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Blutschande

Titel: Blutschande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philpsen
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in seinen Taschen und suchte die Schlüssel des Dienstwagens heraus.
    »Du, sei aber diskret, ja?«
    »Du kennst mich doch. Diskretion ist mein Markenzeichen«, erwiderte Carsten grinsend.

13
     
    Das ist hier ist Kathrine, erinnern Sie sich an sie?«, fragte Per Roland und legte ein Foto aus der Akte auf den Tisch.
    Der Mann, der vor ihm saß, starrte regungslos auf das Foto. Kent Levin, der früher in einer Bank in Slagelse gearbeitet hatte, saß das elfte Jahr seiner vierzehnjährigen Haftstrafe für den Mord an den zwei jungen Mädchen ab.
    Das Foto zeigte ein von Schlägen entstelltes Gesicht, und auch die deutlichen Druckstellen an dem Hals des Mädchens zeugten von dem bestialischen Verbrechen, dem sie zum Opfer gefallen war. Der Mann, der vor Per Roland saß, sah noch immer aus wie früher, wenn seine Haare auch dünner geworden waren und er im Gesicht ein paar Narben bekommen hatte. Seine Augen aber, in denen Per Roland so häufig nach Antworten auf seine Fragen gesucht hatte, waren noch so kalt wie früher.
    »Kenn ich nicht«, sagte er und starrte Per Roland fast lächelnd an.
    Roland legte ein neues Foto vor ihm auf den Tisch.
    »Cecilie sieht ihr ein bisschen ähnlich, finden Sie nicht auch?«, fragte er.
    Kent Levin antwortete nicht. Er lächelte noch immer.
    »Sie wissen nichts. Niemand weiß was«, sagte er dann.
    »Dann erzählen Sie es mir, Sie Schwein.«
    »Sie haben mich vor Gericht fertiggemacht. Ich war bloß ein Fall, nicht wahr? Jemand, den Sie anschließend vergessen haben, Sie haben schon zehn Jahre meines Lebens kaputtgemacht. Mein ganzes Leben ist im Arsch.«
    »Warum haben Sie Cecilie Junge-Larsen getötet?«, rief Roland.
    »Ich habe niemanden getötet«, rief Kent Levin ebenso laut zurück. Seine Nasenflügel vibrierten, und Roland erinnerte sich, dass sie das auch damals getan hatten. Fieberhaft wühlte er durch seine Papiere und fand einen bestimmten Zettel, den er vor Kent Levin auf den Tisch legte. Es ärgerte ihn, dass er die Beherrschung verloren hatte.
    »Sehen Sie hier!«
    Kent Levin blickte auf das Blatt Papier. Dann sah er Roland fragend an.
    »Was ist das?«
    »Achten Sie auf das Datum! Sie hatten seit Freitag, dem 13., das ganze Wochenende Freigang!«
    »Ja, ich musste zur Beerdigung meiner Mutter.«
    »Cecilie Junge-Larsen wurde am Sonntag, den 15. getötet, Sie waren aber erst Montagfrüh um 8.00 Uhr, also am 16. wieder in Ihrer Zelle. Hätten wir das nicht bemerkt, wäre das das perfekte Alibi. Niemand verdächtigt jemanden, der im Knast sitzt.«
    Stille.
    »Antworten Sie mir!«
    »Ich habe nichts zu sagen. Ich genieße es, Sie leiden zu sehen, weil Sie das Rätsel nicht lösen können.«
    »Cecilies Hände waren genauso gefesselt wie die Ihrer Opfer. Das war Ihre Handschrift.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Vielleicht bin ich ja unschuldig.«
    »Jetzt halten Sie aber den Mund.«
    Roland starrte den Mann an, der ihn seit Jahren nachts in seinen Träumen heimsuchte. Stundenlang hatte er wach gelegen und sich gefragt, ob er am Ende den Falschen festgenommen hatte.
    »Wir hatten damals fünf Zeugen, die Sie von beiden Tatorten in ihrem Allradfahrzeug haben wegfahren sehen.« Roland zeigte ihm fünf Finger. »Fünf Zeugen.«
    »Vielleicht ein Zufall?«
    »Dann war es etwa auch ein Zufall, dass Sie einen Golfschläger und das passende Seil im Kofferraum hatten?«
    »Ich segle, und ich spiele Golf. Besser gesagt, früher einmal.«
    »Natürlich, das haben Sie damals auch gesagt.«
    »Sie haben mich eingebuchtet und mich einen Dreckskerl genannt. Ich werde dafür sorgen, dass Sie für den Rest Ihres Lebens Dreck fressen. Diesen Fall hier werden Sie nie lösen«, sagte er höhnisch.
    »Da irren Sie sich«, erwiderte Per Roland lächelnd, stand auf und schob scheppernd den Stuhl nach hinten. Er öffnete die Tür zum Flur und rief Lind, der in den Raum trat und sich vor Kent Levin setzte.
    Per Roland nahm neben ihm Platz und sah sein Opfer überlegen an.
    »Sie können rufen, wen Sie wollen, es bleibt dabei, dass ich unschuldig bin. Sehen Sie mich an. Ich werde in einem halben Jahr entlassen. Warum sollte ich so dumm sein, das aufs Spiel zu setzen?«
    Roland lächelte und sah zu Lind hinüber.
    »Sag ihm das mit dem Klebeband«, sagte er dann.
    Lind räusperte sich.
    »Ja also, wir haben seit neuestem eine Analysemethode ...«
    Per Roland unterbrach ihn ungeduldig.
    »Wissen Sie«, sagte er an Levin gewandt. »Als Sie damals Kathrine Reinholdt

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