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Blutschuld

Blutschuld

Titel: Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karina Cooper
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Unterarm über den Mund und fügte ein heiseres: »Gut ausgestattet.« hinzu.
    »Danke.« Er brachte es mit ruhiger Stimme heraus, selbst, als er die Hitze spürte, die ihm ins Gesicht zu schießen drohte. Miss Ishikawa sprach nicht von ihm. Zumindest glaubte er, sie spräche nicht von ihm. Sie hatte die Ausstattung von Fitnessstudio und Trainingshalle gemeint, nicht die pulsierende Männlichkeit in seinem Schritt.
    Aber seinen Ständer zu ignorieren, half ihm kein Stück weiter. Nicht solange Miss Naomi Ishikawa, Ärger auf zwei Beinen, so vor ihm stand. Ihn beobachtete.
    Und dabei, zum Henker, so atmete.
    Das Top, entschied er, stand ihr nicht besonders. Es war für sportliche Betätigungen gedacht und presste ihre Brüste viel zu flach an. Das war sicher nötig bei der Art von Training, bei dem sich Miss Ishikawa offenkundig gern auspowerte.
    Aber fair war das nicht.
    Phin ließ seinen Blick über die Kurven schweifen, die das stramm sitzende, türkisfarbene Sport-Bustier noch zuließ, hinauf zu Miss Ishikawas Hals, der schweißnass glänzte. Der Blick wanderte weiter hinauf zu ihren geröteten Wangen und blieb genau an der Schramme über ihrem Nasenrücken hängen. Die wirkte mit einem Mal viel weniger grob, stattdessen weich.
    Vertraut.
    Einer von Phins Mundwinkeln hob sich zur Andeutung eines kecken, schiefen Grinsens. »Sie haben meine Mutter kennengelernt.«
    »Wie bitte?«
    Als er die Hand an die eigene Nase hob, um ihr klarzumachen, was er meinte, schnitt der personifizierte Ärger eine Grimasse. Sie hob ihrerseits die Hand zur Nase, berührte aber die Wunde dann doch nicht. »Sie hat etwas draufgetan. Es fühlt sich jetzt besser an.«
    Ja, so war es immer, wenn Gemma im Spiel war. Sie konnte halt nicht anders. Phins Grinsen wurde breiter. »Es sieht auch besser aus. Sollten Sie momentan nicht bei der Massage sein?«
    Ihre Augen wurden schmal wie Schlitze. »Das jedenfalls verlangt der Behandlungsplan.« Naomi wirbelte herum und verpasste dem immer noch schwingenden Sandsack ein paar weitere beidseitige Schwinger.
    Viel zu schnell, zu flüssig die Bewegung. In Phin nährte das die Hoffnung, Miss Ishikawa habe den leisen, rauen Laut, Zeichen seiner Erregung, nicht mitbekommen. Zeichen seiner erwachten Lust. »Haben Sie etwas gegen Massagen?«
    »Gibt es damit ein Problem?« Der kühle Ton ihrer allzu beiläufig klingenden Stimme ließ Phin aufhorchen.
    Das glitzernde Piercing in ihrem Nacken weckte in ihm die Sehnsucht, sich auf die Brust zu trommeln, sich Miss Ishikawa zu greifen und über die Schulter zu werfen. Er rieb sich die Stirn. Na,endlich! Schwarzer Humor vermochte es vielleicht dieser Lust Einhalt zu gebieten. »Nein, kein Problem.«
    »Sie werden nicht gleich zu meinen Lieben daheim laufen und es ihnen brühwarm auftischen?«
    Phin begegnete dem spöttischen Blick mit einem freimütigen Lächeln. »Der Gast im Zeitlos sind Sie, Naomi, nicht Ihre Lieben daheim. Sie zahlen, und Sie bestimmen.«
    Sie verzog die Unterlippe, als ob sie, so jedenfalls Phins Eindruck, sonst die Angewohnheit hätte, auf deren Innenseite herumzukauen. Interessant. Miss Ishikawa machte überhaupt jede Menge Gesten, mittels derer sie kommunizierte. So viel hatte Phin schon begriffen.
    Oh ja, sie setzte jede Menge Signale.
    Alle einzig und allein dazu gemacht, ihn um den Verstand zu bringen.
    »Hmm.« Das war kein Dankeschön, aber es würde Phin reichen müssen. Sie hob den getapeten Unterarm an die Lippen und riss mit den Zähnen das Band ab. Dabei ließ sie ihn nicht aus den Augen.
    Es blitzte weiß auf, dann war da das Rot der Lippen, als Naomis Zähne das Ende des Tapes erwischten. Das hatte mehr Sexappeal, als einer schweißnassen, vom Sandsackschlagen euphorisierten Erbin zustand, die nichts als Ärger auf zwei Beinen war.
    Höflichkeit und Hilfsbereitschaft brachten ihn einen Schritt zu nah an sie heran. Zu nahe war er dem von Adrenalin vollgepumpten Schweißgeruch ihrer feuchten Haut, dem Duft der Seife, die sie benutzt hatte, um sich das Haar zu waschen. Es roch nach Frühlingsregen und Lavendel.
    Phin war ihren Augen zu nah. Sie hatte den Blick gehoben, um ihm direkt in die Augen zu sehen.
    Das Tape blieb an Phins Fingern kleben. Es widerstand seinen Bemühungen, sich davon zu befreien, während er Miss Ishikawa davon befreite. Erst ungeduldig, dann konzentriert wickelte erdas Tape ab, Lage um Lage. Doch als er plötzlich eine Bewegung vor sich mehr spürte als sah, schaute er von seiner Arbeit auf. Ihre Blicke

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