Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
zu füllen, reicht nicht, bis die ersten Gäste um neun Uhr eintreffen, Sir. Mrs. Blanchette besteht auf schwimmenden Teelichtern während der Cocktailstunde.«
    » Natürlich«, erwiderte ich. » Die Teelichter. Wo war ich nur wieder mit meinen Gedanken?«
    Der Butler verzog sein Gesicht, als hätte er Schmerzen. » Detective, vielleicht sollten Sie sich kurz mit Mr. B. unterhalten«, bat er. » Ich werde ihn holen, wenn Sie möchten.«
    Ich nickte, fragte mich aber, um was es wohl gehen mochte. Während er forteilte, trat ich hinaus zum Pool, um Mrs. Blanchette zur Vernunft zu bringen.
    » Ma’am?«, sprach ich sie an.
    Als sie herumwirbelte wie eine glitzernde Kobra, spritzte der Martini aus dem Glas in ihrer Hand über das Kleid des Dienstmädchens. Ihre Augen und ihr Atem verrieten mir, dass sie bereits mehrere Gläser gekippt hatte. Vielleicht waren Trinken und Aktionismus ihre Art, mit ihrer Trauer fertigzuwerden.
    » Hol mir einen neuen«, verlangte Mrs. Blanchette ungeduldig und schleuderte dem eingeschüchterten Dienstmädchen ihr Glas zu, bevor sie sich mir zuwandte.
    » Sie schon wieder. Was ist denn jetzt noch?«, fragte sie.
    » Vielleicht habe ich mich bezüglich der Gefahr, in der Sie und Ihr Mann sich befinden, nicht klar ausgedrückt«, erklärte ich. » Ihr Schwieger… ich meine, Thomas Gladstone hat es zweifelsohne auf Sie abgesehen. Die Zeit ist denkbar ungünstig für Gäste. Ich werde Sie bitten müssen, die Einladung zu verschieben.«
    » Verschieben?«, fuhr sie auf. » Diese Kongo-Aids-Hilfe-Benefizveranstaltung haben wir seit einem Jahr geplant. Steven kommt extra heute Abend von der Küste hergeflogen. Sumner hat seinen Urlaub abgebrochen. Muss ich noch weitere Namen nennen? Es wird kein Verschieben oder dergleichen geben.«
    » Mrs. Blanchette, hier stehen Menschenleben auf dem Spiel.«
    Statt auf meine Bedenken zu antworten, riss sie ein Mobiltelefon aus ihrer Tasche und klappte es auf.
    » Diandra? Hi, hier ist Cynthia«, meldete sie sich. » Könntest du mir Morty ranholen?«
    Morty? Gütiger Himmel, ich hoffte, es war nicht der Morty, an den ich dachte. Diesen Namen wollte ich nicht hören, nicht einmal ganz leise.
    Schwatzend stapfte sie fort. Der Typ von der Hausverwaltung tauchte aus dem Wasser auf, um Luft zu schnappen, und murmelte auf Spanisch ein Wort, das in anständiger Gesellschaft besser unausgesprochen blieb.
    » Du sagst es, amigo«, pflichtete ich ihm bei.
    Als Mrs. Blanchette kurz darauf zurückkam, streckte sie mir mit triumphierendem Blick das Telefon hin.
    » Wer ist da?«, fragte mich ein Mann mit schroffer Stimme.
    » Detective Michael Bennett.«
    » Hören Sie gut zu, Bennett. Hier ist Bürgermeister Carlson. Ich will dieses wahnsinnige Gerede über eine Verschiebung dieser Veranstaltung nicht mehr hören. Wir können uns nicht dem Terrorismus ergeben.«
    » Es geht hier nicht darum, sich dem Terrorismus zu ergeben, Sir.«
    » Aber danach wird es aussehen. Abgesehen davon werden meine Frau und ich teilnehmen, also hören Sie auf. Rufen Sie den Commissioner an, und sagen Sie ihm, er soll die Sicherheit erhöhen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Genau, eine gut sichtbare Polizeipräsenz wird unserer Falle sehr förderlich sein, wollte ich erwidern. Und was waren schon ein paar tote New Yorker Bürger im Vergleich zu den sich am Pool drängenden oberen Zehntausend?
    Doch diese Art von Gedanken musste ich widerwillig für mich behalten.
    » Ganz wie Sie wünschen, Euer Ehren«, erwiderte ich.

69
    Als ich wieder hineinging, kehrte der Butler mit Henry Blanchette zurück. Nie zuvor hatte ich einen unglücklicher aussehenden Menschen gesehen.
    » Ich bin sicher, Sie finden das Verhalten meiner Frau ausgesprochen seltsam, Detective«, sagte er.
    » Dies zu beurteilen gehört nicht zu meinen Aufgaben.«
    » Es fällt ihr schwer, mit Stress umzugehen«, antwortete er mit einem Seufzen. » Es gab Zeiten, in denen sie bei weit geringeren Anlässen durchdrehte. Sie leugnet, trinkt, nimmt Tabletten und ist unerträglich. Bald wird sie zusammenbrechen, dann bringe ich sie in eine Klinik, in der man sie gut kennt. Wenn Sie uns also noch einen kleinen Moment länger aushalten würden.«
    » Ich werde mein Bestes tun.« Mir tat Henry wirklich leid. Zusätzlich zu seinem eigenen Schmerz und der Gefahr, in der er sich befand, musste er sich mit seiner verrückten Frau plagen.
    In der nächsten halben Stunde folgte ich den Anweisungen des Bürgermeisters. Nach meinem Anruf bei

Weitere Kostenlose Bücher