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Blutträume

Blutträume

Titel: Blutträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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Allerdings finde ich es verdammt ruhig für Freitagnacht.
    »Inzwischen Samstagmorgen«, wies Roxanne ihn leise hin, als sie aus dem Schatten trat und ihren Weg fortsetzte.
    Wie auch immer, kommt mir ein bisschen seltsam vor, wenn du mich fragst.
    »Wir haben beide das meiste gesehen, was es in dieser Stadt zu sehen gibt, Gabe, und mir sind keine Nachtclubs oder Bars aufgefallen.« Sie flüsterte nach wie vor, ihre Stimme kaum mehr als ein Lufthauch.
    Draußen im Einkaufszentrum am Highway gibt es ein Multiplex-Kino. Vermutlich sind sie alle dort.
    »Vorstellungen nach Mitternacht? Das bezweifle ich, aber vielleicht haben sie ein Filmfestival oder so was. Wie auch immer, falls sie alle dort sind, sollen sie da nach Möglichkeit auch bleiben. Ich brauche keine Scheinwerfer …«
    Wenn man vom Teufel spricht. Duck dich.
    Sie ging hinter einer hohen Hecke in Deckung, nur Sekunden, bevor ein Auto fast geräuschlos vorbeifuhr und um die nächste Ecke bog.
    Roxanne zählte im Schatten der Hecke langsam bis zehn, dann setzte sie ihren Weg fort. Vereinzelt gab es so was wie Straßenlaternen. So musste man sie wohl nennen, da sie eindeutig industriell waren und vermutlich der regionalen Stromgesellschaft gehörten. Aber diese Laternen befanden sich meist neben oder hinter den Wohnhäusern, statt auf den Straßen, wie näher bei der Innenstadt.
    Daher gab es genügend Dunkelheit, in der sie herumschleichen konnte.
    Nachforschen. Genügend Dunkelheit zum Nachforschen.
    »Wir haben es beide nicht mit korrekter Ausdrucksweise.« Roxanne blieb kurz stehen, um sich zu orientieren, und wandte sich dann in die Richtung, die sie zu der klobigen ehemaligen Textilfabrik führen würde.
    Vergiss die Ausdrucksweise. Du musst jetzt wirklich vorsichtig sein, Rox. Vergiss nicht, wen du jagst. Was du jagst.
    »Ich weiß.«
    Such nur nach Hinweisen, mehr nicht. Sobald du etwas findest, rufen wir die Kavallerie. Verstanden?
    »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Ich bin nicht allzu wild darauf, diesem Monster zu begegnen, glaub mir. Nicht, dass ich sein Typ wäre.«
    Nach seinen Opfern hier zu schließen, ist das für ihn kein Problem mehr. Er macht diese Frauen zu der Frau, die er haben will.
    »Dabei hält er sich aber immer noch an denselben Körpertyp. Ich bin viel zu groß.« Sie fand den Haupteingang der Fabrik – auf der anderen Seite eines Tors, das mit einem Vorhängeschloss gesichert war. »Verdammt. Das Gebäude hat zwei riesige Stahltüren und nirgends Fenster. Warum müssen sie auch noch einen Zaun darum errichten?«
    Alte Sicherheitsvorkehrungen. Wie bei all den verlassenen Gebäuden hier in der Gegend hat sich niemand mehr darum gekümmert, nachdem der Letzte das Tor hinter sich verschlossen hat. Vorhängeschloss?
    »Ja, ein großes. Kriegst du das auf?«
    Natürlich.
    Sie wartete auf das verräterische Klick, nahm das offene Vorhängeschloss ab und hängte es in den Maschendrahtzaun. Dann hielt sie inne. »Weißt du, mir fällt gerade ein, dass in Textilfabriken große, schwere Maschinen stehen und sie daher massive Bodenplatten haben. Aus dickem Beton. Keine Keller oder unterirdische Räume irgendwelcher Art.«
    Ach. Na so was. Ich wäre nie auf den Gedanken …
    »Gottverdammt, Gabe. Wir zwei werden uns demnächst mal ernsthaft unterhalten müssen.«
    Ich weiß nicht, was du meinst.
    »Das weißt du ganz genau. Wenn du noch einmal diesen Beschützerscheiß mit mir machst, werde ich …«
    Was wirst du?
    »Mir einen anderen Partner suchen.«
    Na, dann viel Glück. Wir zwei haben einander am Hals, Babe. Und warum überprüfst du inzwischen das Gebäude nicht trotzdem? Denn trotz allem, was du mir unterstellst, wäre es ein Riesenfehler, wenn wir Danis Traum wortwörtlich nehmen. Also überprüfen wir jedes mögliche Versteck für einen Serienmörder, der Platz und Abgeschiedenheit braucht. Richtig?
    Widerwillig sagte sie: »Richtig. Aber du musst dich wirklich damit abfinden, dass ich auf mich selbst aufpassen kann.«
    Okay. Okay. Nur setz dich in Bewegung, ja? Es ist fast Morgen.
    Vorsichtig öffnete Roxanne das alte Tor und war auf dem rissigen Betonweg der Eingangstür zur Fabrik schon mehrere Schritte näher gekommen, als sie plötzlich stehen blieb, sich umdrehte und die Dunkelheit hinter sich absuchte.
    Was ist?
    »Das Auto, das vor ein paar Minuten vorbeigefahren ist.«
    Was soll damit sein?
    »Ich habe dieses Gebiet seit Mitternacht beobachtet, und es ist das einzige Fahrzeug, das ich in Bewegung gesehen habe.«
    Na

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