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Bluttrinker (German Edition)

Bluttrinker (German Edition)

Titel: Bluttrinker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Bender
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Menschenhandel aus. Bekannt wurden
die Vorfälle durch einen achtjährigen Jungen, dem es vor ein paar Tagen gelang
zu entkommen. Eine Nachbarin fand das durch Blutverlust bewusstlose Kind in
ihrem Garten. Sie wandte sich sofort an die Polizei.“
Christopher nickte Johann zu und setzte sich.
    „Ich muss nicht betonen“, begann Lukas Vater mit tödlicher
Ruhe in der Stimme, „dass wir es mit einem Fall von außerordentlicher Brisanz
zu tun haben. Einfacher gesagt, es kommt nicht oft vor, dass wir eine derart
üble Scheiße ausbügeln müssen.“
Viele der Anwesenden nickten zustimmend.
Ihre Art besaß ein hohes Gewaltpotenzial. Man müsste ein ignoranter Dummkopf
sein, um das nicht zu sehen. Aber diese Vorfälle waren ungeheuerlich.
    „Wir müssen alle verfügbaren Kräfte mobilisieren. Dennoch
sind wir auf Hilfe von außerhalb angewiesen. Jeremias Leute unterstützen uns
bereits in der Gerichtsmedizin. Arne kümmert sich persönlich um den
überlebenden Jungen. Wir werden mehrere Einsatzteams bilden, um zügig die
größten Sicherheitslücken zu schließen. Das schwierigste Parkett ist, wie üblich,
die Polizei und die Staatsanwaltschaft. Ich werde das Polizeirevier bearbeiten.
Christopher übernimmt den zuständigen Staatsanwalt. Ein weiterer Punkt ist die
Arztpraxis, in der der Junge behandelt wurde. Diese Aufgabe fällt dir zu,
Matthias.“
    Johann nannte daraufhin die Namen seiner Leute, die den
betreffenden Teams zugeordnet wurden. Christopher verließ als Erster mit einem
Jägerkollegen und drei Wächtern den Raum, um für die weitere Planung ein
separates Besprechungszimmer aufzusuchen.
    „Matthias, ich muss dich bitten mit zwei Wächtern und einem
Anwärter zurechtzukommen. Allerdings bin ich sicher, dass Lukas dir eine Hilfe
sein wird. Ich benötige alle übrigen Kräfte für das Polizeirevier. Karol und
Sergej werden hier die Stellung halten und den Gefangenen bewachen.“
Matthias nickte zustimmend und warf zweien der Wächter und Lukas auffordernde
Blicke zu. Lukas spürte, wie sich Sergejs Augen in seinen Rücken bohrten, als
er hinter den anderen hinausging.
     
    „Um diese Zeit sollte die Sprechstunde eigentlich vorbei
sein“, flüsterte Matthias. Eine kräftige, grauhaarige Frau, mit einem Kleinkind
an der Hand, klingelte und wurde in die Praxis eingelassen.
Sie standen in der Deckung einer Treppenhauswand und beobachteten die
rauchblaue Tür, hinter der die pädiatrische und psychologische
Gemeinschaftspraxis lag.
    „Wir können nicht ewig warten“, gab Samuel, einer der
Wächter, zu bedenken.
Matthias nickte besorgt. „Jede Minute kann irgendein dummer Zufall dazu führen,
dass die Anzahl der Mitwisser sich weiter vergrößert.“
Der zweite Wächter, Matthias hatte ihn mit Charly angesprochen, brummte
zustimmend.
    „Lukas“, der Jäger musterte ihn skeptisch, „deine
Beurteilungen sind mehr als hervorragend. Trotzdem gefällt es mir nicht, einem
Anwärter eine solche Aufgabe aufzubürden. Noch dazu einem krassen Anfänger, den
ich noch nicht habe arbeiten sehen. Aber ich muss mich mit den beiden Ärztinnen
herumschlagen. Es gibt zwei Sprechstundenhilfen. Charly und Samuel müssen die
beiden dazu bringen, ihnen alle Unterlagen auszuhändigen und andere eventuell
vorhandene Spuren beseitigen. Und wir wissen nicht, wie viele Sterbliche sich
noch als Patienten da drinnen aufhalten.“
Lukas nickte. „Das heißt, wir waren niemals da, keiner hat uns gesehen.“
„Richtig. Niemand verlässt die Praxis, bevor wir fertig sind. Weitere Patienten
werden hereingelassen und müssen ebenfalls versorgt werden.“
„Kein Problem“, meinte Lukas, ohne eine Spur von Nervosität.
Matthias warf ihm noch einen prüfenden Blick zu, dann gab er das Kommando zum
Einsatz.
    Sekunden später marschierten vier Bluttrinker in die
Praxisräume.
An den eierschalenfarbenen Wänden hingen von Kindern gemalte Bilder in bunten
Rahmen. Aus dem offenen Durchgang zum Wartezimmer quoll Spielzeug auf den Flur
heraus. Die Sprechstundenhilfe hinter dem Tresen machte Anstalten, ihr
Telefonat zu unterbrechen und alarmiert den Männern entgegenzutreten, die
offensichtlich fehl am Platze waren.
Samuel trat an die Theke heran und bannte den Blick der molligen jungen Frau.
Sie setzte sich wieder, ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht, und
vereinbarte in aller Ruhe mit dem Anrufer einen Termin für den nächsten Tag.
Matthias nickte seinen Begleitern zu und machte sich auf den Weg zu den
Sprechzimmern.
    Lukas betrat das

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