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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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ihm einen halbseidenen Anstrich. Er blickte auf,
erhob sich und eilte ihnen entgegen.
„Lukas!“
War es nur Einbildung oder zuckte der Mann, der ihnen den Rücken zuwandte
zusammen, als Lukas Name fiel. Der dritte Fremde lenkte Tony ab, indem er
ebenfalls aufstand.
„Ich dachte schon, du hättest die Einladung vergessen.“
„Gut euch zu sehen, Leute.“
Tony beobachte, wie die Drei einander kumpelhaft die Schultern klopften.
„Wen hast du denn da mitgebracht?“ Der kleinere, kräftigere der Beiden, in
lässiger Jeanskleidung, wandte sich Tony zu.
„Etienne, Jan, darf ich vorstellen: Tony Lemberg.“
Etienne kam auf Tony zu - ein paar entscheidende Zentimeter zu nah, als dass
sie sich dabei noch wohl gefühlt hätte. Er beugte sich über ihre Hand und
hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. „Enchanté, Mademoiselle! Comment
allez-vous?“
Tonys Schulfranzösisch übernahm. „Très bien, merci. Et vous?“
„Ah!“ Etiennes dunkle Augen leuchteten auf. Tony wich irritiert einen Schritt
zurück, aber er hielt ihre Hand fest, während er sie mit einer Flut
französischer Worte überschüttete, denen sie nicht einmal annähernd folgen
konnte.
„Tut mir leid“, erklärte sie, suchte peinlich berührt Lukas Blick. „Damit ist
mein Französisch schon aufgebraucht.“
Etienne gab ein theatralisches Seufzen von sich. Tony hätte jeden Eid
geschworen, dass er sich köstlich amüsierte, während sie sich unbehaglich unter
seinem Blick wand.
„Bedauerlich. Aber man kann nicht alles haben. Charme, Eleganz, Schönheit.
Niemand kann mehr verlangen. Jetzt verstehe ich!“
Halb an Lukas gewandt fuhr er fort: „Natürlich haben wir immer gewusst, dass
unser Freund hier grundsolide ist. Eine echte Stütze der Gesellschaft. Doch so
jung und schon in festen Händen? Aber wer könnte es ihm verdenken?“
    Tony achtete kaum auf Etiennes Worte. Sie war erleichtert,
als er endlich ihre Hand freigab. Lukas, der mit genervtem Ausdruck und
verschränkten Armen seinen Freund beobachtete stutzte.
„Was redest du da eigentlich?“
„Na, nach dem, was Nora mir erzählt hat, seid ihr beiden doch so gut wie
Gefährten!“
Lukas schnaubte: „Wann soll Nora das erzählt haben?“
„Als ich letzte Woche versuchte dich zu erreichen. Du warst nicht da. Also habe
ich ausführlich mit Nora gesprochen. Sie sagte, dass du deine Zukünftige
mitbringst, wenn du uns besuchst. Ach, ja! Sie meinte noch, wir sollen uns
anständig benehmen.“ Etiennes Blick senkte sich tief in Tonys Augen. „Wenn du
irgendwann von meinem langweiligen Kumpel die Nase voll haben solltest, denk
daran: Etienne hat immer ein offenes Ohr und ein offenes Herz!“
„Damit du bescheid weißt“, fuhr Lukas ihn an, aber er schien ein Grinsen zu
unterdrücken. „Ich hatte beschlossen, mich auf keinen Fall von dir provozieren
zu lassen. Ich denke grade noch mal drüber nach!“
Jan lachte, verstummte jedoch, als er Lukas Blick folgte.
„Hallo Peter!“
    Der dritte Mann, der noch am Tisch saß, hatte sich zu ihnen
umgedreht und beobachtete sie ohne eine Miene zu verziehen.
„Etienne, ich hätte nicht gedacht, dass du so gute Beziehungen zur Obrigkeit
unterhältst.“
Der Franzose runzelte die Stirn, antwortete aber nicht.
„Setzt euch zu uns“, lenkte Jan ab. „Was kann ich dir anbieten, Tony? Ihr seid
unsere Gäste.“
Während Jan Tony einen Stuhl zurechtrückte, stand Peter auf. „Ich muss mich auf
den Weg machen.“ Er nickte den Männern kühl zu und bedachte Tony mit einem
intensiven Blick, unter dem sie sich plötzlich sehr nackt fühlte.
„War interessant Dich kennenzulernen.“
Damit verließ er zügig den Raum.
    „Scheint sich nichts geändert zu haben“, bemerkte Lukas,
nach Peters Abgang.
Jan zuckte die Schultern. „Er verhält sich idiotisch. Diese Sache ist lange her
und es ist lächerlich, dass er darauf besteht, dir die Schuld zu geben.“
„Wir wollen uns von diesem Wirrkopf nicht die Nacht verderben lassen“, stimmte
Etienne zu.
Die Rothaarige tauchte hinter dem Tresen auf.
„Komm her, Yvette, und bring zwei Gläser Schampus mit. Habt ihr Yvette schon
kennengelernt?“
Tony bemühte sich vergeblich, ihr Grinsen zu unterdrücken. Sie beugte sich nah
an Lukas Ohr. „Sollte sie nicht Janette heißen? Raven. Französisch. Das ist wie
in dieser Fernsehserie. Wie hieß die noch gleich?“
Lukas sah sie verständnislos an, aber Jan erwiderte ihr Lächeln.
„Das müsste Lukas eigentlich was sagen“, meinte er spöttisch. „Es ging um

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