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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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allein würde schon reichen, aber er gibt sich obendrein auch noch die Schuld an diesem Schlamassel.«
    Es ist nicht seine Schuld.
    O Gott, ich fürchte, es ist meine.
    »Er konnte nicht wissen …«
    »Doch. Konnte er. Hat er vielleicht sogar. Deshalb glaubt er ja, es sei seine Schuld. Kommt, gehen wir.«
    Dani und Marc folgten ihr, doch sie konnte sich die Frage nicht verkneifen: »Glaubst du, dass es seine Schuld ist?«
    Hollis blieb kurz stehen, sah über die Schulter zurück, und ihr Blick war hart und blank. »Ja. Glaube ich. Er hat einmal zu oft Gott gespielt. Und wir zahlen den Preis für seine Überheblichkeit.«
    Aber es ist nicht seine Schuld. Ich bin mir fast sicher …
    Dani hielt Marcs Hand noch fester gepackt, während sie der anderen Frau folgten. Sie konnte kaum atmen, ihre Kehle war wie zugeschnürt, obwohl der Rauch im hinteren Teil des Gebäudes nicht ganz so dicht war. Sehr schnell fanden sie in einem Raum, der einst ein kleines Büro gewesen sein könnte, eine Tür, die sich leicht und geräuschlos zu einem Treppenhaus öffnen ließ.
    Das Treppenhaus war beleuchtet.
    »Bingo«, flüsterte Hollis.
    Aber es ist doch eine Falle. Wir wissen alle, dass es eine Falle ist. Wieso tappen wir direkt hinein?
    Das ist doch alles völlig unsinnig!
    Paris … wo ist Paris?
    Dani hätte lieber gewartet, bis Bishop die andere Seite des Gebäudes erkundet hatte, doch ihr Instinkt und die Hitzewogen in ihrem Rücken sagten ihr, dass sie einfach keine Zeit dazu hatten.
    Es ist eine Falle, und keinen von uns kümmert das. Wieso?
    Hollis packte ihre Waffe mit beiden Händen und warf Dani und Marc einen raschen Blick zu. »Bereit?«
    Dani verschwendete keine Energie darauf, sich zu fragen, wie auch nur irgendjemand auf dieser Welt für so etwas bereit sein konnte. Stattdessen nickte sie nur.
    Marc drückte ihre Hand, ließ sie los, trat einen Schritt auf Hollis zu und sagte zu Dani: »Bleib hinter mir. Du bist die Einzige von uns ohne Waffe.«
    »Sie braucht keine Waffe«, bemerkte Hollis.
    Brauch ich nicht? Wieso nicht?
    »Trotzdem möchte ich, dass sie hinter mir bleibt.« Marc sagte das in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Los jetzt.«
    Hollis hatte nur einen Schritt gemacht, als hinter ihnen ein donnerndes Getöse losbrach und eine fast unerträgliche Hitzewoge drohte, sie ins Treppenhaus zu schleudern.
    Das Dach stürzte ein.
    Sie sahen sich an, und dann sagte Hollis emotionslos: »Mach die Tür hinter uns zu.
    O verdammt.
    So endet es immer.
    Dani nahm all ihren Mut zusammen, und wenn ihre Antwort auch nicht so abgeklärt klang wie die der anderen Frau, war sie zumindest ruhig.
    »Okay«, erwiderte sie, schloss hinter sich die Tür, und sie begannen den Abstieg in die Hölle.
    Mit einem Ruck fuhr Dani im Bett hoch. Einen Moment lang bekam sie keine Luft, da sie das Gefühl hatte, ihre Lunge sei noch immer mit Rauch verstopft. Dieser Eindruck verflog jedoch schnell, und sie ließ ihren Blick durch das hübsche Gästezimmer in Paris’ Haus wandern, das ihr sogar in mitternächtlicher Dunkelheit vertraut war.
    »Hol mich heute Nacht. Nimm mich mit.«
    Das hatte er gesagt. Noch bevor er überhaupt etwas von dem wusste, was ihnen bevorstand, hatte er das zu ihr gesagt.
    Sie sollte ihn holen und mit in ihren Traum nehmen.
    »Aber das habe ich nicht«, hörte Dani sich in der Stille des Zimmers murmeln. »Ich habe ihn nicht mitgenommen. Er wird da sein. Wenn es in der Zukunft geschieht. Jetzt gehört er dazu.«
    Was hatte sie getan?
    Großer Gott, was habe ich bloß getan?

7
    Er genoss die Vorbereitungen genauso wie alles, was darauf folgte, hatte er entdeckt.
    Vielleicht sogar noch mehr.
    Beim ersten Mal hatte er den Fehler begangen, sie bei Bewusstsein zu lassen, was ihm jede Menge Probleme eingebracht hatte, ganz zu schweigen von dem Saustall.
    Beim zweiten Mal hatte er sie so gründlich betäubt, dass sie schwer wie ein nasser Sack und sehr mühsam zu bewegen war, und, schlimmer noch, ihre Augen blieben geschlossen.
    Wenn sie ihn nicht sehen konnte, war es nur halb so befriedigend.
    Dieses Mal probierte er ein Mittel aus, das der berüchtigten »Vergewaltigungsdroge« ähnelte. Die von ihm verwendete Variante hielt die Person bei richtiger Anwendung in einem willfährigen Dämmerzustand, in der Lage, sich zu bewegen und Anweisungen zu folgen, doch bar jeder körperlichen Kraft. Also genau richtig.
    Seine einzigen Bedenken waren, dass er nicht im Voraus wusste, wie ihr Gehirn auf die Droge reagieren

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