles nach.«
    Â»Sind Sie vom Finanzamt?«
    Â»Nein«, sagte Riedwaan. »Ich bin von der Kriminalpolizei, und wir ermitteln in einem Mordfall.«
    Da Cunha bekam große Augen. »Wer ist tot?«, fragte er.
    Â»Ein junges Mädchen. Etwa im Alter Ihrer Tochter«, sagte Clare. »Clinton hat die Leiche gefunden, nachdem er Ihnen zu Diensten war.«
    Â»Es kam uns seltsam vor, dass Sie so hartnäckig darauf
bestanden haben, zum Graaffs Pool zu gehen. Vielleicht könnten Sie uns aufklären.«
    Â»Ich mag es im Freien«, sagte Da Cunha. »Es ist nicht richtig, ich weiß, aber ich mag es mit diesem Jungen. Und draußen fühlt es sich so frei an. Ich bin am Meer aufgewachsen… Das ist auch schon

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