Blutsbrueder
konnten, lebten doch die gleiche Überzeugung. Er war ihr Bruder. Im Kampf, im Geiste und im Herzen.
Rock und Storm kamen gefolgt von Caio die Treppe hinunter. Als die drei Männer mit ihren Kaffeebechern in der Hand in der Küche standen, hörten sie ein lautes Poltern auf der Terrasse.
Laut bellend lief Caio an die große Glasfront, die den Wohnraum vom Garten trennte und die drei hasteten hinterher.
Thorn saß auf dem Hosenboden und hatte eine junge Frau im Arm, deren langes dunkelrotes Haar wirr in ihr Gesicht hing. Der Krieger grinste. »Harte Landung, aber immerhin, ich habe es geschafft, sie mitzubringen.«
Thunder schob die Tür derart schwungvoll auf, dass sie fast aus der Schiene gesprungen wäre. Die drei Männer halfen Thorn auf, der die Frau in seinen Armen nicht eine Sekunde los ließ. Aufgeregt lief Caio zwischen ihren Beinen herum. Die Frau in Thorns Armen klammerte sich an ihm fest und sah die Männer mit ängstlichen Augen an. Thorn trug Cara wie einen kostbaren Schatz ins Haus, gefolgt von seinen Waffenbrüdern.
»Sie braucht medizinische Versorgung, ein warmes Bett und Ruhe. Storm, du kümmerst dich um die Überwachungskameras.«
Rock räumte mit einer energischen Handbewegung die Motorradzeitungen von dem schwarzen Ledersofa und machte Platz, damit Thorn das Mädchen absetzen konnte. Er verspürte große Erleichterung, seinen besten Freund wieder hier zu haben. Was ihm jedoch Sorgen machte, war die Fremde. Thunder hatte inzwischen eine Tasche mit Verbandszeug angeschleppt und kramte darin herum. Er war derjenige des Teams, der die meiste Ahnung davon hatte, wie man Verletzungen aller Art behandelte.
Cara wich vor dem schwarzen Krieger zurück und sah Thorn hilfesuchend an.
»He, kleines Mädchen, du musst keine Angst haben.« Thorn nahm ihre Hand und streichelte sie zärtlich. Hinter seinem Rücken sahen Storm und Rock sich erstaunt an. So liebevoll hatten sie ihren Kumpel noch nie gesehen.
»Oh je«, formte Rock lautlos mit den Lippen und Storm nickte.
Beide machten sich auf den Weg ins Kriegszimmer und überließen es Thorn die junge Frau zu beruhigen, damit Thunder sich um ihre Verletzung kümmern konnte.
Nachdem Storm sich an die Manipulation der Überwachungskameras machte, ging Rock weiter ins Waffenzimmer. Der Raum, der durch eine Panzertür mit Zahlenkombination gesichert war, beherbergte ein beträchtliches Waffenarsenal. Jeder der Männer hatte seine persönliche Lieblingswaffe, aber die Krieger waren geschult darin, mit allem zurechtzukommen, was tödlich war.
Rocks bevorzugte Kampfutensilien waren Shuriken, die Wurfsterne der Ninja Krieger, die aus einem besonderen Material gemacht waren. Wenn sie ihren Gegner auch nur streiften, sonderten sie sofort ein Nervengift ab, das zu Lähmungen führte. Er war Perfektionist darin, die Sterne zu werfen und der lautlose Einsatz war mehr als nützlich.
Wie alle seine Waffenbrüder trug er schwarze Cargohosen, in deren Taschen er jetzt seine Wurfsterne unterbrachte. In den Kampfstiefeln steckten Messer und über sein schwarzes T-Shirt legte er sein Pistolenhalfter um.
Er überprüfte die übrigen Waffen und Magazine sorgfältig. Alles lag bereit.
Im Wohnzimmer hatte Cara sich beruhigt, sodass Thunder ihre Wunde desinfizieren konnte. Er trug vorsichtig Salbe auf und verband sie dann. Während er das tat, ließ Thorn ihre Hand nicht los.
»War das eines von Sterlings Teams?« Thunders Miene war undurchdringlich.
»Ich weiß es nicht, verdammt«, antwortete Thorn zähneknirschend. Cara war bei Thunders lauten Worten erschrocken zusammengezuckt. Der dunkle Krieger mit dem gefährlichen Gesichtsausdruck machte ihr Angst und ihre Wunde schmerzte höllisch.
Lautlos war Caio neben sie getreten und leckte ihre Hand. »Wer bist du denn?« Sie streichelte den massigen Kopf des Hundes und musste an Velvet denken, die sie zurückgelassen hatte. Doch sie hatte keine Wahl gehabt. Es war nicht so, dass der große Krieger mit den langen, schwarzen Haaren sie gefragt hätte. Sie sah ihn an und fühlte sich erstaunlicherweise sofort besser. Seine wunderschönen grünen Augen ruhten auf ihr und er hatte plötzlich gar nichts Gefährliches mehr an sich. Vergessen war der Schmerz und sie staunte über die Kraft, die er ausstrahlte. Er war der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Sie bewunderte sein markantes Gesicht, die ausgeprägten Kieferknochen verliefen zu einem perfekt geformten Kinn. Sein schwarzes Haar fiel glänzend über seine
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