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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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bekam auch sie nicht heraus.
Als wäre es nicht schon schwierig genug meine Mutter aus meinem Vampirleben herauszuhalten, jetzt hatte ich also auch noch eine Schwester!
Was hielt das Leben denn noch für mich bereit?

"Und jetzt willst du deine...äähm unsere Mutter kennenlernen?" fragte ich vorsichtig.
"Na ja, einerseits schon, aber ehrlich gesagt - ich hatte keine Ahnung, dass ich noch eine Schwester habe und im Moment bin ich einfach nur wütend auf sie. Warum haben sie dich behalten und mich weggegeben?" Sie blickte niedergeschlagen auf ihr Tablett.
"Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Was meinst du, soll ich mal mit ihr reden? Und...wenn ihr beide wollt, könnt ihr euch ja treffen. Vielleicht erzählt sie dir die Gründe für ihre Entscheidung." Ich hatte mich wieder einigermaßen gefasst und irgendwie tat mir Caroline leid. Ich wollte ihr helfen und außerdem stand noch immer der Streit von damals zwischen Mom und mir und das wollte ich unbedingt aus der Welt schaffen.
"Hmm...na ja, neugierig bin ich auf ihre Geschichte schon. Sie wird damals ja ihre Beweggründe gehabt haben." murmelte Caroline.
"Also gut, ich helfe dir. Schließlich sind wir ja...Schwestern." Ich bekam das Wort kaum über die Lippen. In jeder anderen Situation wäre ich wahrscheinlich in Begeisterung ausgebrochen. Ich hatte mir immer Geschwister gewünscht. Aber die Tatsache, dass ich ein Vampir war machte alles ziemlich kompliziert.

Valentina sah mich an. "Ich will eure Wiedervereinigung ja nicht vermiesen, aber wir müssen wieder zum Unterricht."
Ich sah auf die Uhr - du liebe Güte, die Zeit war so schnell verflogen! Wir hatten nur noch ein paar Minuten bis zur nächsten Unterrichtsstunde. Ich wandte mich an Caroline. "Val und ich haben jetzt Kunst und was ist deine nächste Stunde?"
"Wirtschaftswissenschaften." erwiderte sie und packte hektisch ihre Sachen zusammen. Trotz der angespannten Stimmung musste ich schmunzeln, sie schien das genaue Gegenteil von mir zu sein.
"Was hältst du davon, wenn ich heute Abend zu Mom fahre und sie darauf vorbereite, dass du hier bist, um sie kennenzulernen." schlug ich vor.
Und mich endlich bei ihr für mein grauenvolles Verhalten entschuldige, dachte ich.
Caroline blickte mich dankbar an und ein Lächeln zuckte um ihre Lippen. Sie nickte heftig.
"Dann sehen wir uns morgen und ich erzähle dir, wie es gelaufen ist." versprach ich ihr.
"Okay, dann bis morgen." Sie sah schüchtern auf ihre Schuhe und hob dann den Kopf. "Darf ich dich vielleicht noch umarmen?" fragte sie leise.
Auch wenn ich aus Sicherheitsgründen keine Menschen an mich heranlassen wollte, konnte ich nicht nein sagen.
Das arme Mädchen hatte schon genug gelitten, also nickte ich nur und lächelte.
Sie fiel mir überschwänglich um den Hals und ich atmete ihren Duft ein.
Ich war verwirrt, denn ihr Geruch weckte absolut keine Hungergefühle in mir.

Valentina und ich rannten zum Kunstunterricht und schafften es gerade noch rechtzeitig.
Den Rest des Tages versuchte ich mich verbissen auf den Unterricht zu konzentrieren und nicht daran zu denken, dass ich später Mom gegenüber stehen würde. Bei dem Gedanken daran schnürte es mir die Kehle zu.
Sie tat mir leid und ich fühlte mich schlecht, weil ich sie so enttäuscht hatte.
Ich hoffte sehr, sie würde mir verzeihen - und dann war da noch die Sache mit Caroline...
Ich bekam ich um ein Haar nicht mit, dass die letzte Stunde endlich zu Ende war, so tief war ich in meine Gedanken versunken.
Valentina hatte schon ihre Sachen eingepackt und kam zu mir. "Tamara, möchtest du nicht nach Hause?" fragte sie spöttisch als sie mein nachdenkliches Gesicht sah.
"Oh...ja...doch, klar." erwiderte ich und stopfte meine Bücher und Stifte in die Tasche.

Wir liefen zum Parkplatz und als Valentina die Türen öffnete, ließ ich mich erleichtert in den Sitz sinken. Der erste Tag war geschafft! Ich hatte niemanden angegriffen und es war halbwegs erträglich die Menschen um mich herum zu riechen.
Ach ja, und ich durfte nebenbei erfahren, dass ich eine Schwester hatte - das Leben war manchmal sehr ironisch.
"Und, wirst du nachher wirklich zu deiner Mutter fahren?" Valentina warf mir einen fragenden Blick zu.
Ich zuckte die Schultern.
"Denke schon." Ich versuchte so gelassen wie möglich zu klingen. Doch sie durchschaute mich natürlich.
"Sie wird dir sicherlich verzeihen! Wie sie allerdings die Sache mit Caroline aufnimmt...hm...das wird sicher nicht einfach. Falls es schief läuft könntest du immer

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