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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Reißzähne – wie gern hätte Noah angenommen, dass die Panik ihm Gruselbilder vorgetäuscht hatte, doch wie war das damit zu vereinbaren, dass Nancy es offenbar ebenfalls gesehen hatte? Es musste sich eine rationale Erklärung für Jasons Veränderungen finden lassen und ebenso für die Ausbrüche von Nancys Mutter. Bei beiden war ein Wandel des Wesens aufgetreten. Garantiert würden sich medizinische Gründe finden. Es konnte nichts anderes sein. Noah versuchte erneut, Nancys Aussage zu interpretieren. Preston Fields musste Jason mit einem Virus infiziert haben. Vielleicht war Fields Träger einer Erkrankung, die bei ihm nicht zum Ausbruch kam, mit der er jedoch andere Menschen anstecken konnte. So etwas gab es doch auch bei HIV. Oder Fields hatte sich in Besitz eines Krankheitserregers gebracht. Allmählich beruhigte sich Noahs Atem und die Gedanken wirbelten nicht mehr wie ein Tornado durch seinen Kopf, aber sie bildeten neue Fragen.
    „Welches Ziel verfolgt dein Vater?“
    Nancy starrte ihn ausdrucklos an. „Das Gen der Unsterblichkeit. Er will es auf mich übertragen, damit ich für immer an seiner Seite bleibe.“
    Noah würgte die Gedanken ab, die mit „Schwachsinn“ und Schlimmerem revoltierten. „Schön und gut. Und was für eine Rolle spielt mein Freund dabei seit über einem Jahr?“ Jäh war ihm bewusst geworden, wann Jayden sich in Jason zu verwandeln begonnen hatte. Seitdem er Dauernachtschicht schob. Siedend heiß durchfuhr ihn die Erinnerung an Jasons Bemerkung über Vampire. Der vermeintliche Scherz geriet zu üblem Magendrehen.
    „Ich … ich habe es erst vor Kurzem herausgefunden. Dad hat seine Figuren strategisch in Position gesetzt. Er braucht einen Gehilfen, der nach seiner Nase tanzt, sobald die Mumie geborgen ist. Dafür hat er Jason zum Vampir gemacht. Es dauert eine Weile, bis die Wandlung abgeschlossen ist und das Böse ausgereift. Jeder neue Vampir untersteht seinem Schöpfer.“
    „Blödsinn!“ Noah hieb mit der Faust auf das Lenkrad. „Es gibt keine Vampire. Und warum ausgerechnet Jason?“ Er schluckte hart, brachte den ungewohnten Namen nur schwer hinaus.
    „Dein Freund ist Agent bei der CIA, schon vergessen?“
    „Und?“
    „Er hat weitreichende Befugnisse und Erfahrung, im Untergrund zu agieren. Er kennt sich mit vielen Dingen aus, die meinem Vater hilfreich sein können.“
    „Zum Beispiel?“
    „Was weiß denn ich?“ Nancy brüllte ihn an. „Er kann wahrscheinlich mit Waffen umgehen, hat Möglichkeiten, die Mumie zu stehlen, sobald sie im Institut ist, kann Leute auftreiben, die wiederum nützlich für Vaters Zwecke sein können … und er war einfach in Vaters Umfeld. Warum sollte er sich einen Deppen als Gehilfen aussuchen, wenn er einen fähigen Agenten einspannen kann?“
    Noah schluckte. Ein oder zwei Argumente schienen nicht allzu weit hergeholt zu sein. Natürlich würde man sich seine Helfer nach gezielten Kriterien aussuchen. Ein mulmiges Gefühl rumorte in seinen Eingeweiden, als er daran dachte, dass er Jasons Position bei der CIA bis heute nicht kannte.
    „Du weißt nicht zufällig, welche Aufgaben Jason bei der Agency erfüllt?“
    „Er ist ein Parajäger und jagt Vampire und andere Gestalten.“
    „Ich brauch dringend frische Luft.“ Ohne auf eine Erwiderung von Nancy zu warten, riss Noah die Fahrzeugtür auf und stieg aus. Er marschierte mit weit ausholenden Schritten voran. Als er bemerkte, dass Nancy neben ihm in einen leichten Trab verfiel, um mitzuhalten, verlangsamte er seinen Gang. An einer Gartenmauer blieb er stehen, hämmerte mit den Fäusten auf die Steine.
    „Und du bist sicher?“
    „Absolut.“
    Fuck! Er wollte sich nicht in Hoffnungslosigkeit verlieren. Resignation und Schwarzseherei gehörten nicht zum Repertoire seiner Gefühlsregungen. Wenn kein Kraut gegen diese Krankheit gewachsen war, dann würde er den gesamten Erdball absuchen, um eines aufzutreiben.
    Das Einzige, was es vorher zu erledigen gab, war Nevaeh zu finden. Er musste sich vergewissern, dass es ihr gut ging, bevor sie ihn abweisen würde. Sie hatte zahlreiche Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn vor seinem Freund zu warnen, und wenn er ihr beichtete, dass er vorhatte, trotz der Bedrohung, die Jason darstellte, an der Beziehung festzuhalten und zu versuchen, dem geliebten Mann auf irgendeine Art zu helfen, würde sie ihm wahrscheinlich erneut die kalte Schulter zeigen. Wie auch immer. Es war längst überfällig, dass er zur Tat schritt. Er durfte nicht noch mehr

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