Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
begannen sich die restlichen Magier zu erheben, verabschiedeten sich und verließen ohne zu zögern den Raum. Es machte fast den Eindruck, als versuchten die anderen Magier den Raum in dem ich mich befand entfliehen zu können, oder war es Thomas von dem sie davon liefen?
Auch Magdalena erhob sich, und so blieben nur noch Thomas, Maria und ich zurück. „Du solltest wirklich schlafen!“ sagte Thomas, wandte sich um und ging durch die Tür, hinter der sich angeblich der Magier Namens Kain, den ich nicht spüren konnte, verbarg.
Waren alle meine Fragen beantwortet? Kaum. Fühlte ich mich besser? Nun wirklich nicht. Ganz im Gegenteil. Nun überkamen mich Zweifel. War es richtig den Blutmagiern zu vertrauen? Waren sie am Ende auch nicht besser als die Inquisition? Ich fühlte mich, als wäre ich zwischen zwei Fronten geraten ohne eigentlich wirklich zu verstehen worum es ging.
„Komm!“ sagte Maria schließlich und riss mich zum wiederholten Male, sie schien das gerne zu machen, aus meinen Gedanken. „Dein Bett kennst du ja schon!“ sagte sie und lächelte mich dabei an. Mein Herz setzte als sie lächelte eine Sekunde aus, und ich spürte wie das reißende und begehrende Monster in mir, zu gerne hätte ich mir selbst eingeredet, dass es sich dabei um Dimitri handelte, wieder erwachte.
„Ja.“, sagte ich lediglich mit schwacher Stimme, erhob mich und folgte Maria, welche auf die Tür zu dem Zimmer in dem ich erwacht war zuschritt. Die junge Magierin zog die Tür auf und ging in den Raum hinein, und ich folgte.
„Maria,“ sagte ich als die Magierin das Bett für mich herzurichten begann, was mir zutiefst peinlich war, gehörte ich doch zu jener Generation Männer die gerne Gentleman spielten, aber es nicht haben konnten wenn eine Frau auch nur für einen kleinen Moment in ein altertümliches Muster zurückzufallen schien. Maria war hier zuhause, oder kannte sich zumindest besser aus als ich, und als Gastgeberin, sozusagen, sprach wohl nichts dagegen dass sie mir mein Bett machte, doch mochte ich die Situation trotzdem nicht. Ich war es gewohnt mich schuldig zu fühlen wenn eine Frau etwas tat das der Bewegung der Gleichberechtigung nach Frauen in ein altes Denkmuster drängten. Da hatte es die Emanzipation bei mir wohl etwas übertrieben, doch ich war sicher nicht der einzige Mann meiner Generation der in diesem Dilemma steckte.
„Ich hoffe du weißt, dass ich eben…“ ich zögerte und suchte nach den richtigen Worten. „Ich meine…ich wollte nicht…“
Maria richtete sich auf und trat einen Schritt auf mich zu. Ich fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge und war definitiv nicht Herr der Situation.
„Ich weiß!“ sagte Maria lediglich und legte mir ihre Handflächen auf meine Brust, schmiegte sich an mich und sah mir tief in die Augen. Weitere Worte waren nicht notwendig und erst sehr viel später, als ich vor lauter Müdigkeit fast eingeschlafen wäre und nur noch knapp in meine Meditation wechseln konnte verspürte ich Scham. Doch würde Susanne mich wirklich verurteilen?
Als ich aus meiner Meditation erwachte versuchte ich instinktiv den Körper den ich neben mir vermutete zu ertasten, doch ich fand lediglich Leere. Maria war nicht da.
Langsam richtete ich mich auf und sah mich um. Das Zimmer in dem ich mich befand hatte wie ich schon wusste keine Außenfenster, es war also sehr schwer zu urteilen welche Zeit es sein mochte. Das Zimmer mochte nun zwar dunkel sein, doch dank meiner Augen, meines dämonischen Geschenks, gab es für mich keine Dunkelheit im herkömmlichen Sinne mehr. Ich konnte nun immer etwas in der Dunkelheit sehen, und mir gefiel dieser Umstand nicht allzu schlecht. Wie viele Menschen, auch wenn es die meisten nicht zugaben, fühlte auch ich mich in der Dunkelheit unwohl. Manchmal, wenn man einen entsprechenden Film gesehen hatte, oder einfach nur einen blöden Gedankengang, vermutete man Unbekanntes und Bedrohliches in der Finsternis, das man eben nicht sehen konnte. Dies würde mir nie wieder passieren, sah ich doch nun sogar durch das Licht der Alten hindurch. Keine Dunkelheit, ob künstlich oder natürlich, würde mich noch blind umher irren lassen.
Mit einer schwungvollen Bewegung erhob ich mich, ergriff schnell meine Kleidung und schlüpfte in diese hinein. Dann ging ich zu der einzigen Tür des Raumes und öffnete diese. Meine Fähigkeit magische Auren zu spüren hatte mir vorab bereits verraten, dass sich niemand in dem Raum befand, sondern dass sich alle
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