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Blutseele

Blutseele

Titel: Blutseele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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umfallen. Die ganze Elite konnte das tun.
    »Du bist ein schlappschwänziger, unhöflicher kleiner Junge«, sagte sie und stemmte die Hände in die Hüften. »Du hättest aufrecht mit mir kommen können, freiwillig und ohne Fesseln, um zu lernen, wie du die Gaben kontrollierst, die das Universum dir geschenkt hat. Aber nein. Du musstest ja hingehen und versuchen, mich umzubringen.« Sie lehnte sich über ihn. »Ich werde persönlich dafür sorgen, dass jede erg-sensible Synapse aus deinem harten Schädel gebrannt wird.«
    Bleich kämpfte Zach sich auf die Beine und drückte seinen Rücken gegen die Wand. Seine Augen huschten zum Fenster, dann zu Jason, der an der Tür stand. Jason seufzte, und Grace wurde heiß. Es war immer ein Fehler, einem unregistrierten Werfer vor dem Prozess sein Schicksal zu verkünden. Aber sie wollte Jason wissen lassen, dass sie Zach für Abschaum hielt. Sie würde nicht für die Elite lügen.
    »Grace …«, drängte Jason.
    »Fick dich ins Knie«, knurrte sie. »Fickt euch beide ins Knie.« Hoc schlich sich hinter Grace, weil er spürte, dass sie unglücklich war. Genervt befühlte Grace ihren Rücken und dachte darüber nach, dass sie sich eine Massage gönnen sollte. Aber erst, nachdem sie Boyd besucht und ihm erzählt hatte, wie schäbig die Elite war und sie ihren gemeinsamen Kummer bekämpft hatten, indem sie so taten, als würden nicht gerade ihre beiden Welten untergehen. Sie hatte die Agentur für schön gehalten, für rein. Aber sie war genauso korrupt wie alles andere.
    »Du. Raus«, befahl sie. Ihr Kopf schmerzte, als sie einen Energieball aus ihren Zellen zog und in ihre Hand drängte, bis die Luft um ihre Finger glühte wie ein Irrlicht.
    Zach riss die Augen noch weiter auf. Dann sackten seine Schultern nach unten, und er schob sich an Jason vorbei. Jason griff nach seinem Arm, und Zach wirbelte so schnell herum, dass Hoc aufjaulte und zur Seite sprang. Etwas Silbernes blitzte auf, und Jason packte Zachs Hand. Doch der Junge hatte Jason das Messer bereits tief zwischen die Rippen gestoßen. »Ihr müsst mich schon umbringen, wenn ihr mich erwischen wollt!«, schrie der Junge. »Ihr seid alle gehirngewaschene Mistkerle!«
    Entsetzt streckte Grace die Hand aus. Jason schrie auf, als Zach ihn mit einem weiteren Energiestoß überflutete. Das Messer, das tief in seinem Körper steckte, hatte die geerdete Kleidung durchdrungen.
    »Nein!«, schrie Grace und riss Zach von Jason zurück. Ihre Hände brannten, als sie den Jungen quer durch den Raum schleuderte. Sie hörte, wie er auf den Boden knallte, während sie mit Jasons Gewicht kämpfte und sich bemühte, ihn sanft nach unten gleiten zu lassen. Mit einem lauten Klappern fiel das Messer zu Boden. Hoc rannte zu der Waffe und baute sich knurrend darüber auf.
    »Jason!«, schrie Grace. Sanft hielt sie seinen Kopf. »O mein Gott, Jason!«
    Jason verzog das Gesicht und drückte eine Hand an seine Rippen. »Der kleine Bastard hat mich erstochen, um meine Erdung zu umgehen. Es ist okay. Er hat die Wunde ausgebrannt, als er versucht hat, mich unter Strom zu setzen.« Er runzelte die Stirn. »Au.«
    Er ist okay! Der jubilierende Gedanke erfüllte sie, und sie sah auf Jason herunter, ohne sich darum zu kümmern, ob er merkte, welche Ängste sie ausgestanden hatte. »Bist du dir sicher?«, fragte sie, weil ihre erste Erleichterung dem Gedanken wich, dass man auch auf andere Art an einer Messerwunde sterben konnte.
    Jason setzte sich auf und verlagerte seine Hand. Sofort ergoss sich Blut aus der Wunde. Sein Gesicht wurde bleich, und er drückte fester zu. Grace legte ihre Hand über seine. »Oooh … ist nicht so sauber ausgebrannt, wie ich dachte.« Sein Blick huschte an Grace vorbei, und Sorge verzerrte sein Gesicht.
    Die Hand immer noch auf seine gepresst, drehte Grace sich um. Hoc bewachte das Messer, aber er knurrte nicht mehr. Zach lag zusammengesackt an der Wand, seine Beine in einem unnatürlichen Winkel verdreht, seine Brust vollkommen unbeweglich.
    »O Dreck.« Grace zögerte, weil sie Jason nicht verlassen wollte. Der Agent setzte sich wieder auf und bedeutete ihr, nach dem Jungen zu sehen. Mit steifen Bewegungen kroch Grace über den dreckigen Boden. In kontrollierter Panik fühlte sie nach einem Puls. Als sie keinen fand, drehte sie Zach auf den Rücken. Ihre Hand war rot von Jasons Blut, als sie auf Zachs Brust einschlug, einmal, zweimal, dreimal. Wieder fühlte sie nach einem Puls und lauschte auf eine Atmung, die es nicht

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