Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
gewusst, so hätte es vermutlich ohne zu zögern die Flucht angetreten. Doch das tat es nicht. Das Ziel, das Etwas, oder die Person, je nachdem wie man es nennen wollte, saß weiterhin ganz ruhig wenige Meter entfernt in einem kleinen Restaurant und schien dort zu speisen.
Markus Antonio blieb vor der alten hölzernen Tür des Restaurants welches einen französischen Namen trug stehen, ergriff den Tür Knauf und drückte die Tür auf.
Seine eigene Aura hatte der Magier unterdrückt, was der Mann der sein Ziel darstellte wohl von sich auch dachte, doch im Gegensatz zu dem Ziel war es unwahrscheinlich, dass es in der Nähe jemanden gab der in der Lage war es mit dem Potential das Endmagiers aufzunehmen. Wenn Markus Antonio nicht erkannt werden wollte wurde er auch nicht erkannt. Zumindest nicht mehr, da nun seine Magie zu ihm zurückgekehrt war, wesentlich stärker als sie jemals zuvor gewesen war.
Das Ende der Welt stand bevor, und der Magier würde es verhindern. Zumindest war er es, dem es möglich sein würde das Ende abzuwenden, glaubte man der Prophezeiung.
Dichter Zigarettenrauch empfing den Magier, als er durch die geöffnete Tür hindurch schritt und durch die Nebelschwaden hindurch das innere des Restaurants betrachtete. Die Einrichtung war alt, sehr alt, und bestand fast ausschließlich aus bereits sehr dunkel gewordenem Holz. Es handelte sich um eines jener Restaurants welches man durchaus als gemütlich und gutbürgerlich bezeichnen konnte. Der Besitzer war vermutlich eine kleine lokale Berühmtheit und führte das Restaurant wie man annehmen konnte schon mehr als nur ein paar Jahre. Zumindest war dies der Eindruck, den das Restaurant vermittelte. Natürlich konnte man sich da auch irren, doch der erste Eindruck ist schließlich nicht nur bei Menschen manchmal der vertrauenswürdigste.
In dem Innenbereich des Restaurants saß lediglich ein einziger Mann, der dem Aschenbecher zufolge ein ganzes Paket geraucht hatte. Die Menge an Rauch konnte dies bloß untermauern.
Mit einer lockeren Handbewegung wedelte der Magier etwas von dem Rauch zur Seite, nahm sich einen weiteren Moment um die hölzerne Bar mit den vielen alkoholischen Flaschen dahinter zu betrachten, und schritt dann auf die eben einzig sichtbare Person zu, den Kettenraucher, der gleichzeitig auch das Ziel von Markus Antonio darstellte.
„Ist hier noch frei?“ fragte der Magier, als er an dem Tisch des Mannes angekommen war, der in eine Zeitung vertieft zu sein schien, und zog sich dabei bereits seinen Mantel aus.
In einer geradezu einem Zeitraffer entspringenden Geschwindigkeit hob der allem Anschein nach viel rauchende Mann seinen Kopf und starrte direkt in die Augen des Magiers. Es war keine Überraschung, bedachte man um was es sich bei dem Mann handelte, dass er es nicht gewohnt war, dass Menschen sich ihm näherten. Es gehörte zu den gewöhnlichen Dingen, dass dieser Mann von Menschen gemieden wurde. Auch wenn nur wenige Menschen ein magisches Potential entwickelten, so verfügten doch fast alle über ein Mindestmaß an magischem Gespür. Dies wurde natürlich niemals bewusst wahrgenommen, doch es reichte meist aus um diesem Mann aus dem Weg zu gehen.
Auch ein normaler Magier wäre nicht in der Lage gewesen zu erkennen, dass es sich bei der Person um etwas anderes als einen Menschen handelte. Diese Kreaturen waren äußerst geschickt darin ihr eigentliches Wesen zu verstecken.
„Kann ich Ihnen behilflich sein?“ fragte der Mann mit eiskalter Stimme, die keinen Zweifel daran ließ, dass er nicht gestört werden wollte.
„Ich dachte mir nur,“ begann Markus Antonio „dass es doch viel netter ist wenn ich mich zu Ihnen geselle, als wenn ich mich alleine an einen Tisch setze.“ Markus Antonio zeigte sein bestes Lächeln.
„Ich bin am Lesen!“ Der Mann verzog keine Miene und hielt seinen Blick auf die Augen des Magiers gerichtet, mit sturer Präzision.
„Etwas Interessantes?“
„Was wollen sie?“
Der Mann wollte keine Spielchen spielen und war sich sehr wohl bewusst, dass es normalerweise kein Gast wagen würde ihn anzusprechen, schon gar nicht wo doch noch so viele andere Plätze im Restaurant frei waren.
„Ich wollte mich nur etwas unterhalten, während ich hier einen kleinen Absacker trinke, bevor ich nach Hause gehe.“
„Ein Absacker?“
„Ein letztes Bier, oder einen Schnaps.“ Der Magier lächelte und wies auf die Bar, während er einen Stuhl zu sich zog und sich darauf nieder ließ.
„Was lesen sie
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