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Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten

Titel: Blutsdaemmerung - Licht Und Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
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Valentina noch einen Blick zu, den ich sofort deuten konnte. Sie wollte, dass ich Max davon erzählte, bevor ich mich wieder in Schwierigkeiten brachte. Mit einem mulmigen Gefühl trat ich in den Flur. Vielleicht war Max ja auch gar nicht da und ich würde noch etwas Zeit gewinnen.
Doch alle meine Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als er plötzlich vor uns stand und Val einen Kuss gab.
"Na, wie war die Schule?" Es war eigentlich eine rethorische Frage, denn er ahnte ja noch nichts. Valentina legte einen Arm um seinen Hals und lächelte ihn honigsüß an. "Tamara würde dir gerne etwas erzählen."
Ich knurrte und sah sie grimmig an. Tolle Freundin!
Erstaunt hob Max die Augenbrauen und blickte zu mir.
"Tatsächlich?"
Ich trottete ihm ins Wohnzimmer hinterher.
"Ich bin ja gespannt, was Tamara auf dem Herzen hat." sagte er und musterte mich prüfend. Ich ließ mich in einen Sessel fallen und schnaubte. Beide blickten mich erwartungsvoll an, obwohl Val die Geschichte ja schon kannte.
Ich erzählte also auch Max widerwillig von den seltsamen Ereignissen heute Nachmittag. Mit jedem Wort, dass aus meinem Mund kam, zog sich Max´ Stirn mehr und mehr zusammen. Ich deutete das als schlechtes Zeichen.
Geduldig ließ er mich zu Ende erzählen, dann rieb er sich nachdenklich das Kinn.
Plötzlich sah er zu mir auf.
"Ach Tamara, was machen wir nur mit dir? Du scheinst die Probleme auf magische Art und Weise anzuziehen."
"Kennst du denn dieses Gefühl, hast du auch schon einmal so etwas gespürt?" Wollte ich von ihm wissen.
Er zögerte kurz. "Hm...ja, ich kenne dieses Gefühl. Und das ist es, was mich beunruhigt. Wir Vampire spüren das genau einmal in unserem ewigen Leben. Nämlich dann, wenn wir uns in denjenigen verlieben, der anscheinend für uns bestimmt ist." Wieder zog er seine Augenbrauen zusammen.
"Ich habe das bei Valentina erlebt. Aber ich hätte mir nie träumen lassen, dass so etwas auch bei Menschen passiert. Es scheint auch nicht allzu oft vor zu kommen, denn ich habe noch nie davon gehört."
"Oh." Mehr bekam ich nicht heraus.
Wenn man es nur einmal in seinem ewigen Dasein spürte, warum passierte es ausgerechnet mir noch mal? Und dann auch noch bei einem Sterblichen?

"Das gefällt mir nicht." murmelte Max vor sich hin.
Valentina, die bis jetzt kein Wort dazu gesagt hatte wandte sich an mich.
"Das ist gefährlich, er darf überhaupt nicht wissen was du bist - was wir sind. Und selbst wenn er es wüsste und akzeptieren würde - was ja ganz und gar unwahrscheinlich ist - es ist gefährlich für ihn. Allein wie es Caroline ergangen ist..." Sie beendete ihren Satz nicht, weil ich heftig schluckte.
An diesen Tag wollte ich nicht erinnert werden.
Aber sie hatte natürlich Recht. Das durfte einfach nicht sein.
"Also Tamara, im Grunde hättest du nun zwei Möglichkeiten. Die Eine wäre, du ignorierst ihn zu seiner eigenen Sicherheit komplett und lässt dich auf nichts ein. Und die andere..." Er holte tief Luft, "die andere Möglichkeit ist, sich ihm zu offenbaren und ihn dann zu verwandeln."
Ich schüttelte stumm den Kopf, das konnte ich nicht auf die leichte Schulter nehmen.
"Ich...ich weiß nicht, darüber muss ich erst nachdenken. Außerdem kenne ich ihn ja gar nicht und...vielleicht empfindet er gar nicht so stark für mich. Wahrscheinlich hat er sich einfach von meinem Aussehen beeinflussen lassen." Ich klammerte mich einerseits an diesen kleinen Funken Hoffnung andererseits hoffte ich insgeheim doch, dass er etwas für mich empfand - verrückt!
Max räusperte sich verlegen. "Wenn du das heute wirklich gefühlt hast, empfindet er dasselbe wie du. Da bin ich mir ganz sicher, so war es zumindest bis jetzt bei jedem von uns."
Ich fühlte mich auf einmal wie betäubt.
Warum ich?!, schrie alles in mir. Musste es immer anders laufen als normal?
"Ich muss jetzt lernen, entschuldigt mich." sagte ich knapp und stand auf.
Als ich nach oben sauste, hörte ich Val und Max leise miteinander reden. Sie schienen besorgt über die Situation zu sein und das zu Recht.

Am nächsten Tag fasste ich einen Entschluss. Schließlich hatte ich die ganze Nacht Zeit gehabt darüber nachzudenken.
Ich würde ihn ignorieren, zu meinem und zu seinem Schutz und die Gefühle, die ich empfand wenn ich an ihn dachte, unterdrücken so gut es ging. Vielleicht hatte Max sich ja geirrt und ich würde dieses Gefühl irgendwann noch einmal bei jemandem haben - am besten einem anderen Vampir. Das würde die ganze Sache einfacher machen.
Valentina und ich

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