Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
vollkommen undeutbaren Blick zuwarf, „auch wenn es mir ein Vergnügen wäre.“
„Warum bist du dann hier? fragte der junge Inquisitor und ließ seinen Feuerball wieder verschwinden.
„Unser König war nicht erfreut, dass wir euch gestern alleine gelassen haben.“ eröffnete die Vampirin zur Verwunderung Jönssons. „Wir scheinen ihn da etwas...“ die Frau zögerte „missverstanden zu haben.“
„Ist das so?“
„Als Zeichen des guten Willens meines Königs hat er mich beordert euch mitzuteilen, dass wir euch heute unterstützen werden und zudem wesentlich zahlreicher erschienen sind.“
Jönsson wurde stutzig. „Was bedeutet zahlreicher?“
„Zehn weitere von uns befinden sich bereits auf der Suche nach Bloody Mary und werden uns informieren, sobald es eine Spur gibt. Es wurde jedoch von meinem Herrn befohlen, dass auch wir uns auf die Suche begeben, Bloody Mary wird heute Nacht in Bergamo erscheinen.“
Woher wollte die Vampirin wissen, dass Bloody Mary in dieser Nacht erscheinen würde, dachte sich der Hochexekutor und stellte diese Frage auch prompt.
„Mein König weiß es, und mein König irrt sich niemals!“
Der Blick der Vampirin hatte sich verändert und unterstützte ihre Worte. Sie glaubte sichtlich wirklich an ihren König, jenen der sich selbst ironischerweise Van Helsing nannte, und sie war felsenfest überzeugt, dass Bloody Mary heute erscheinen würde. Für den Moment würde diese Gewissheit Sven Jönsson wohl genügen müssen.
„Dann sollten wir uns auf den Weg machen!“
Die Vampirin machte einen Schritt auf die Seite und linste in das Zimmer Jönssons. „Wo ist dein alter Kollege?“
Jönsson lächelte heimlich in sich hinein. Die Vampirin war immun gegen Feuer, konnte das Licht der Alten verwenden, löste keine Verteidigungszauber aus und unterstand direkt dem König der Vampire, doch sie wusste nicht alles. „Der Hochexekutor wird später zu uns stoßen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.“
„Nun gut,“ sagte die Vampirin, wandte sich von dem Hochinquisitor ab und begann auf die Treppe ins Erdgeschoss hinab zuzugehen. „Dann sollten wir aufbrechen.“
Ohne Wiederworte, wozu auch, folgte Jönsson und zog dabei seine Zimmertür hinter sich zu. Während des Schließens aktivierte er, fast schon nebensächlich, einen weiteren Defensivzauber, welcher sicherstellen sollte, dass ihn nichts überraschen würde sobald er zurückkommen würde. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Zauber bisher auch nicht viel bewirkt hatten um die Vampirin fern zu halten, stand allerdings die begründete Frage im Raum, ob dieser Zauber überhaupt sinnvoll oder notwendig gewesen war. Aber Routine war nun mal eine Sache die man nicht so einfach hinter sich lassen konnte.
Langsam stiegen die Vampirin und der Magier die Treppe hinab bis hin zur Lobby des kleinen aber charmanten Hotels und gingen auf den Ausgang zu. Wortwörtlich im Vorbeigehen ergriff Jönsson einen Apfel aus einer offen stehenden Schale mit Früchten, rieb diesen an seinem Pullover und biss herzhaft ein Stück ab.
Unvermittelt blieb die Frau vor ihm stehen und wandte sich zu dem Magier. „Hungrig?“
Mit halb vollem Mund antwortete Jönsson „Auch ich muss essen!“
Langsam fuhr sich die Frau mit ihrer Zunge über die Lippen und musterte Jönsson erneut etwas zu seltsam und intensiv für seinen Geschmack. „Das kenne ich.“
Und damit drehte sich die Vampirin wieder um und begann auf die Eingangstür zuzugehen, ehe diese plötzlich von etwas getroffen und in tausend Stücke zerschlagen wurde.
Instinktiv wirkte der Hochinquisitor einen Luftzauber, der die Teile die auf ihn zugerast kamen abfingen und ihn unverletzt auf die Kreatur blicken ließ, die soeben die Tür zerstört hatte.
Ein Blick auf die Aura verriet sofort um was es sich handelte. Die schwarze Energie, die um den Körper des Untoten herum waberte offenbarte klar, dass es sich um einen Vampir handelte, und zwar einen starken.
Die Vampirin vor Jönsson, welche keinen Schaden abbekommen zu haben schien, fauchte und ging in Kampfstellung. Ganz offensichtlich handelte es sich nicht um einen ihrer zehn Kollegen, und damit wohl um einen Jünger Bloody Marys.
Dieser Jünger fixierte Jönsson, öffnete sein Maul und entblößte seine Hauer. „Meine Meisterin will dein Blut, Magier!“ sprach der Vampir mit einer tiefen und nicht natürlich klingenden Stimme und setzte dazu an auf eben diesen Magier zuzuspringen.
Innerhalb eines einzigen Augenblicks riss die
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