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Blutsbund 3 Michail

Blutsbund 3 Michail

Titel: Blutsbund 3 Michail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: catthemad
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nun bin ich es noch mehr. Ich habe mich gegen das neue Wissen, dass Werwölfe und Vampire aus einer Quelle stammen und füreinander geschaffen sein sollen, gesträubt. Aber doch ist es für mich in manchen Momenten unseres Beisammenseins, als wenn ich vervollständigt werde und mein Wesen sich reguliert. Jahrelang habe ich permanent Wut gefühlt, und seit wir uns kennen, ist diese ungezielte Emotion verpufft und statt dieser haben sich Wärme und Zuneigung ausgebreitet.« Er lachte sanft und fuhr fort: »Als ich den Abend im Hauptquartier aufgetaucht bin, hatte ich wirklich üble Laune und wollte dich aus der Reserve locken. Du hast mich gelassen angeschaut und mir den Wind aus den Segeln genommen.«
    Michail schwieg wieder und sein Gesicht nahm einen traurigen Zug an. »Nun bin ich nach so kurzer Zeit schon soweit, dass ich dich nicht mehr missen möchte. Als du das falsche Zimmer betreten hast, hat mich reichlich Sorge geplagt, dass du dich abwenden und mich verabscheuen könntest.« Bei diesem Satz fuhr seine Hand fester durch das Fell, fast als suchte sie Halt. Michails Brauen zogen sich leicht zusammen und er kam aus seinen Gedanken empor. Er strich mit einem Finger langsam von der Nase bis hinauf zur Stirn des Wolfes und sagte leise lachend: »Tzzzz. Deine Wolfsgestalt weckt meine Redseligkeit. Verzeih mir den emotionalen Monolog.«
    Michail ließ sich seufzend auf dem Sofa zur Seite kippen und legte die Beine hoch. Seine Hand ruhte weiterhin auf dem Fell des Tieres und nach einer Weile blieben die Streicheleinheiten aus und der ruhige Atem des Vampirs war zu vernehmen.
    Mit Aufmerksamkeit und Erstaunen hatte Alexander den Worten des Mannes gelauscht und dessen Gesicht nicht aus den Augen gelassen. Er war dankbar, dass Michail eine derartige Nähe empfand, denn ihm ging es ebenso. Die Offenheit des anderen erstaunte ihn allerdings, aber das bestätigte die Vermutung, dass Michail vergaß, dass es Alexander war, den er liebkoste. Zwar hatte er als Werwolf wesentlich extremere Instinkte, aber neben diesen gab es immer noch Alexander Voltan, der zweibeinig durch das Leben schritt. Er überlegte, welchem Teil von sich er vorhin nachgegeben hatte, als er den Vampir aufforderte, ihn zu streicheln. Sein Wolf mochte die Berührungen des Mannes, doch es war Alexander, der die Nähe und die Zärtlichkeit Michails spüren wollte. Etwas, was er sich als Mensch niemals gestatten würde, konnte er als Wolf fast unbesorgt genießen.
    Der Wolf schnaufte leise und schloss ebenfalls die Augen.

Zorn
    Der Geruch eines unbekannten Vampirs stieg ihm in die Nase. Die Bitterkeit dessen, was er roch, erinnerte ihn schlagartig an das Schlachtfeld, als ihre Rassen sich im Kampf gegenüberstanden.
    Er spürte puren nackten Hass. Sofort sprang der Werwolf auf. Ein Kamm bildete sich auf seinem Rücken und unter gefährlichem Knurren fletschte er seine Reißzähne. Er ließ seine funkelnden Augen durch das Zimmer schweifen und entdeckte einen großen schwarzhaarigen Vampir an der Tür.
    Plötzlich spürte er eine bekannte Hand in seinem Fell, die versuchte, ihn zu beruhigen. »Das ist mein Bruder Sergej«, sagte Michail in ruhigem Tonfall, aber es entging dem Wolf nicht, dass dieser ebenso angespannt war.
    Alexander unterdrückte sein Knurren, blieb aber weiterhin in seiner Angriffsposition und fixierte den anderen Mann.
    »Was willst du hier, Sergej?« Michails Tonfall klang hart und ungehalten.
    Der Angesprochene schaute mit unverhohlenem Hass auf den Werwolf und erwiderte: »Was macht dieses Vieh bei dir?«
    Alexander spürte, dass Michails Anspannung sprunghaft zunahm.
    »Sergej Romanow, du erscheinst in meinem Haus und beleidigst einen Freund? Was glaubst du, wer du bist, dir so etwas erlauben zu können?«, erklang die Stimme des Vampirs so schneidend, dass selbst der Wolf über diese Kälte erschauerte.
    »Freund?«, spie Sergej förmlich in den Raum. »Fickst du inzwischen auch schon mit dem Pack?«
    Alexanders Kehle entfuhr ein Knurren und mit einer Schnelligkeit, die er kaum verfolgen konnte, sprang Michail vom Sofa. Innerhalb von Sekunden presste er seinem Bruder die Hand an den Hals und drückte Sergej gegen die Wand.
    »Bruder, nenne mir einen Grund, warum ich dir jetzt nicht die Kehle zerfetzen sollte!« Der Klang in der Stimme verriet, dass Michail nicht zögern würde, das Angedrohte umzusetzen.
    Das war auch Sergej bewusst und dieser erklärte selbstgefällig: »Der König hat mich nach Russland gebeten, ich soll wohl für

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