Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten
Freak!
Obwohl ich unter der heißen Dusche stand, fing ich an zu zittern. Wenn ich nicht endlich heraus fand was bei mir verkehrt lief würde ich vermutlich bald den Verstand verlieren.
Ich drehte das Wasser ab, wickelte mich in ein Handtuch und schlich über den Flur in mein Zimmer. Die warme Dusche hatte bewirkt, dass ich meine Augen nur mit Mühe offen halten konnte. Ich beschloss ins Bett zu gehen und morgen im Internet über diese absurden Symptome zu recherchieren, die mir so zusetzten.
Kaum hatte ich meinen Kopf auf das Kissen gelegt war ich auch schon eingeschlafen.
Als ich meine Augen öffnete fand ich mich in einem Haus wieder, dass aussah wie eine alte Villa im viktorianischen Stil. Sie hatte einen wunderschönen Eingangsbereich mit einer Treppe aus Holz, die nach oben führte. An den Wänden hingen gold gerahmte Bilder mit Gemälden aus einer früheren Zeit. Eine antike Kommode aus dunkelbraunem Holz diente als Ablage für ein Telefon. Ich schien mich also in der Gegenwart zu befinden. Durch das antike Interieur des Hauses war ich mir einen Moment lang nicht sicher gewesen.
Da ertönte von oben eine Stimme. "Tamara...nun lernen wir uns endlich kennen. Ich habe so lange nach dir gesucht."
Auf der Treppe erschien ein wunderschöner Mann, etwa Ende zwanzig mit dunkelblonden Haaren, die sich zu kleinen Locken kräuselten. Er stieg langsam die Treppe hinunter und lächelte mich freundlich an. In seiner rechten Hand hielt er ein Glas, das mit einer dunkelroten Flüssigkeit gefüllt war. Als er näher kam, fielen mir seine ungewöhnlich grünen Augen auf. Ich erinnerte mich daran, dass ich solche Augen schon einmal gesehen hatte - Zac!
Aber dieser Mann war nicht Zac. "Wer sind sie?" hörte ich mich fragen.
"Alles zu seiner Zeit. Viel wichtiger ist, dass du das hier trinkst." Er lächelte immer noch und hielt mir das Glas hin.
"Ich verstehe nicht?!" fragend sah ich ihn an.
Doch dann griff ich wie automatisch nach dem Glas und führte es zu meinem Mund. Ich nahm einen Schluck und da begriff ich was es war - BLUT, Igitt!!
Ich würgte und fing an zu schreien......
Ich fuhr aus meinem Kissen hoch, mein Puls raste!
Benommen sah ich mich um. Ich befand mich in meinem Zimmer, es war nur ein Traum!
Ich machte Licht und schaltete meinen PC an. Jetzt war ich hellwach und an Schlaf war nicht mehr zu denken. Zwar kam ich mir blöd vor im Internet nach meinen Symptomen zu suchen, aber was blieb mir anderes übrig. Zu einem Arzt konnte ich sicher nicht gehen. Man würde mich höchstwahrscheinlich in eine Zwangsjacke stecken und in ein dunkles Loch sperren.
Leider fand ich keinen richtigen Anhaltspunkt. Jedoch stieß ich auf eine Seite mit Büchern zu jedem übernatürlichem Kram. Also bestellte ich mir ein Buch zur Traumdeutung und über Mythologie jeglicher Art. Dann gelangte ich noch auf eine Website die anscheinend eine Community für Leute war, die an das Übersinnliche glaubten.
Jetzt ist es auch schon egal, dachte ich mir und meldete mich an.
Nur so konnte man Kontakt zu ihnen aufnehmen und selbst Themen verfassen. Ich sah mir verschiedene Profile an und chattete mit ein paar Personen, die gerade online waren. Doch irgendwie hatte auch dort niemand eine Idee, was mit mir nicht stimmten könnte. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und schrieb folgende Frage in das Forum:
Wofür könnten diese Anzeichen stehen?
Und dann listete ich alle meine unerklärlichen Symptome auf. Ich kam mir reichlich dumm vor, aber es war ja zum Glück das anonyme Internet.
Etwas stimmte etwas nicht mit mir, aber ich kam nicht darauf was los war.
Dann dieser Traum - warum hatte ich Blut getrunken?
Ich konnte ja schon das Blut anderer Leute nicht sehen ohne dass mir schwummrig wurde, doch trinken?
Bei dieser Vorstellung wurde mir schon wieder übel.
Die nächsten Wochen war ich damit beschäftigt, verschiedene Bücher zu wälzen aber auch da fand ich keinen Anhaltspunkt - nicht das Geringste.
Kurz vor Ende meiner letzten Ferien blätterte ich mal wieder in einem dicken Wälzer, den ich aus einer Buchhandlung hatte.
Meine Gedanken kreisten nur noch um diese eine Frage: Was zur Hölle war los mit mir?
Da wurde ich plötzlich aus meinem Grübeln gerissen, als ich Mom nach mir rufen hörte. " Tamara, wir müssen los! Du brauchst dringend noch neue Sachen oder möchtest du in zwei Wochen in Jeans und T-Shirt zur Arbeit gehen?"
"Ich komme Mom!" Schnell klappte ich das Buch zu und versteckte es in meinem Schrank. Mit diesem Kram wollte ich Mom
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