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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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und alle vier Pfoten in die Luft gestreckt. Sie schnurrte wie eine Katze, während sie sanft den Bauch gekrault bekam.
    Tim besaß keinerlei Beweis für den geplanten Mord. Natürlich würde Richard Kravet alles leugnen, was in der Kneipe vorgefallen war.
    »Was nun?«, wollte Pete wissen.
    Damit beschäftigt, den Hund zu kraulen, hob Linda den Kopf und sah Tim an. Ihre grünen Augen blieben weiterhin geheimnisvoll, vermittelten ihm jedoch klar und deutlich den Wunsch, den Stand der Dinge unter Verschluss zu halten, zumindest vorläufig.
    Tim kannte Pete nun schon über elf Jahre und diese Frau erst knapp zwei Stunden, und trotzdem entschied er sich für die Diskretion, um die sie wortlos bat.
    »Danke, Pete. Du warst nicht verpflichtet, dich so weit aus dem Fenster zu hängen.«
    »Ach, da fühle ich mich am wohlsten.«
    Das stimmte. Pete Santo war schon immer risikofreudig gewesen, wenn auch nie leichtsinnig.
    Während Linda den Hund sich selbst überließ und aufstand, fragte Pete: »Kennt ihr beiden euch schon lange?«
    »Eigentlich nicht«, sagte sie.
    »Wie habt ihr euch kennengelernt?«
    »Beim Kaffee.«
    »Etwa bei Starbucks?«
    »Nein, da nicht«, sagte sie.
    »Paquette. Das ist ein ungewöhnlicher Name.«
    »In meiner Familie nicht.«
    »Hört sich hübsch an. P-a-c-k-e-t-t-e?«
    Sie bestätigte die Schreibweise nicht.

    »Hm. Also sind Sie eine Frau von der starken, schweigsamen Sorte.«
    Sie lächelte. »Und Sie sind und bleiben ein Detective.«
    Die schüchterne Zoey hielt sich bis zur Haustür dicht hinter Linda.
    Von verschiedenen Stellen im nächtlichen Garten her erklang ein verborgener Chor von Kröten.
    Linda kraulte den Hund sanft hinter den Ohren, gab ihm einen Kuss auf den Kopf und ging über den Rasen zu Tims Wagen, der in der Einfahrt stand.
    »Sie mag mich nicht«, sagte Pete.
    »Klar mag sie dich. Sie hat bloß was gegen Cops.«
    »Das heißt, wenn du sie heiratest, muss ich meinen Beruf wechseln?«
    »Ich werde sie nicht heiraten.«
    »Ich glaube, sie gehört zu der Sorte, bei der man ohne Ehering nicht weiterkommt.«
    »Darum geht es mir gar nicht. Da ist nichts zwischen uns.«
    »Abwarten«, sagte Pete. »Sie hat das gewisse Etwas.«
    »Inwiefern?«
    »Keine Ahnung. Aber sie hat es.«
    Tim beobachtete, wie Linda in den Wagen stieg. Während sie die Tür zuzog, sagte er: »Auf jeden Fall kocht sie guten Kaffee.«
    »Das wundert mich gar nicht.«
    Während die unsichtbaren Kröten weitergesungen hatten, als Linda zwischen ihnen hindurchgegangen war, verstummten sie, sobald Tim den Fuß aufs Gras setzte.
    »Sie hat Klasse«, sagte Pete. »Das ist ein Teil von dem gewissen Etwas.« Als Tim zwei weitere Schritte getan hatte, fügte er hinzu: »Und Sang-froid.«
    Tim blieb stehen und sah sich nach seinem Freund um. »Sang was?«
    »Sang-froid. Das ist Französisch. Selbstbeherrschung, Gelassenheit, Kaltblütigkeit.«

    »Seit wann sprichst du denn Französisch?«
    »Den Ausdruck kenne ich von einem Collegeprofessor, der französische Literatur unterrichtet hat. Er hat eine junge Frau mit einem Meißel umgebracht und anschließend mit einem Steinschneider zerstückelt.«
    »Mit einem Steinschneider?«
    »Er war nebenbei Bildhauer. Um ein Haar wäre er davongekommen, weil er so viel Sang-froid besaß. Aber ich hab ihn doch erwischt.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Linda noch niemanden zerstückelt hat.«
    »Es ging mir auch nur darum, dass sie Selbstbeherrschung hat. Aber wenn sie je auf die Idee kommen sollte, mich zu zerstückeln, werde ich mich nicht wehren.«
    »Kumpel, du enttäuschst mich.«
    Pete grinste. »Ich hab ja gewusst, dass zwischen euch was läuft.«
    »Unsinn«, behauptete Tim und ging durch das Schweigen der Kröten zu seinem Wagen.

9
    Während Tim aus der Einfahrt auf die Straße zurückstieß, sagte Linda: »Für einen Cop scheint er ganz in Ordnung zu sein. Auf jeden Fall hat er einen total süßen Hund.«
    »Außerdem hat er einen toten Fisch, den er nach seiner Exfrau benannt hat.«
    »Vielleicht war sie ja kalt wie ein Fisch.«
    »Er sagt, er hätte nichts dagegen, wenn du ihn zerstückeln willst.«
    »Was hat das denn zu bedeuten?«
    Tim legte den Schalthebel um. »Das ist der Humor von Sandhunden.«
    »Von Sandhunden?«
    Verblüfft stellte Tim fest, dass er die Tür geöffnet hatte, und zog sie sofort wieder zu. »Schon gut.«
    »Was ist das denn, ein Sandhund?«
    Sein Handy läutete, was ihm die Notwendigkeit ersparte, weitere Erklärungen abzugeben. In der

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