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Blutschande

Titel: Blutschande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philpsen
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ausrollen und parkte den Wagen.
    »Mann, was für ein Klotz!«
    Max Motor pfiff beeindruckt durch die Zähne.
    »Die ziehen ihre Hosen aber genauso an wie wir. Ein Bein nach dem anderen«, brummte Roland und zog seine braune Lederjacke an.
    »Neid ist eine üble Sache«, zog Max ihn auf.
    »Die, die hier wohnt, trägt niemals eine Hose«, sagte Liv.
    »Wie meinst du das?«, fragte Roland.
    »Benedikte Adelskov ist eine echte Dame. Als solche trägt man keine Hosen. Sie trägt nur Kleider und Hüte«, sagte sie und konnte sich ihr Lächeln nicht verkneifen.
    Die zwei Kollegen sahen sie an.
    »Was denn? Ich bin zehn Häuser weiter längs aufgewachsen, da wo der alte Strandvej nach Humlebæk rüberführt. Ich kenne die Leute, die hier wohnen. Und Benedikte Adelskov trägt Kleider, lange Pelzmäntel und Hüte.«
    »Meinst du diese kleinen Deckel, die auch die aus dem Königshaus tragen, wenn sie das Parlament eröffnen? Für mich sehen die immer aus wie umgedrehte Sandkasten-eimer«, sagte Max.
    Liv lachte laut und ganz und gar nicht strandvejartig.
    »Da kannst du drauf wetten«, sagte sie, während das Kleeblatt langsam auf die Tür zuging, die Per Roland hartnäckig als Portal bezeichnet.
    »Schließlich besteht sie aus zwei Teilen«, argumentierte er, als sie sich genau mit dem Knirschen öffnete, das man von einer derart beeindruckenden Tür – eben einem Portal – auch erwarten durfte.
    Eine kleine Frau in grünen Crocs und mit Gummihandschuhen öffnete ihnen die Tür.
    »Ja?«, fragte sie mit breitem Lächeln.
    »Wir hätten gerne mit Frau Adelskov gesprochen«, sagte Per Roland und zeigte seine Polizeimarke. »Benedikte Adelskov. Dürfen wir hereinkommen?«
    Mit diesen Worten schob er die Tür ganz auf und trat in die große Halle. Dieses Mal wollte er sich nicht wieder die Finger einklemmen lassen.
    Liv folgte ihm, und Max hinkte ihnen hinterher.
    Drinnen führte eine beeindruckende Treppe nach oben, von wo gleich darauf eine laute, klare Stimme zu hören war.
    »Was um alles in der Welt geht da vor? Was bilden Sie sich eigentlich ein?«
    Benedikte Adelskov trug tatsächlich ein Kleid. Es war lang und violett, und ihre Stimme klang trotz der nicht zu überhörenden Verärgerung affektiert.
    Die kleine Frau mit den hässlichen Crocs verschwand mit ihrem Mopp.
    »Polizei, gute Frau«, sagte Roland und streckte ihr seine Marke entgegen, als könnte sie von dort oben etwas erkennen.
    Sie schwebte die Treppe herunter.
    »Haben wir nicht bereits mit Ihnen gesprochen, Herr Kommissar?«, fragte sie, als sie die hellen Marmorfliesen unten in der Halle erreichte. Sie musterte die Polizisten von Kopf bis Fuß und versuchte, einen Blick auf Rolands Dienstmarke zu werfen.
    »Das ist korrekt, aber es sind weitere Fragen aufgetaucht, weshalb wir Sie bitten müssen, uns noch ein klein wenig Ihrer Zeit zu schenken«, sagte er.
    Liv war beeindruckt über den freundlichen Klang seiner Stimme. So etwas traf bei Frauen wie Benedikte Adelskov genau ins Schwarze, wusste sie.
    Die ältere Frau lächelte.
    »Nehmen wir doch nebenan Platz. Kann ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?«
    »Nein danke, das ist nicht notwendig«, sagte Roland.
    »Dann einen Kaffee«, flötete Frau Adelskov und rief die Frau in den Crocs herbei.
    »Wir nehmen im kleinen Salon einen Kaffee«, sagte sie leise. Die kleine Frau nickte.
    Benedikte Adelskov ging vor ihnen her zu der doppelten Tür und öffnete gleichzeitig beide Türflügel. Ein gigantischer Raum lag vor ihnen. Die Wände schmückten Gemälde aus der Renaissance, auf dem Boden lagen echte Teppiche, und bei den Stühlen mit den handgeschnitzten Lehnen und den Rosshaarpolstern handelte es sich ohne Zweifel um Antiquitäten. Die Aussicht beeindruckte Liv und ihre zwei Kollegen. Sie verloren kein Wort, sondern starrten nur durch die riesigen Panoramafenster auf den stillen Øresund.
    »Das Meer ist fast spiegelblank«, sagte Roland überrascht.
    Max Motor nickte anerkennend.
    Liv lachte innerlich. Für jemanden, der selbst mit Meerblick und teuren Möbeln aufgewachsen war, war all dies weniger beeindruckend. Es erinnerte sie bloß an ihre Kindheit, in der sie weder auf dem Sofa hatte sitzen noch über die Teppiche hatte laufen dürfen.
    »Wenn das der kleine Salon ist, wage ich mir gar nicht vorzustellen, wie der große aussieht«, sagte Max leise und nahm auf dem roten Rokokosofa Platz. Seine Kollegen setzten sich neben ihn, während Benedikte Adelskov auf dem Sessel gegenüber Platz nahm.
    »Nur eine

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