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Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)

Titel: Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Garibaldi
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ruhig aus!“ forderte Noah den Mann auf.
    Der Hochexekutor zögerte, doch dann fand er die Worte die er sagen musste. „Der allererste Apostel...“
    Und Noah nickte. Der erste Magier der sich jemals als einen Apostel bezeichnet hatte, diesen Rang kreiert hatte, die Kriterien für die Erhebung in diesen Rang definiert hatte und schon seit Jahrhunderten tot sein musste. Noah, der allererste Apostel lächelte hämisch und gab Juliano Setp einen Moment um diese Information zu verdauen.
    „Ich frage dich ein letztes Mal, warum bist du hier?“
    Mit diesen einfachen Worten zerfiel der Schutz von Juliano Setp, dem Hochexekutor, und er erstarrte innerlich zur Salzsäule.
    „Ich...“ stammelte er, „ich dachte...“, und wieder eine Pause, die Setp nicht unter Kontrolle hatte. „ich dachte James...“
    „Ja?“
    „Ich dachte James braucht mich hier...“
    „Ist dem so?“ fragte Noah und lehnte sich zurück. „Offenbar hast du dich geirrt.“
    Setp schluckte schwer, sprachlos.
    „Ich denke du solltest dich schnellstmöglich wieder der Aufgabe zuwenden welche ich dir erteilt habe!“
    Die Situation war zu bizarr, als dass der Verstand des Hochexekutors noch klar hätte arbeiten können. Doch am Rande notierte Setp innerlich, dass Noah es so formuliert hatte, als hätte er Setp höchstpersönlich für die Jagd auf Bloody Mary ausgewählt.
    Dann, vollkommen unverhofft, erhob sich der alte Magier, Noah, der erste Apostel, wandte sich von Setp ab und entfernte sich langsam von ihm, dieses Mal jedoch nicht mit zittrigen oder fahlen Schritten, während er sich auf dem Gehstock abstützte, sondern zielsicher, voller Kraft, und ohne seine vermeintliche Krücke zu benutzen. Die Gebrechlichkeit war nur Teil der Show gewesen.
    Und dann blieb der allererste Apostel noch einmal stehen, drehte sich um und sah Setp, der sich noch keinen Millimeter bewegt hatte ein letztes Mal an.
    „Nur dass du es weißt, Hochexekutor,“ begann Noah, „wenn du versagst droht uns der zweite Krieg gegen die Vampire, und dieses Mal werden sie uns wirklich auslöschen!“
    Setp konnte einfach nicht mehr anders als den Mann anzustarren.
    „Ich weiß nicht warum sie uns verschont haben, doch das Gemetzel war fürchterlich, und das kannst du mir glauben, schließlich war ich dabei!“
    Mit diesen unglaublichen Worten wandte sich Noah von Setp ab und ging gemächlich aber sicher davon und ließ den Hochexekutor zurück, perplex, eingeschüchtert und nicht glaubend was gerade geschehen war.
     
 

21
     
    Ich fühlte es.
    Ich fühlte es sogar ganz deutlich.
    Es war durchaus eine gewisse Distanz die ich überwinden musste um meinem Ziel näher zu kommen, doch ich fühlte es. Die Magie, die Kraft, die Essenz...das Objekt meiner Begierde. Weder wusste ich worauf ich eigentlich zusteuerte, noch interessierte es mich. Der Geist den ich absorbiert und der mir seine Kraft überlassen hatte, stellte nur einen Tropfen auf dem heißen Stein dar. Ich wollte mehr. War dieses Verlangen, dieser Antrieb, dieser Hunger das, was einen Vampir trieb? War es Dimitris Einfluss in mir der mich dazu trieb? Oder handelte es sich doch um mein dämonisches Erbe?
    Das alles war egal. Ich wollte mehr, und ich spürte nun zwei magische Quellen, unweit von mir. Obwohl der Weg durch den verschneiten Wald beschwerlich und nicht einfach war, hatte ich keinen Moment gezögert oder gewankt, ich war einfach weiter gegangen, auf meine Beute zu.
    Meine Beute...irgendwie fühlte sich dieser Gedanke richtig an, und doch auch wieder so unglaublich falsch. War ich ein Jäger? War ich ein verwundetes Tier? Was ging bloß in mir vor? Was passierte mit mir?
    Und noch viel wichtiger war die Frage, gefiel es mir?
    Mein ganzer Körper arbeitete auf Hochtouren. Meine Sinne, selbst jene die ich gar nicht gekannt hatte, wie das Spüren magischer Quellen, reagierten auf Dinge welche ich niemals für möglich gehalten hätte. Es gab im Umkreis eines Kilometers keine Bewegung, kein Rascheln, kein Huschen, keine Aktion die mir verborgen blieb. Und fiel auch nur ein Schneekristall von einem Baum gen Erde, ich wusste es. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich und wahrhaftig fesselnd. Es machte mich auf einen Schlag süchtig und ich wollte mehr. Wenn es so war ein Jäger zu sein, eine Kreatur auf der Jagd, wenn sich so ein Vampir fühlte, dann hatte ich auf einmal sehr viel mehr Verständnis für diese Kreaturen.
    Langsam ging ich in die Knie, während ich mich hinter einem Baum versteckte und mit meinen

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