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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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während er mit kratzenden Krallen neben ihnen anhielt.
    »Nur eine Minute, Bis«, sagte Jenks und wandte sich wie der Jumoke zu. »Du öffnest den Deckel, wenn ich es dir sage, okay? Nicht vorher. Die Kohle wird bei voller Glut nicht lange halten.« Seine Stimme klang streng, aber inzwischen hielt Jumoke den kleinen Topf mit angemessener Vorsicht, und Jenks war zufrieden.
    »Geht und wartet bei eurer Mutter!«, schrie Vincet auf der anderen Seite des Weges. Die zwei Jungs schossen in einer Staubspur davon. Aber Vi … Vi sah überhaupt nicht gut aus.
    »Jenks?«, fragte Bis. Seine Krallen kratzten über den Boden, aber Jenks’ Aufmerksamkeit hing an Vi. Ihr Staub sah nicht richtig aus, und noch während Jenks sie beobachtete, rollten ihre Augen nach hinten, und ihre Flügel kollabierten. Und ihre Aura – wurde silbern.
    Dreck .
    »Vi!«, schrie Vincet und riss das Mädchen in seine Arme, als es in Krämpfe verfiel. »Der Dryad übernimmt sie!«, schrie er mit entsetzt aufgerissenen Augen, während er seine Tochter an sich drückte. »Sie hat nicht einmal geschlafen! Spreng die Statue in die Luft! Spreng sie jetzt in die Luft!«
    »Tut mir leid«, meinte Bis verlegen. »Ich habe versucht, es dir zu sagen.«
    Jenks fühlte sich verraten, als er zum Mond aufsah. Er stand noch nicht ansatzweise an seinem höchsten Punkt! Er griff hinter sich und griff nach einem seiner Pfeile, dessen Spitze er mit Löwenzahnsamen umwickelt hatte. Mit klappernden Flügeln drehte er sich nach Jumoke um, nur um festzustellen, dass er … weg war.
    »Was zur Hölle?«, stammelte Jenks und flog höher, um sich umzusehen, doch er konnte nirgendwo auch nur ein Staubglitzern entdecken. Er war weg! »Jumoke!«
    Vincet flog mit Vi in seinen Armen und klappernden Flügeln zu Jenks. Die Wolke der Verzweiflung um ihn herum war fast so deutlich wie sein Staub. »Er tut ihr weh!«, schrie Vincet. Vis Haut war rot und ihr Staub glühend heiß. »Spreng die Statue! Befrei ihn!«
    »Ich kann nicht! Jumoke hat den Kohletopf!« Jenks schwebte angespannt in der Luft und sah sich um. Bis wartete mit peitschendem Schwanz auf dem Gehweg, aber Jumoke war verschwunden. Genauso wie Ivy. Neben dem Hartriegel riss eine leicht leuchtende Noel die zwei Jungs in ihre Arme und zog sie unter die Erde. Sie waren in Sicherheit. Wo zur Hölle ist Jumoke!
    »Jumoke!«, schrie Jenks wütend. Bis hob mit zwei heftigen Flügelschlägen ab, um ihn zu suchen. Sie hatten keine Zeit für so etwas. Jenks wollte gerade in die andere Richtung fliegen, da hielt er abrupt an. Es roch nach Honig und sonnengewärmtem Gold.
    Tinks Dildo, die Kriegerfrau war zurück.
    »Das wirst du nicht tun!« Die bestimmte Stimme hallte von den nahe stehenden Häusern wider. Da war sie. Sie stand breitbeinig auf dem Gehweg neben der Statue, während ihre Robe um sie wehte. Sie raste förmlich vor Wut, und sobald sie den Bogen in Jenks’ Hand sah, warf sie eine Hand nach vorne.
    »Vorsicht!«, schrie Bis und stürzte sich auf ihn.
    Beide wurden von einer Böe getroffen, die nach Honig roch. Jenks wurde mit klopfendem Herzen durch die Luft geschleudert, aber er kämpfte gegen seine Instinkte, faltete seine Flügel auf dem Rücken und rollte sich zu einem wild wirbelnden Ball zusammen. Heiliger Dreck, er sauste direkt auf die Bäume zu.
    »Erwischt!«, hörte er Bis rufen. Der Wind ließ nach, als der Gargoyle ihn fing und an sich drückte.
    Jenks machte die Augen auf und entdeckte, dass die Welt immer noch vor seinen Augen tanzte. In seiner anderen Hand hielt Bis Vincet und Vi. Vincet wirkte vollkommen verängstigt, aber in Vis Miene lag schrecklicher Hass. Es war Sylvan. Deswegen war Daryl erschienen! Der dämliche Dryad! Hätte er nicht noch ein paar Minuten warten können?
    Bis ließ sich so heftig neben einem Felsen am Weg fallen, dass Jenks der Nacken davon wehtat. Der Wind er starb. Daryl hustete, während sie sich eine Hand auf die Brust drückte. Zitternd rang sie in der verschmutzten Luft nach Atem.
    Jenks löste sich aus Bis’ Griff und schoss auf den Boden. Neben dem Gargoyle fühlte er sich klein. Aber abzuheben war zu riskant, und er konnte die Statue auch von hier aus treffen.
    »Warum hast du nicht geschossen!«, schrie Vincet ihn wütend an, während er mit Vi kämpfte. Beide Pixies standen ebenfalls auf dem Weg.
    Wo zur Hölle ist Jumoke?, dachte Jenks, der sich immer noch nicht sicher war, was gerade vor sich ging.
    »Ich habe dich gewarnt«, keuchte Daryl und richtete sich wieder

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