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Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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sein«, begann Moore die Sitzung.
    »Sicher«, erwiderte Reynolds zähneknirschend und rieb sich mit der Hand das Kinn.
    Eine halbe Stunde lang referierte er knapp, aber präzise die Morde und die bis zu diesem Zeitpunkt unternommenen Ermittlungen. Auch die Vernehmungen von Rocco Fedelis Verwandten und die Erkenntnisse über die Beretta, die neben seiner Leiche gefunden worden war, ließ er nicht aus. Dick Moore und seine Mitarbeiter hörten ihm aufmerksam zu.
    »Die Aussagen der Angehörigen ergaben also praktisch nichts, was uns weiterbringt«, bemerkte Moore am Schluss. »Aber die Spur der Pistole mit der abgefeilten Seriennummer führt uns zweifellos in ein kriminelles Milieu«, fügte er hinzu.
    »So ist es.«
    »Und was hat die Durchsuchung der Wohnung ergeben?«
    »Wir haben eine Menge Material beschlagnahmt, das meine Mitarbeiter gerade auswerten.«
    »Wer ist der dafür zuständige Verantwortliche?«
    »Detective Michael Bernardi. Er leitet die Ermittlungen.«
    »Gibt es sonst noch etwas von Belang?«
    »Ja. In der Wohnung befinden sich zwei Safes, und einer davon enthielt diverse Dokumente.«
    »Interessant!«
    Moore warf dem neben ihm sitzenden Agent, der sich in dieser förmlichen Runde auch in Jeans und Sportpulloverabsolut wohlzufühlen schien, einen langen Blick zu. Er hieß Bill Hampton und war Leiter der Criminal Investigative Division der Organized Crime Section, also der Ermittlungsabteilung, die sich mit der organisierten Kriminalität, insbesondere der Cosa Nostra befasste.
    »Und wie lauten die Laborbefunde?«, fragte Moore und sah wieder den Lieutenant an.
    Reynolds trug die Ergebnisse der ballistischen Untersuchungen vor, während weiter alle Augen auf ihn gerichtet waren.
    »Fraglos haben wir es hier mit echten Profis zu tun«, lautete Moores abschließender Kommentar.
    Reynolds pflichtete ihm bei.
    »Und jetzt bin ich es, der eine Neuigkeit für Sie hat«, fuhr der FBI -Chef fort. Eine Kunstpause folgte, in der Reynolds’ Blick auf Moores Gesicht geheftet blieb. Ihn beschäftigte eine Sorge: dass sein Fall an die Feds übergehen könnte.
    Er war sogar fast bereit, darauf zu wetten.

    »Rocco Fedeli ist uns schon seit einiger Zeit bekannt«, verkündete Dick Moore, nachdem er sich geräuspert hatte.
    Niemand im Raum sagte etwas, während Reynolds ihn gespannt ansah. »Ich nehme an, dass Sie das interessiert, Lieutenant!«, bemerkte Moore lächelnd. »Ich will gleich vorausschicken, dass ich eine Zusammenarbeit meiner Behörde mit Ihrer Abteilung für zweckmäßig halte. So lauten auch die Weisungen des Bezirksstaatsanwalts, und wir haben bereits Kontakt mit seinem Stellvertreter Ted …«
    »Ted Morrison war gestern am Tatort«, kam Reynolds ihm zuvor. Was Moore von ihm wollte, war also nur eine Kooperation, worauf er sich ohne Weiteres einlassen konnte, zumal er in seinem Revier ohnehin schon genug Probleme am Hals hatte. Angefangen bei der Kleinkriminalität, die mit dem Anstieg der Einwandererzahlen stark zugenommen hatte. Die Zusammenarbeit würde seinen Leuten den Job erleichtern, da die Feds mit weiter reichenden Ermittlungsbefugnissen ausgestattet waren. Dafür hatten die nach dem 11. September 2001 verabschiedeten Gesetze gesorgt.
    »Ich weiß. Wir haben uns bereits darüber ausgetauscht«, sagte Moore knapp und nahm einen Schluck von seinem Sodagetränk. Dann warf er einen Blick auf die Unterlagen, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    »Lieutenant, wir sollten von vornherein die Zuständigkeiten klären, um Missverständnisse zu vermeiden«, fuhr er fort. Der Lieutenant rutschte auf seinem Stuhl herum, während seine Gedanken rasten. Die Zuständigkeiten? Er will die Zuständigkeiten klären? Aha, jetzt kommt’s …
    »Ihre Detective Squad wird die Ermittlungen leiten, das können Sie Ihren Mitarbeitern, insbesondere Detective Bernardi, versichern«, verkündete Moore.
    Reynolds nickte zustimmend, und seine Gesichtszüge entspannten sich merklich.

    Plötzlich leuchtete ein Maxibildschirm an der Stirnseite des Zimmers auf.
    Moore machte ein Zeichen, worauf ein Agent die ersten Bilder ablaufen ließ: Zwei Männer, sehr gut gekleidet, gingen durch eine Halle des J.F.K. -Flughafens. Beide trugen einen Koffer in der rechten Hand.
    Der Agent hielt das Bild an, und Moore erklärte: »Diese Personen sind vor zwei Monaten in New York angekommen und hatten Kontakt zu Rocco Fedeli.« Er gab seinem Mitarbeiter ein Zeichen weiterzumachen.
    Auf dem Bildschirm erschienen verschiedene Aufnahmen,

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