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Blutsvermächtnis (German Edition)

Blutsvermächtnis (German Edition)

Titel: Blutsvermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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gedrungen war, um ihre
    Gründe zu erfahren. Natürlich stand ihm ein Recht zu, zu erfahren, warum sie so heftig reagiert hatte. Er musste sich vorkommen, als hätte er einen Fehler begangen und das war das Letzte, was er denken sollte. Irgendwann würde sie ihm vielleicht die Seele ausschütten, jetzt hingegen waren es Selbstvorwürfe, mit denen sie sich plagte.
    Wie töricht, diese wunderbare Situation durch eine so übertriebene Reaktion zu zerstören. Obwohl sie wusste, dass sie wenig Einfluss auf den Ausbruch ihrer Gefühle hatte, fühlte sie sich schuldig und wünschte nichts sehnlicher, als die verlorene Gelegenheit wiederherzustellen, anzuknüpfen an den Moment, an dem seine Lippen die ihrenberührt hatten. Ihr Kreislauf nahm seine Bezeichnung im allzu wörtlichen Sinn. Er lief im Kreis – schneller und schneller. Nevaeh musste sich zusammenreißen, um ihre Fantasien nicht in wildem Galopp davonreiten zu sehen und die Vorstellung abwürgen, wohin die Situation sie ohne diese Unterbrechung geführt hätte. Sie sah sich in Elias Armen dahinschmelzen, bis nackte Leiber schweißglänzend und atemlos …
    Stopp! Statt sich ausschweifenden Illusionen hinzugeben, sollte sie lieber daran arbeiten, diesen Tr… – dieses Ziel in die Realität umzusetzen. Fast hätte sie sich ausgelacht, weil sie es nicht einmal in Gedanken fertigbrachte, das verhasste Wort auszusprechen.
    Diese Nacht. Dieser Mann. Und keine Gedanken an gestern oder morgen. Das ist es doch, was du dir im tiefsten Inneren vorgenommen hast, Nevaeh, oder? Und dann entfuhr ihr trotz der Schwere ihres Herzens ein amüsiertes Glucksen. Nevaeh Morrison, schimpfte sie sich aus, hattest du dir nicht deine Werte und Regeln vor Augen geführt, dass es nicht deiner Art entspricht, mit einem Mann beim ersten Kennenlernen ins Bett zu hüpfen? Was würde er von ihr denken, könnte er ihre Gedanken lesen. Hitze stieg ihr ins Gesicht und Gefühlsdusel ließ sie schwanken.
    „Geht es?“
    Elia beugte sich hinab und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Die harmlose Berührung fachte ihr Feuer zu lodernder Glut an. „Ja.“ Sie suchte seinen Blick und tauchte hinein. Seine Augen funkelten im flackernden Schein der Fackeln an den Wänden. Waren das die Pupillen eines gefährlichen Raubtieres oder lag es an der Farbe des Lebens, der Pflanzen und des Frühlings, was ursächlich Sorge trug, dass sich ihr Herzschlag noch weiter beschleunigte? Kraft und Regeneration schienen auf sie überzufließen, als würden seine Iriden eine geheimnisvolle Heilkraft auf sie auswirken, welche die Wunden ihrer Seele zu kurieren versuchte. Heißes Bedauern breitete sich aus, als er die Finger an ihren Schultern hinabwandern ließ, über die Arme strich und schließlich nach ihren Händen griff.
    Elia führte sie zu einer Flügeltür. Zwei Diener griffen, mit den Rücken zur Wand stehend, gleichzeitig zu den Klinken, der eine mit dem rechten, der andere mit dem linken Arm und die Türen schwangen auf. Ehre dem Königspaar. Der Raum lag im Halbdunkel. Erneut dämpften dicke Teppiche ihre Schritte. Nach wenigen Yards schälte sich ein wuchtiges Sofa aus dem Dunkel. Elia stützte sie, während sie die Röcke raffte und ordnete, um bequem Platz nehmen zu können. Dann glitt er neben sie und sie erhaschte erneut einen Hauch seines Duftes.
    Ein sehnliches Ziehen erfüllte sie, er möge sie wieder küssen, seine Lippen auf ihre legen und den wunderbaren Moment zurückzaubern. Sie versank in der Wonne seiner Nähe, seines Geruchs. Unaufdringlich, hauchzart und dennoch männlich und betörend – sie hätte das köstlichste Mahl der Welt verschmäht, die größte Gaumenfreude, nur um sich auf immer und ewig von diesem Duft zu nähren. Den Atem jedoch raubte ihr allein seine Berührung, seine breite Schulter, die an ihre stieß. Die Wärme und Vertrautheit, die sie bei jeder zarten Berührung durchfloss.
    Elia legte seinen Arm um sie, ohne schwer in ihrem Nacken zu lasten. Er ergriff eine gelockte Haarsträhne und wickelte sie um seine Fingerspitze. Unglaublich – sie spürte das Streicheln des gefühlsunempfindlichen Haars, als strichen seine Finger so eben über die aufgerichteten Spitzen der feinen Härchen auf nackter Haut. Sie schloss die Augen, genoss das Prickeln, das bis in die tiefsten Nervenenden kribbelte. Nevaeh tastete nach seiner anderen Hand und er umschloss ihre suchenden Finger. Harmonie durchfloss sie. Intimität. Ein Gefühl innerster Verbundenheit, als würden sie sich seit

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