Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
durch den Schnee hindurch, erfassten den Troll an beiden Beinen und einem Arm und spießten ihn daran auf.
Unter ohrenbetäubendem Gebrüll verkündete mir der Troll, dass er nun mein Gefangener war, mir gehörte, mir ausgeliefert war. Ja, der Troll war mein! Er konnte nirgends mehr hin, seine Magie würde mir gehören. Doch da war noch ein zweiter Troll, den konnte ich nicht so einfach auf sein Schicksal warten lassen. Wo versteckte sich der Kleine bloß?
Ich sah mich um und stellte verwundert fest, dass ich den kleinen Bastard nicht mehr spüren konnte. Versteckte sich der kleine Racker unter der Brücke und konnte sich dabei vor mir abschirmen? Oder war er irgendwie entkommen ohne von mir gesehen zu werden? Doch wie hätte er das bewerkstelligen sollen?
Der aufgespießte Troll schrie weiter vor sich hin, mit seiner quiekenden Stimme, während ich an ihm vorbei schritt, einen Schritt in das Bachbett hinunter machte, mich bückte und unter die Brücke sah. Nichts! Keine Spur des Trolles. Und ich konnte ihn auch nicht mehr spüren. Er war mir entkommen. Wie auch immer er dies angestellt haben mochte.
Enttäuscht wandte ich mich meinem aufgespießten Opfer zu, ging zu diesem zurück und baute mich vor ihm auf. Der Kopf der Kreatur schnellte von einer Seite zu der anderen, die Augen waren zusammengekniffen, während sie weiter vor Schmerzen schrie. Ich wollte meine Beute, doch ich sah keine Notwendigkeit darin die Gestalt leiden zu lassen. Ohne viel Zeit zu verlieren ergriff ich das Band welches aus dem Magen der Kreatur ragte und zog dieses langsam zu mir, bis es riss und in mich hinein schnellte. Ein kurzes Kribbeln durchfuhr mich und ich hob meine Hände und sah diese an. Erneut fühlte ich, wie sich mir ein Teil einer bisher unbekannten Magie hinzugefügt hatte, und Augenblicklich wusste ich, worin diese Magie bestand und wie ich sie würde einsetzen können. So hatte der andere Troll das also gemacht, dachte ich, und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich dabei auf die Brücke sah.
Neugierig wandte ich mich wieder dem aufgespießten Troll zu, hatte ich doch keine Ahnung was mit einem Troll nach seinem Tode geschah. Was würde passieren, nun da die Schreie der Kreatur verstummt waren?
Einen Moment wartete ich, betrachtete den toten Körper der Kreatur, seine graue Haut, die kümmerlichen Haare, und das bläuliche Blut dass aus den offenen Wunde in welchen sich die Erdpfähle befanden trat. Nichts geschah. Die Kreatur bestand offensichtlich aus bloßem Fleisch und würde nicht wie ein Vampir vergehen. Ich wandte mich angewidert von dem Troll ab, schnippte mit meiner rechten Hand und begann wieder in die Richtung der Hütte der Blutmagier zurück zu gehen, während sich mein magisches Feuer, auf mein Schnippen hin, um die Überreste des Trolles kümmert. Am Ende würde ebenfalls bloß Asche übrig bleiben, genau wie bei Vampiren. Dann half ich hier halt ein bisschen nach.
Schon bevor diese ganze Geschichte um Dimitri angefangen hatte, war ich allen möglichen Fabelwesen und Kreaturen begegnet und hatte auch die eine oder andere ins Jenseits befördert. Mir war der Begriff des Tötens nicht neu, wenn auch zuvor nie aus eigennützigen Motiven, doch so brutal kalt gelassen wie jetzt hatte es mich nie. War das auf meine Erfahrungen mit Dimitri zurückzuführen? Immerhin hatte ich dem Tod meiner Freundin beigewohnt. Das musste doch abhärten! Oder handelte es sich um Dimitri selbst, der hier Einfluss auf mich hatte...oder meinen Vater?
Egal, es war egal. Ich ging weiter, zurück in die Richtung der Hütte der Blutmagier, wissend, dass ich nun etwas stärker war und vielleicht, mit meinen neuen Fähigkeiten, und jenen, die ich von Dimitri übernommen hatte und mir dessen erst jetzt bewusst wurde, tatsächlich in der Lage sein würde Daniel und Ian zu helfen.
Es war an der Zeit sich eindringlich mit den Blutmagiern zu unterhalten und herauszufinden was diese genau vorhatten, und wie sie gedachten gegen die Inquisition vorzugehen.
Und nachdem sich sowieso keine magische Quelle, die Magier mal ausgenommen, mehr in meiner Reichweite befand, konnte ich sowieso mal wieder etwas Wärme vertragen.
Der Rückweg zur Hütte, nicht mehr getrieben von der Gier auf Macht, erschien mir wesentlich schwieriger und länger als der Hinweg. Der Schnee stellte nun ein größeres Hindernis für mich dar als zuvor, und wann war es überhaupt so schweinekalt geworden?
Wohl wissend, dass ich mich irgendwo im Nichts in einem
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