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Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)

Titel: Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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ging dem Bedürfnis nach, sich an ihn zu lehnen. Der plötzliche Wechsel von der gekühlten Luft im Taxi zur mörderischen Sonnenglut ließ Schweiß aus ihren Poren schießen. Sie griff nach dem mitgenommenen Wasser und trank einen Schluck, ehe Aurelius ihre Hand nahm.
    „Komm mit.“ Er führte sie zielsicher in eine bessere Wohngegend des Viertels und schirmte sie durch seine bedrohliche Ausstrahlung von weiteren Blicken und Fragen ab. Schon bald hielt er im Schatten eines überdachten Eingangs. Das Haus hinter ihnen sah den Verhältnissen entsprechend gepflegt, aber unbewohnt aus.
    Schon bei ihrer Ankunft hatte sie sich darüber gewundert, wie viele Wohnungen im Großraum Kairo leer standen, obwohl Ägypten laut Presse das Land der Wohnungsknappheit war und anständige Ehen ohne eine große Wohnung so gut wie unmöglich geschlossen werden konnten. Aurelius hatte angemerkt, die großen Wohnungen wären schlicht zu teuer, angehende Eheleute müssten oft Jahrzehnte warten.
    „Was hast du vor?“ Sie betrachtete das Gepäck, das sie mitgenommen hatten. Eine unscheinbare schwarze Tasche.
    „Warte.“ Er sah sich nach links und rechts um. Die staubige Straße des besseren Viertels lag da wie in einer Geisterstadt. Mit einer schnellen Bewegung presste Aurelius sein Gewicht gegen die Tür, sodass es ein hässlich krachendes Geräusch gab. Schloss und Tür trennten sich unfreiwillig. Rasch zog er Amalia ins Hausinnere. Die Tür schob er wieder zurück, sodass man auf den ersten Blick nichts bemerkte. Nach einem kurzen Rundgang kam er zu ihr zurück. „Es ist unbewohnt. Du bleibst in diesem Haus. Das ist vorerst am sichersten.“
    „Und wenn der Besitzer zufällig vorbeikommt?“
    „Wir müssen es riskieren. Ich beeile mich. In einem Hotel vor Ort werden sie uns zuerst suchen.“
    Sie hielt seine Hände fest. „Du hast gesagt, du brauchst mich im Labyrinth.“
    „Ich will nur einen ersten Erkundungsgang machen, um zu sehen, wie die Lage ist. Falls ich dich brauche, werde ich dich holen.“
    Sie sah die Sorge in seinen goldgrünen Augen. „Du schaffst es nicht, mich zu gefährden, nicht wahr?“, flüsterte sie. „Vielleicht wird genau das die nötige Zeit kosten und dich scheitern lassen.“
    Aurelius sah sie um Verständnis bittend an. „Wenn ich dich mitnehme, bin ich langsamer und kann uns schlecht verstecken. Außerdem wird die Sonne dir zusetzen. Es hilft uns nichts, wenn du einen Kreislaufzusammenbruch hast, noch ehe wir beim Labyrinthzugang angekommen sind. Deshalb werde ich da rüber gehen und einen der Arbeiterwagen stehlen. Wenn wir mit dem hinfahren, ist es weit unauffälliger und sicherer.“
    „Einverstanden.“
    Er zog sie an sich, strich über ihr rotes Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin vorsichtig. Versprochen.“
    „Ich hasse es jetzt schon, auf dich zu warten.“
    Mit einer eleganten Bewegung zog Aurelius einen Schreibblock aus der Tasche hervor, auf dem das Logo des letzten Hotels stand, und einen dazugehörigen Kugelschreiber. „Dann tu etwas für mich. Zeichne mir das Labyrinth auf, solange ich weg bin. Versuch dich zu erinnern. Ich will eine möglichst detaillierte Skizze.“
    Sie nickte, froh, eine Aufgabe zu haben. „Okay. Komm bald zurück.“ Ihr Magen legte die reinste Achterbahnfahrt hin. Einerseits fühlte sie Erleichterung, nicht sofort in die Höhle des Löwen zu müssen, andererseits wollte sie ihn nicht allein lassen. Als er hinausging, fühlte sie sich angespannt und schutzlos, trotz der Pistole, die sie bei sich trug. Sie zwang sich, ihre Angst nicht übermächtig werden zu lassen, nahm den Zettel und den Stift und machte sich daran, die Karte zu zeichnen.
     
     

Kapitel 5
     
    Kairo, Innenstadt
     
    Marut tauchte im Schatten eines Bootes aus dem Wasser des Nils. Eine Fahrt mit dem Wagen hätte ihn für achtzehn Kilometer Luftlinie mindestens zwei Stunden gekostet. Zu Fuß und schwimmend kam er wesentlich schneller voran. Mit einem Satz sprang er an Land, wrang sein weißes Gewand aus und sah sich unauffällig in dem parkartigen Landstrich um.
    Er hasste Kairo. Die Stadt war viel zu voll und viel zu laut. Sie stank nach Afrikanischem, Orientalischem und nach Alter. Kairo nannte sich Metropole und blieb doch Dorf, geschaffen für drei Millionen, bewohnt von siebzehn. Selbst auf der Insel Zamalek, die er angesteuert hatte, spürte er das ganz Eigene der Stadt, das durch den europäisch wirkenden Park mit seinen akkurat geschnittenen Bäumen und

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