Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
sind schon da!“ erklang eine Stimme, und die Magier, die Vampire und Juliano Setp wirbelten herum und blickten zeitgleich in die Richtung des Hoteleingangs. „Doch wir wollten euer kleines Spielchen nicht unterbrechen!“
Juliano Setp riss seine Augen auf und richtete sich langsam und vorsichtig vollends auf. Er wollte keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Auren die er erblickte überraschten ihn so sehr, dass es ihm die Sprache verschlug und sein Verstand raste. Was wollte der Endmagier wirklich hier?
Im Eingangsbereich standen fünf Gestalten, die unglaubwürdiger kaum hätten sein können.
Und nacheinander traten die Gestalten hervor und wurden von der Fee begrüßt.
„Camille de Veine, Vertreterin des Zirkels der vereinten europäischen Hexenzirkel“ die Fee verbeugte sich vor der legere in Jeans und eine weiße Bluse gekleideten jungen Frau mit rabenschwarzen Haaren. Die Frau erwiderte die Verbeugung, ließ den Endmagier dabei aber keinen Augenblick aus den Augen.
Eine Hexe! Setp wollte aus Reflex losschlagen und einen Zauber entfachen. Hexen, ob männlich oder weiblich, waren Magier, die sich der dunklen Kunst, unter anderem der Blutmagie und Dämonen verschrieben hatten und noch immer durch die Inquisition verfolgt wurden. Mit einer Hexe im selben Raum zu sein ohne diese auf der Stelle auszulöschen überforderte Juliano Setp fast, hatte er doch ein Leben als Inquisitor geführt um Magier die gegen die Regeln der Inquisition verstießen dingfest und unschädlich zu machen.
„Virul, Gesandter der Trolle und Gnome der alten Welt!“ Die Fee verbeugte sich erneut, und die kleine und humpelnde Gestalt, die einem Kleinkind glich, wäre da nicht die hässliche verzerrte Fratze mit den viel zu langen Ohren gewesen, erwiderte die Geste wortlos.
„Slandir, Botschafter der Elfen!“ Die Fee verbeugte sich, und der hoch gewachsene dunkelhaarige Mann, der in einen Parka gehüllt war, verbeugte sich ebenfalls. Setp hatte seit sehr vielen Jahren keinen Elfen mehr gesehen. Wobei er sich dessen nicht sicher sein konnte, schließlich sahen Elfen absolut identisch aus wie Menschen, wenn sie es wollten, außerdem waren sie in der Lage ihre Aura ebenso erscheinen zu lassen. Die Elfen zogen es vor unter den Menschen zu weilen und unentdeckt zu bleiben. Und auch diesem Elf konnte man weder am Aussehen noch an der Aura ansehen, dass es sich nicht um einen normalen Menschen handelte.
„John Smith, entsandter der amerikanischen Magier!“ die Fee verbeugte sich erneut und der Magier tat es ihr gleich. Die europäische Inquisition hatte aufgrund ihrer Kompromisslosigkeit nicht unbedingt einen guten Ruf, und schon seit dem zweiten Weltkrieg, in dem die Inquisition die Querelen der Nazis genutzt hatte um potentielle magische Bedrohungen zu beseitigen, waren die Beziehungen zu Magiern über die Grenzen Europas hinaus sehr angespannt. Der amerikanische Magier, der es gut verstand seine magische Aura zu verstecken, war wie die Hexe in eine blaue Jeans sowie ein weißes Hemd gekleidet und trug seine Winterjacke, keinen Mantel oder gar Trenchcoat wohlgemerkt, lässig über die Schulter. Wie auch die Hexe ließ der Magier den Endmagier nicht aus den Augen.
Setp sollte erst später zu der Frage gelangen, ob der Name John Smith, der ja durchaus Klischeebehaftet war, wirklich der echte Name des Magiers war.
„Und schließlich,“ begann die Elfe, „Michael de Veine, der unangefochtene Rudelführer der Werwölfe Europas!“ Die Elfe verbeugte sich, doch der Werwolf, der, als wäre ihm mitten im Winter zu warm, ohne Jacke erschienen war, und ein nur halb zugeknöpftes kariertes Hemd trug, das einen tiefen Blick auf seine stahlharte Brust offenbarte, erwiderte die Verbeugung nicht sondern starrte nur Juliano Setp mit unverhohlenem Hass an.
Der Hochexekutor erwiderte diesen Blick und musste sich mehr als nur beherrschen nicht sofort in einen Kampf überzugehen. Wie lange schon träumte er von der Möglichkeit diesen Werwolf eigenhändig und schön langsam und schmerzvoll zu vernichten.
Die Fee fuhr fort, doch das konnte weder De Veine noch Setp daran hindern einander weiter anzustarren. Der Hochexekutor war sich sicher, dass er ein leises Knurren vernahm, was ihm überaus gefiel. Oh ja, Setp würde diesen Werwolf vernichten, früher oder später. Und wenn Setps Verdacht sich als wahr heraus stellen sollte, dass Camille de Veine die Frau des Werwolfs war, dann würde er genau diese vor den Augen ihres Gatten umbringen, nur um
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