Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
Blutmagier, inklusive Maria, draußen, vor der Hütte aufhielten.
Ich hatte den Raum kaum durchquert als die Eingangstür aufgeschoben wurde und Maria erschien, mich anlächelte und eilig die Tür hinter wieder sich schloss. „Endlich wach?“
„Ich hatte wohl irgendwie etwas mehr Schlaf nötig, warum auch immer.“, witzelte ich stichelnd und lächelte zurück, während ich den Abstand zwischen Maria und mir reduzierte, die hübsche Frau in die Arme nahm und küsste. Wie zuvor war auch nun eine Spur eines schlechten Gewissens in meinem Kopf zu hören, doch ich ignorierte dies und genoss den Augenblick, wer wusste schon wie lange ich noch leben sollte, mit dem bevorstehenden Angriff auf Avalon.
Der Moment, obgleich äußerst angenehm, verging und wir lösten uns aus unserer Umklammerung. „Ich wollte dich gerade wecken, es ist in wenigen Minuten soweit!“
„Was ist soweit?“ fragte ich und sah Maria in ihre wunderschönen Augen. Nun bekam ich wirklich ein schlechtes Gewissen. Für einen Moment lang war mir diese Frau wichtiger gewesen als Daniel und Ian.
„Wir brechen auf!“
„Wohin?“
„Nach Avalon?“ Maria hatte die eigentliche Feststellung als Frage formuliert, als eine Frage für jemanden der entweder zu dumm war oder einfach nur auf der langen Leitung stand. Und dieser Jemand war ich.
„Moment mal, wie spät ist es?“
„Es ist bereits achtzehn Uhr, die Sonne ist bereits untergegangen!“ sagte Maria und erkannte dabei, dass ich tatsächlich keine Ahnung hatte wie spät es war.
„Das Ritual beginnt in fünf Minuten, auf dem Tisch stehen noch Reste von unserem Abendessen, du kannst dich bedienen.“
Wie lange hatte ich in meiner Meditation verbracht? Verdammt noch mal, wie viel Zeit war verstrichen? Das war mir noch nie passiert, und nun sowas? Was ging hier vor sich?
„Alles in Ordnung?“
Ich zögerte ehe ich antworte. „Ja…klar…ich komme sofort!“
Nach einem kurzen, für mich nicht mehr so schönen Kuss drehte sich Maria wieder um und verschwand durch die Eingangstür nach draußen, und ich blieb zurück. Wie hatte mir das passieren können? Ich hatte noch versuchen wollen mit Thomas und mit Frank zu reden, etwas über die beiden in Erfahrung zu bringen, festzustellen was wirklich meine Rolle in der ganzen Unternehmung war. Doch zu nichts von alledem würde ich kommen, zumindest nicht vor dem Angriff auf Avalon. Und wer wusste welche Magier diesen Angriff überleben würden?
Ich verarbeitete die Information, dass ich den gesamten Tag verschwendet hatte nur schwer, wurde aber von meinem knurrenden Magen in die Realität zurück gezerrt. Mit raschen Schritten ging ich zum Esstisch, ergriff ein Stück Brot und ein Stück Wurst und aß gierig. Das Essen schmeckte mir nicht besonders, würgte ich es doch auch viel zu schnell herunter. Mein Verstand raste. Ich hatte doch gar keine wirkliche Ahnung was mich in Avalon erwartete. Wie sah der Schlachtplan der Blutmagier genau aus? Hatten sie überhaupt einen Plan?
Ich schluckte den letzten Bissen des Brotes herunter, sah mich nach Schuhen um und fand die Stiefel die ich schon am Vortag angehabt hatte. Schnell schlüpfte ich in diese, zog die Eingangstür auf und schritt nach draußen, in die eisige Kälte hinaus und sah die Magier, die sich um ein in den Schnee mittels Feuer gebranntes riesiges Pentagramm herum versammelt hatten.
„Auch endlich da?“ spottete David als er mich sah, ich schenkte ihm jedoch keine Aufmerksamkeit sondern suchte nur nach Thomas.
Kaum hatte ich ihn erkannt ging ich um das riesige Pentagramm herum und zu ihm hin. „Wir müssen reden!“
Der einäugige Magier sah mich an, ergriff mich an der Schulter und zog mich hinter sich her als er in das Pentagramm hinein schritt. „Es ist soweit!“ sagte der Magier und die Blutmagier taten es ihm gleich und betraten das Pentagramm.
„Jetzt!“ rief einer der Magier und für einen Moment verschwamm alles vor meinen Augen. Ich hörte einen donnernden Blitz und sah nur noch tanzende Sterne ehe sich das wieder legte und meine Sicht sich aufklarte. Und dann sah ich in das nur wenige Schritte entfernte Gesicht von Daniel. Die Beschwörung war gelungen, ich befand mich vor Stonehenge, und konnte meine Freunde Daniel und Ian sehen.
Das Gesicht Daniels zeigte zuerst Überraschung, gefolgt von Entsetzen. Ich kam nicht dazu etwas zu sagen oder eine Hand zum Gruß zu erheben, denn ich erkannte dass der entsetzte Blick an mir vorbei ging. Instinktiv wirbelte ich herum
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