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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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später saßen sie wieder im Wagen, jeder einen dampfenden Plastikbecher in den Händen. An einem Kiosk besorgten sie sich einen Stadtplan. Nancy fand schnell, wonach sie suchte. „Hier“, sie tippte mit demZeigefinger auf eine Stelle, „ich erinnere mich an dieses große Gebäude. Gleich daneben befindet sich das Office.“
    „Gut, dann los.“ Noah folgte Nancys Anweisungen. Sie erwies sich als gute Wegweiserin und führte ihn in wenigen Minuten an ihr Ziel.
    „Fahr erst mal dran vorbei und park in einer Nebenstraße. Ich geh zu Fuß.“
    Als Noah den Motor abstellte, wandte er sich Nancy zu und griff nach ihrer Hand. „Sei vorsichtig. Wenn du in zwanzig Minuten nicht zurück bist, rücke ich mit der Polizei an und ködere eines der Kamerateams, damit es uns begleitet.“
    „Mir wird nichts passieren.“ Nancy stieg aus. Sie beugte sich noch einmal in den Wagen. „Ich bin sicher, als Nächstes fahren wir in die Wüste. Zieh dir schon mal kurze Sachen an … es wird gleich heiß.“ Mit einem anzüglichen Grinsen verschwand sie.
    Die Minuten strichen zäh dahin. Noah begann, unruhig zu werden, da riss Nancy die Beifahrertür auf. Sie ließ sich auf den Sitz fallen und krümmte sich zusammen. Ihr langes blondes Haar fiel an den Seiten ihres Gesichts hinab und nur ihr Schluchzen und das unkontrollierte Zucken ihrer Schultern zeigten, dass sie weinte.
    „Nancy!“ Er keuchte auf. „Was ist passiert?“ Noah griff nach ihrer Hand. Sie umklammerte seine Finger.
    „Manchmal wünschte ich, ich wäre wie mein Vater.“ Sie schluchzte noch lauter. „Nee, genau das wünsche ich doch nicht!“ Jetzt schwoll ihr Weinen zu einem hysterischen Kreischen an.
    Gott, wie sollte er sie beruhigen? Noah verrenkte sich und streichelte mit der Linken ihr Haar. „Nancy …“
    „Ich muss dir die Wahrheit sagen, Noah.“
    Sie zupfte ein Taschentuch aus der Tasche und schnäuzte sich. „Ich habe dir etwas vorenthalten.“ Nancy hob den Kopf und suchte seinen Blick.
    „Fuck! Hat er dich geschlagen?“ Noah strich mit dem Zeigefinger über die Rötung auf ihrer Wange, die anzuschwellen schien.
    „Das ist nicht wichtig.“
    „Was dann?“
    „Erinnerst du dich an den Finanzier der Expedition? Der Museumsbesitzer aus Kairo.“
    „Du hast ihn in unserem ersten Gespräch erwähnt.“
    „Er heißt Preston Fields.“
    „Und?“
    „Er ist mein Vater.“
    Noah schwieg und wartete.
    „Er sucht das Gen der Unsterblichkeit. Deshalb ist er hinter dieser Mumie her.“
    Auch das brachte ihm keine bahnbrechende Erkenntnis. Ihm war es egal, warum und von wem die Expedition veranstaltet worden war.
    „Mein Vater ist ein Vampir!“
    Jetzt wurde es zu viel. Was hatte er sich mit dieser Frau aufgehalst? Eine Hysterikerin? Eine durchgeknallte Irre? Die gleiche haarsträubende Behauptung hatte sie über Jayden oder Jason hervorgebracht. Wie auch immer. Diesen Unsinn sollte sie sich sparen. Wut brodelte auf. Er würde sie auf der Stelle in ein Taxi setzen und zum Flughafen nach Calama bringen lassen, damit er in Ruhe seine Ermittlungen fortsetzen konnte. Zur Hölle noch mal, er musste Nevaeh finden! Was gingen ihn Nancys Probleme an?
    „Ich … ich kann es beweisen.“ Nancy fummelte an dem Lederarmband ihrer Uhr. Sie löste es und ließ es auf den Boden fallen. „Schau her.“ Sie drehte ihr Handgelenk und zeigte ihm die Unterseite.
    Noah erkannte eine Wunde. Zwei Löcher mit etwas mehr als stecknadelkopfgroßem Durchmesser lagen in geröteten Wundrändern. Die Verletzung wirkte frisch.
    „Er trinkt von meinem Blut. Schon lange.“
    „Nancy, ich …“
    „Er will mich mit dem Gen unsterblich machen, weil er mich nicht zu seinesgleichen machen will.“
    Jetzt wurde es ihm zu bunt. „Hör auf. Woher immer deine Verletzung stammt, ich kann den Quatsch nicht glauben. Du brauchst professionelle Hilfe.“
    Sie kreischte auf. „Du hältst mich für verrückt?“
    Noah nickte.
    Nancy stieß ein Gurgeln aus. Ehe er in der Lage war zu reagieren, schnellte sie aus ihrem Sitz empor und stieß mit beiden Händen an seinen Kopf. Sie krallte ihre Finger in sein Haar, riss daran und schüttelte ihn. „Noah, wach auf, verdammt! Es ist alles wahr, was ich sage. Alles! Alles! Alles!“
    Er ergriff ihre Fäuste und drückte sie zusammen, bis sie ihn losließ. Dann schob er sie auf ihren Sitz zurück.
    „Du bist verrückt!“
    „Nee!“
    Fessle sie, kneble sie, und dann nichts wie ab mit ihr nach Calama
.
    „Bitte, Noah.“ Nancy wurde plötzlich

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