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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Mund. „Trink“, befahl er. Noah reagierte nicht. Er öffnete dessen Mund mit Gewalt, ließ sein Blut in den Rachen laufen und drückte Noahs Zunge an der Spitze hinunter. Ein leichter Schluckreflex erfolgte, doch viel zu viel Blut lief noch aus seinen Mundwinkeln und Elias Wunde am Handgelenk begann bereits, sich zu schließen. Er riss sie erneut auf. Noah war nur halb bei Bewusstsein, aber diese Hälfte ließ ihn sich gegen die unnatürliche Behandlung wehren. Er würgte und spuckte das Blut aus. Elia lähmte seinen Willen. Eine Sekunde verstrich, zwei. Dann endlich begann Noah, zu schlucken. Es musste nahezu ein ganzes Quart seines Blutes sein, das die Heilung der grässlichen Wunden einsetzen ließ, während in der Regel bereits Tropfen weniger schlimme Verletzungen kurierten. In schnellem Tempo schlossen sich die Wunden. Elia ließ sich zurücksacken. Er spürte, wie seine Wimpern nachwuchsen und sein Blick klärte sich, doch er hatte sich geschwächt, seine Heilung ging langsamer voran, als sie es tun sollte.
    Nevaeh starrte ihn mit offenem Mund an. Wieder versank er in ihrem Blick und streckte die Hand nach ihr aus. Zaghaft berührte sie seine Fingerspitzen. Er zuckte zusammen. Eine Flut innerer Ruhe und Kraft durchströmte ihn. Er versank in der Tiefe von Nevaehs Pupillen, eine einzige bange Frage im Sinn. Würde sie ihm eine zweite Chance einräumen? Ich liebe dich, schrie alles in ihm und endlich formten auch seine Lippen die Worte.
    „Ich liebe dich, Nevaeh.“
    Ein winziges Lächeln huschte über ihr Gesicht, schenkte ihm unendliche Süße.
    Noah wand sich aus Nevaehs Schoß. Elia musste ein Stück beiseite rücken, um ihm Platz zu geben.
    Das Feuer um sie herum wurde kleiner, Schaum spritzte durch den Raum. Er erkannte Crichton und Morrison, die mit Feuerlöschern zu Werke gingen. Der Rauch legte sich allmählich und gab den Blick auf Varelas verkohlte Leiche preis. Wenige Meter von ihnen entfernt lag Nancy. Sie hatte schlimme Brandverletzungen und an ihrer Schulter ragte ein nackter Knochen heraus. Die Finger ihres verbliebenen Armes zuckten.
    „Bitte“, hauchte der Mann neben Nevaeh. „Rette meine Tochter.“

     
    „¡En tus sueños!“ 24 , entfuhr es Elia auf Spanisch und Hass sprühte förmlich aus seinem Blick, mit dem er Varelas Leiche betrachtete und dann Nancys verstümmelten Körper anstarrte.
    Nevaeh wandte sich Noah zu, der sich neben ihr aufgesetzt hatte. Ungläubig strich sie ihm über die glatte Haut der verheilten Brust. Wie war das möglich? Träumte sie?
    Am Rande ihres Sichtfeldes nahm sie wahr, dass ihre rote Hülle schwächer wurde. Preston quälte sich aus seiner Starre und kroch auf dem Boden über glühende Trümmer auf Nancy zu. Er setzte sich neben seiner Tochter auf, griff ihre Hand. Ein stummes Flehen aus leeren Augen huschte über Nevaeh hinweg, der Blick galt Elia.
    Nevaeh tastete nach seiner Hand. „Tu etwas“, flüsterte sie und beobachtete sein Mienenspiel. Sein Blick hetzte im Raum umher, blieb an den Resten einer völlig verbrannten Truhe oder etwas Ähnlichem hängen. Sie erkannte nur ein Stück eines Deckels und verrußte Metallbänder, die das Holz zusammengehalten hatten.
    Ein Stich fuhr ihr ins Herz. Hatten sie die Mumie geborgen und hergebracht?
    Weiße Spuren legten rote, verbrannte Haut auf Elias Gesicht frei. Er sah zum Fürchten aus, und dennoch schmolz ihre Wut auf ihn dahin. Joshua kletterte über einen Trümmerhaufen zu ihnen herüber. Schluchzend schaukelte sie mit Noah in den Armen vor und zurück. Dad und Noah lebten, was gab es Wichtigeres? Eine leise Stimme meldete sich, dass es etwas gäbe, das nicht weniger Gewicht trage …
    Elia. Ihr Magen krampfte sich zusammen, Mitleid durchflutete sie. Es sah ganz danach aus, als hätte er eine Menge versucht, um sie alle zu retten und dabei hatte er sich nicht unerhebliche Verletzungen zugezogen. Und: Er hatte Noah das Leben gerettet.
    „Bitte, tu etwas“, sagte sie noch einmal, diesmal lauter.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht.“
    Traurig sah sie ihn an. „Er ist dein Sohn!“
    Plötzlich schoss Noah voran wie eine Rakete und warf sich auf Preston. Er riss ihm etwas aus der Hand und warf es von sich.
    In der Raumecke zerfetzte eine weitere Detonation die Möbel. Holz und Metallsplitter flogen durch den Raum. Einer traf Nevaehs Schulter. Sie schrie auf. Blut schoss aus einer langen Schnittwunde.
    Mittlerweile war das Chaos perfekt. Joshua und Crichton waren von der Wucht der Explosion

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