Blutschuld (Krieg der Magier) (German Edition)
bevorstehende zweite Nacht der Jagd in Bergamo vorbereitet.
Nach den Geschehnissen in dem Keller, in deren Rahmen auch Juliano Setp verschwunden war, hatte Jönsson sich noch auf die Suche nach weiteren Spuren von Vampiren gemacht, doch keine mehr entdecken können.
Kurz vor Morgengrauen hatte der Magier sich zurück zu seinem Hotel begeben und in einer langwierigen Sitzung Defensivzauber über dieses gesprochen. Auch ein Jäger musste tagsüber ruhen und schlafen, wollte er abends Vampire ausfindig machen und in der Lage sein zu kämpfen. Und so, nachdem die Sonne das Hotel mit ihren ersten Strahlen bereits wieder erhellt hatte, war der Magier in einen tiefen Schlaf gesunken, gewiss, dass die Zauber die er gesponnen hatte ihn vielleicht nicht vor jeder Gefahr beschützen konnten, aber zumindest eine Warnung darstellten, sowohl an potentielle Eindringlinge als auch an Jönsson, der trotz seines Schlafes sehr genau vernommen hätte, wäre einer seine Zauber ausgelöst worden. Doch es war zu keinem Zwischenfall gekommen und der Magier hatte sich um fünf Uhr nachmittags aus seinem Bett erhoben, als das Licht draußen bereits wieder auf dem Rückzug gewesen war. Es herrschte noch immer Winter in Italien, und die Sonne zog sich noch immer viel zu früh zurück, was lange Nächte bedeutete. Lange Nächte waren schlecht, wenn man bedachte, dass die Vampire damit viel Zeit haben würden um Unheil zu vollbringen, doch sie waren gut in Anbetracht der Tatsache, dass Jönsson als Jäger ebenso viel Zeit haben würde seine Beute ausfindig zu machen.
Der Hochinquisitor war sich sehr wohl bewusst, dass er alleine vollkommen aufgeschmissen war und niemals mit der Anzahl von Vampiren die sich in Bergamo befinden mussten konkurrieren konnte, schon gar nicht, falls sich Bloody Mary tatsächlich in Bergamo befand, doch schließlich hatte er ja noch das Kreuz des Hochexekutors Juliano Setp bei sich, welches einen starken Teleportationszauber, oder Beschwörungszauber, wie ein älterer Magier es genannt hätte, auf sich trug und jederzeit von Jönsson aktiviert werden konnte.
Frisch geduscht und eingekleidet ergriff der junge Mann seinen Mantel, schlüpfte in diesen hinein und zog seine Zimmertür auf, nur um vor Schreck zu erstarren. Die Vampirin welche den angeblichen König der Vampire begleitet hatte stand direkt vor Jönsson und lächelte ihn hämisch an.
Erneut hatten es Kreaturen in Bergamo geschafft die Talente des Jägers Jönsson zu täuschen und ihn nicht zu informieren dass sie da waren, und ebenso hatten die Verteidigungszauber welche der Magier gesponnen hatte nicht reagiert und ihn nicht informiert, dass sich eine Vampirin vor seiner Tür befunden hatte.
Vollkommen unbewusst ging Jönsson in die Knie und breitete seine Arme aus, während er die Vampirin still ansah. War der Magier überrascht? In der Tat! War er deswegen unvorbereitet und unfähig im Notfall zu kämpfen? Keineswegs. Hochinquisitor Sven Jönsson war zu allem bereit, doch es sollte zu keinem Kampf kommen.
„Endlich wach?“ spottete die Vampirin und grinste noch breiter, was eigentlich gar nicht mehr hätte möglich sein sollen.
Die Muskeln des jungen Magiers entspannten sich nicht als er die Frau musterte, welche nun in eine schwarze Lederkluft gekleidet war, nicht unähnlich einer Bikerin, und an ihrer Seite erneut eines dieser seltsam geformten Schwerter führte. „Und das fragt mich ein Vampir?“
Überraschenderweise begann die Vampirin zu lachen, warf ihren Kopf nach hinten und begann sich mit einer Hand die Haare zu kräuseln, während sie einen feminineren Stand einnahm. Langsam senkte die Vampirin wieder ihren Kopf und sah Jönsson eindringlich in die Augen, ehe sie langsam den Blick nach unten wandern ließ. „Du gefällst mir, Mensch, ich denke, ich könnte meinen Spaß mit dir haben, ehe ich dein Blut trinke.“
Ohne auch nur einen der angespannten Muskel zu verziehen erschuf Jönsson einen Feuerball, der in seiner rechten Hand tanzte und dazu bereit war auf die Vampirin geschleudert zu werden. Es war dem Magier dabei sehr wohl bewusst, dass die Frau gegen Feuer immun war, doch dies war in geschlossenen Räumen ohne direkten Zugang zu frischer Luft oder der Erde nun einmal der einfachste Beweis von Stärke und Kampfbereitschaft und die meisten Gegner im Regelfall schwer beeindruckte, nur eben nicht die Vampirin.
„Ich bin nicht hier um dich auszusaugen,“ sagte die Vampirin und machte eine kurze Pause, in der sie Jönsson einen
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