Bluttat
sein«, sagte ich. »Irgendwelche Fortschritte bei der DNS?«
»Ich hab eine Anforderung ausgefüllt und warte auf eine Reaktion. Ich würde immer noch gern wissen, wie und wann Cherish angefangen hat, mit Barnett zu schlafen. Aber jetzt wissen wir vielleicht, warum: weil sie Drew seine Rumvögelei heimzahlen wollte.«
»Klingt sinnvoll. Die Kellnerin im Patty’s sagte, Cherish und Barnett wären vorher nur einmal da gewesen, und sie arbeitet dort seit mehreren Jahren. Cherish hat Patty’s ausgesucht, weil sie das Lokal aus ihrer Seminarzeit kannte - Wascomb hat sich dort mit Studenten getroffen. Aber die beiden könnten andere Treffpunkte gehabt haben.«
»Ihr hauptsächlicher Treffpunkt war das Motel. Ich geh mal dort vorbei und höre mir an, was die Angestellten zu sagen haben.«
»Eine andere Möglichkeit ist die«, sagte ich, »dass Cherish Rand an Drew verpetzt hat, nicht an Barnett.«
»Sie betrügt Drew. Warum sollte sie sich ihm anvertrauen?«
»Sie musste sich nicht anvertrauen, nur erwähnen, dass Rand ihr wirklich nervös vorkam und Andeutungen über Troy fallen ließ. Weil sie vermutete, dass Drew eine Rolle bei der Ermordung Troys gespielt hatte, und falls sie ihn dazu bewegen konnte, Rand auszuschalten, könnte sich Barnett die Mühe sparen.«
»Gehorsame Freundin gibt sich als gehorsame Ehefrau aus«, sagte er. »Das nenne ich Manipulation zur Kunstform erhoben. Wascomb sagte, sie sei geistlich orientiert.«
»Wascomb kennt sich noch nicht in den Feinheiten des Zynismus aus.«
Er nahm eine neue Zigarre heraus, ließ sie in der Plastikhülle stecken und rollte sie von einem Finger zum andern. Raffinierter kleiner Trick; ich hatte ihn noch nie gesehen.
»Wir müssen noch eine andere Manipulation bedenken«, sagte ich. »Drews Geschichte über den schwarzen Pick-up war der Grund, weshalb wir Barnett Malley ernsthaft unter die Lupe genommen haben. Aber angesichts dessen, was wir über Drew erfahren haben, müssen wir in Erwägung ziehen, dass er uns etwas vorgemacht hat.«
»Nicht weil er sich vor Malley fürchtete, sondern nur, weil er uns auf seine Fährte setzen wollte.«
»Unglücklicherweise für Drew hat uns das veranlasst, ihn unter die Lupe zu nehmen.«
»Drei tote Kinder«, sagte er. »Vielleicht zwei Mörderteams.«
Wir bogen um eine Ecke. »Alex, jetzt glaube ich, dass ich den Mord an Jane Hannabee im Zusammenhang mit den anderen Morden sehen muss. Wenn Troy seiner Mom von dem Film erzählt hat und sie dabei mitmachen wollte, hätte sie ein Problem für Sydney und Drew dargestellt.«
»Eine Süchtige mit einer Pechsträhne«, sagte ich, »würde auf jeden Fall mitmachen wollen.«
»Wir haben festgestellt, dass Cherish als spirituelle Beraterin Janes hätte wissen können, wo sie schlief, aber das Gleiche trifft auf Drew zu.« Er rammte die Hände in die Taschen. »Das wuchert wie ein Karzinom. Hast du rausgekriegt, wie viel die Daneys aus der County-Titte absaugen?«
»Sieben Riesen pro Monat.«
»Nicht schlecht für zwei vom Priesterseminar relegierte trübe Tassen.«
»Und ein Teil davon ist illegal«, erklärte ich. »Olivia sagte, dass niemand auf Einhaltung der Bestimmungen achtet, aber es könnte als Druckmittel eingesetzt werden, falls du eins brauchst. Ich habe sie gebeten, die Namen aller Kinder rüberzufaxen, die die Daneys in Pflege hatten. Drew hat früher schon Dokumente gefälscht. Vielleicht ist er noch in anderer Beziehung unartig gewesen.«
»Gute Idee. Was ist mit Weider? Meinst du, ich sollte sie mit unseren Erkenntnissen konfrontieren?«
»Sowohl Boestling als auch Montez haben gesagt, die Art, wie sie auf mich losgegangen ist, sei ihre übliche Reaktion in Konfliktsituationen. Alles, was du gegen sie in der Hand hast, ist Ehebruch auf der Basis von Hörensagen, und weil sie nicht mehr als Anwältin arbeitet, kannst du ihr auch nicht mit einem Verstoß gegen die Standesrichtlinien kommen.«
»Ich könnte sie trotzdem in Verlegenheit bringen.«
»Nach der Demütigung, die Boestling ihr bereitet hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie noch viel Selbstachtung zu verlieren hat.«
»Umso besser«, sagte er. »Zutreten, wenn sie am Boden liegt.«
»Du könntest es versuchen.«
»Aber du würdest es nicht tun.«
»Nicht jetzt «, erwiderte ich. »Du bekommst zu wenig geboten für deinen Einsatz.«
»Und wer ist dann mein Ziel?«
»Nicht wer«, sagte ich. »Was. Schreibtischarbeit.«
Ich begleitete ihn zum Parkplatz gegenüber vom Revier, wo er
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