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Blutschande

Titel: Blutschande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philpsen
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aus der Castingshow und von ihren verschiedenen Auftritten hier in der Umgebung. Und natürlich ein paar Kostproben von ihrer neuen CD, die ja bald rauskommt.
    Sie steht aber nicht selbst hinter dieser Homepage, die wird von ihrem Label betrieben. Und die haben natürlich nichts Besseres zu tun, als die Suppe am Kochen zu halten. Ihr Debut-Album soll jetzt schon diesen Freitag erscheinen. Außerdem habe ich ihr Facebookprofil und ihren dort aufgelisteten Freundeskreis gecheckt. Sie hat 21344 Freunde. Ich hatte nicht die Zeit, die alle durchzugehen, aber ich habe die Nachrichten in ihrer In-Box gelesen. Eigentlich alles nur Fanpost von Hunderten von Kindern und Jugendlichen und ein paar Frauen um die vierzig, die sie alle fantastisch finden.
    Heute Morgen hat sich eine Gruppe gebildet, die ihr Andenken bewahren will: ›Zum Gedenken an unseren blauen Engel‹, wie sie sie nennen – das blau spielt auf ihre schönen Augen an. Das ist ziemlich uninteressant für die Ermittlungen, spannender wurde es aber, als ich über ihren Internetanbieter herausgefunden habe, was sie in den letzten Monaten im Netz so getrieben hat. Ich habe dabei nämlich entdeckt, dass sie sich an Foren von Kindern und Erwachsenen beteiligt hat, die ihre richtigen Väter suchen. Sie hat selbst keinen Beitrag geschrieben, wohl aber die der anderen gelesen und einige Berichte auch kommentiert.«
    »Was für Kommentare?«, fragte Anette.
    »Zum Beispiel gab es da einen, der geschrieben hat: ›Wo ist mein Vater? Ich habe ihn nie getroffen. Wenn jemand von einem Mann gehört hat, der sein Kind nie gesehen hat, sagt es mir bitte.‹ Cecilie hat darauf geantwortet: ›Versuche es doch mal bei www.privatdetektiver.dk, das ist gratis, und die haben schon vielen geholfen.‹«
    »Hatte sie selbst Kontakt zu denen?«, fragte Roland.
    »Aus ihrer Webhistory konnte ich entnehmen, dass sie die Seite besucht hat, aber die Homepage existiert nicht mehr. Ich versuche deshalb zurzeit herauszufinden, wer hinter dieser Seite stand, aber das kann dauern.«
    Er ist wirklich ein Zauberer, dachte Roland zufrieden, aber Miroslav war noch nicht fertig.
    »Außerdem habe ich in ihrer Mailbox eine ganze Reihe von Nachrichten des immer gleichen Mannes gefunden.«
    Miroslav blätterte durch einen Stapel Papiere.
    »Ich habe ihre Korrespondenz ausgedruckt«, sagte er und nahm eine Seite in die Hand. »Also, hier schreibt sie, dass sie ihn treffen will, er antwortet ihr aber, dass das nicht möglich ist. Sie bombardiert ihn daraufhin immer weiter mit Mails und droht damit, ihn zu ›verraten‹. Das macht den Mann offensichtlich nervös, denn schließlich willigt er in ein Treffen ein.«
    »Wo haben sie sich verabredet?«, fragte Liv, unterbrach sich dann aber selbst. »Lass mich raten, in der Reitschule?«
    »Exakt«, antwortete Miroslav. »Sie haben ein Treffen in der Reitschule vereinbart, in der ihre Freundin Astrid reitet, Espergærde Reitcenter, Sonntagabend, 19.30 Uhr.«
    »Genau die Zeit, zu der Katrine Reinholdt vor zwölf Jahren zuletzt gesehen worden ist«, brummte Svendsen.
    Roland nickte. Auch er erinnerte sich.
    »Haben wir einen Namen?«
    »Er nennt sich Knight-Rider. Wir arbeiten daran, den Computer zu identifizieren, von dem aus er ihr geschrieben hat.«
    »Liv und Max, findet heraus, wer unser Ritter ist. Noch heute«, sagte Roland und erntete ein Nicken. »Nehmt Astrid mit, sie soll euch sagen, was da an dem Abend wirklich vor sich gegangen ist, und wen sie treffen wollten.«
    »Wir sollten doch wohl auch die Eltern fragen, ob etwas an der Sache dran sein kann, dass sie einen anderen Vater hat«, fiel ihm Liv ins Wort. »Ich meine, kann das stimmen?«
    »Willst du damit etwa andeuten, dass die feine Dame rumgevögelt hat? No way!«, kommentierte Miroslav.
    »Du scheinst dich in der Welt der feinen Damen nicht sonderlich gut auszukennen«, antwortete Liv trocken. »Die haben mehr Geheimnisse als das ganze Stasi-Archiv.«
    Max Motor lachte laut, und Mirolslav zwinkerte ihr zu.
    »Liv spricht da etwas Wichtiges an«, sagte Roland. »Wir müssen mit der Mutter darüber reden. Carsten, du fährst zu den Eltern raus und sprichst mit der Mutter, aber allein. Frag sie, ob etwas an der Sache dran ist, dass Michael Junge-Larsen nicht Cecilies Vater ist.«
    »Wird gemacht.«
    »Sie sind in ihrem Sommerhaus in Hornbæk, bis wir in ihrem Haus in Espergærde fertig sind.«
    »Okay, darf ich mir dein Auto leihen, Papa?«
    Svendsen streckte die Hand aus.
    Per Roland wühlte

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