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Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Blutsverwandt: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Giuttari
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einen Artikel zu schreiben: ermittlungen zu morden an der madison avenue möglicherweise vor durchbruch. polizeichef will sich noch nicht äussern.
    Wie es scheint, verfolgen die Detectives des 17. Reviers endlich eine vielversprechende Spur. Es wurde ein dichtes Netz von Kontrollen über das Umfeld der Gangs von Brooklyn ausgeworfen, wobei es offenbar zu zahlreichen Festnahmen von Gangmitgliedern kam, unter ihnen auch ein Anführer, der im Besitz belastender Gegenstände angetroffen wurde. Polizeichef Ronald Jones wollte diese Nachricht weder bestätigen noch dementieren. Auf die Fragen unseres Reporters reagierte er ungewöhnlich nervös und ausweichend. Es besteht also Grund zu der Hoffnung, dass der Fall innerhalb der nächsten Stunden aufgeklärt wird und alle Verantwortlichen für die grausame Bluttat ermittelt werden.

    Der kurze Bericht war nicht namentlich gekennzeichnet, doch als Ronald Jones ihn las, war ihm sofort klar, dass er aus der Feder von David Powell stammte, diesem Schakal!

    Es war kurz nach 23.00 Uhr, und alles war bereit.
    Die Beamten von der DIA standen im Hof des Kommissariats von Gioia Tauro und warteten auf die Ankunft der Kollegen vom Sonderkommando NOCS sowie der vom Polizeipräsidium. Über die kugelsicheren Westen hatten sie Nylonjacken mit dem in großen weißen Buchstaben aufgedruckten Kürzel DIA gezogen. In den Händen hielten sie dampfende Plastikbecher voll Kaffee. Während desWartens gingen sie den Aktionsplan noch einmal durch, der bis ins kleinste Detail festgelegt war.
    »Haltet euch an die Vorschriften und wartet, bevor ihr hineingeht«, befahl Colonnello Trimarchi. Das bedeutete, dass die Männer der NOCS als Erste das Haus stürmen würden, nachdem sie die Tür aufgebrochen hatten. »So lauten die Anweisungen«, fügte er unmissverständlich hinzu. »Und lasst euch nicht von der Hitze des Gefechts mitreißen. Wir müssen überlegt vorgehen und dabei einen kühlen Kopf bewahren.«
    Die meisten Polizisten kannten den Gutshof bereits von vorhergehenden Überwachungen, und die Kollegen vor Ort gaben nun ständig die Lage durch. Der Mercedes stand an seinem üblichen Platz unter dem Vordach im Garten: Antonio Russo musste zu Hause sein. Und bei ihm mussten sich die Besucher aufhalten, die in den letzten Stunden einzeln eingetroffen waren. Alles deutete darauf hin, dass auf dem Anwesen gerade ein Mafia-Gipfeltreffen stattfand.
    »Der Durchsuchungsbeschluss, Colonnello?«, fragte Commissario Ferrara, der in diesem Moment dazugekommen war.
    »Staatsanwalt Romeo hat ihn vorhin ausgestellt. Die Telefonüberwachungen und die Dienstberichte über die Personenüberwachungen waren dafür mehr als ausreichend«, antwortete Trimarchi stolz.
    »Gut, dann sind wir also so weit?«, fragte Ferrara.
    »Ja, es ist alles in die Wege geleitet.«
    In der folgenden halben Stunde trafen auch die Einheiten des Polizeipräsidiums und des NOCS  – diese in ihren martialischen schwarzen Overalls – ein. Sie kamen mit nicht als Polizeifahrzeuge gekennzeichneten Geländewagen, in denen sich alle möglichen Ausrüstungsgegenstände befanden. Als Letzter erschien Carracci. Sein Gesicht war finster. Sobald er ihn erblickte, sagte Trimarchi: »Gut, jetzt sind wir vollzählig. Gehen wir in den Sitzungssaal.«

    Der Saal füllte sich binnen weniger Minuten.
    Die Polizisten saßen und standen dicht gedrängt wie Fahrgäste in der U-Bahn zur Stoßzeit. Ein Beamter saß bereits in der Mitte vor einem Tisch mit einem Projektor darauf. An der Stirnseite war eine Leinwand aufgestellt. Auf ein Zeichen von Trimarchi hin schaltete der Polizist den Apparat ein.
    Nachdem der Colonnello die amerikanischen Kollegen vorgestellt hatte, begann er, den Ablauf des Einsatzes in allen Einzelheiten anhand der Bilder zu erläutern. Auf der Leinwand liefen erstaunlich klare Aufnahmen des Gutshofs ab: der Garten, der fast ganz aus einem Orangenhain bestand, die hohe Einfassungsmauer, das Herrenhaus mit dem Holztor, die Nebengebäude.
    »Gibt es Hunde?«, wollte der Kommandant der NOCS wissen, ein junger, stellvertretender Polzeipräsident namens Armando Greco.
    »Soweit uns bekannt ist, nur einen.«
    »Sollen wir ihn betäuben?«
    »Ja, wir sollten besser kein Risiko eingehen.«
    Anschließend verteilte Trimarchi die Aufgaben an die verschiedenen Einsatzgruppen.
    Die Polizisten vom Präsidium würden die Mauer umstellen, die Männer vom NOCS als Erste darüberklettern und die Haustür aufbrechen, dann würden die nachfolgenden

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