Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
wenn sie an die Folgen eines Zusammentreffens mit Noah dachte.
    „Wir reisen ab. Pack die Taschen, wir fahren in ein paar Minuten. Was wir nicht brauchen, bleibt hier.“
    „Aber …“
    „Bitte keine Diskussion, Catalina. Tu, was ich dir sage. Sag ihm, er soll verschwinden. Es ist mein Ernst.“
    Catalina wandte sich um und ging. Dem bestimmenden Tonfall hatte sie nichts entgegenzusetzen.

Los Angeles, Kalifornien
    „J ayden Caball.“
    Er bellte seinen Namen in den Telefonhörer. Warum musste man ihn ausgerechnet jetzt stören? Er hatte nachzudenken. Die Geschehnisse begannen, aus dem Ruder zu laufen. Wie oft hatte er sich Pläne zurechtgelegt, um im rechten Moment zuzuschlagen. Wenig von dem, was er sich jemals ausgemalt hatte, passte nunmehr. Er verabscheute es, wenn sich die dämliche Weisheit
Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt
bewahrheitete. Wenigstens beherrschte er die Gabe, sich ohne Mühe innerhalb kürzester Zeit auf alles einzustellen. Er würde dafür sorgen müssen, dass nichts schieflief und den geeigneten Moment zum Zugriff finden. Endlich sah er sich so nah am Ziel, die Belohnung bereits auf seinem Kontostand in greifbare Nähe rücken. Fünfzig Millionen Dollar.
    „Mr. Caball, hier spricht Preston Fields. Ich habe einen Auftrag.“
    „Entschuldigen Sie, Mr. Fields, man muss Sie falsch verbunden haben.“
    „Ganz und gar nicht, Caball. Ich habe Ihre Durchwahl.“
    Jaydens Pulsschlag verlangsamte sich, wie immer, wenn er sich zur Ruhe nötigte. Mit leidenschaftlicher Passion hatte er die Fähigkeit entwickelt, sich hinter stoischer Gelassenheit zu verbergen, die ihn wie einen kultivierten, nachdenklichen Gesprächspartner wirken ließ, während in seinem Geist der Aufruhr tobte. Es war unmöglich, dass jemand seine Durchwahlnummer kannte, der nicht mit der Agency in engster Verbindung stand. Preston Fields sagte ihm überhaupt nichts.
    „Kein Interesse.“ Die Hand mit dem Telefonhörer lag fast auf dem Apparat, als der Klang eines besonderen Wortes aus dem Hörer ihn zum Innehalten brachte. Hatte er richtig gehört?
    „Sie sind noch dran, Caball?“
    „Was wollen Sie?“
    „Ein Treffen. Es wird Ihnen äußerst leidtun, sofern Sie sich nicht darauf einlassen. Nevaeh Morrison …“
    Okay, das genügte. Der Mann hatte seine Eintrittskarte gewonnen. „Wann und wo?“ Er musste ihn schnell loswerden, alle Telefonate der Agenten wurden sporadisch mitgeschnitten. Er hoffte, dass das nicht ausgerechnet bei diesem Gespräch der Fall war.
    „In einer Stunde. Pupuseria Jiquilisco No. 2, 7. Straße.“
    Ehe Jayden zu einer Erwiderung ansetzte, legte Fields auf.
    Sich das Kinn reibend warf er einen Blick auf die Uhr neben dem vergitterten Fenster seines winzigen Büros. Die Zeit war knapp, um in der gesetzten Frist bis zur 7th. Street zu gelangen, aber wenn er die Metro nahm, sollte es klappen.
    Der Treffpunkt entpuppte sich als heruntergekommene Imbissbude in einem Gebäude, das eher einer Lagerhalle glich denn einem Restaurant, wie Jayden erwartet hatte. Normalerweise luden ihn sogar die billigsten Ganoven in halbwegs feudale Schuppen ein. Zumindest, seit er vor etwas mehr als einem Jahr noch dem letzten Dummen seine Beißerchen gezeigt hatte und es in der Szene ein offenes Geheimnis war, dass er nun einer von ihnen war, jedoch gewillt und fähig, über Leichen zu gehen.
    Den einzigen Grund, warum dieser Sack Preston Fields es geschafft hatte, ihn hierherzulocken, gab Nevaehs Erwähnung. Er zog ein Taschentuch aus der Jacketttasche und wickelte es sich um die Hand. Es ekelte ihn an, die verschmierte Glasscheibe der Eingangstür zur Pupuseria Jiquilisco anzufassen. Ein Schwarzer trottete mit einem Gettoblaster auf der Schulter an ihm vorüber und der Gesichtsausdruck des Halbstarken, der den Mund vor Staunen nicht zubekam, veranlasste Jayden, sich blitzschnell umzudrehen. Scheinwerfer blendeten ihn für einen Wimpernschlag. Nahezu geräuschlos glitt eine schwarzmetallicfarbene Stretchlimousine neben ihm an den Straßenrandund stoppte. Die Hecktür schwang auf, eine dumpfe Stimme aus dem Inneren rief seinen Namen.
    Verdammt, das passte ihm nicht. Sich in der Öffentlichkeit mit einem Unbekannten zu treffen, war eine Sache, in einen Wagen zu steigen, eine wesentlich gefährlichere, selbst wenn die Karre in dieser Gegend ein Aufsehen erregte, als führe Barack Obama persönlich vor. Genau das war der Haken. Er konnte keine Aufmerksamkeit gebrauchen. Ein dusseliger Reporter in der

Weitere Kostenlose Bücher