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Blutvertrag

Blutvertrag

Titel: Blutvertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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sie den weißen Chevrolet.
    Wie Tim das geschafft hatte, wusste sie nicht, aber sie wusste, dass er es gewesen war. Bestimmt hatte er gedacht, er hätte den Chevy erledigt, aber so lädiert das Ding auch war, es konnte noch fahren.
    Kravet hatte die List durchschaut. Er wusste, dass Linda das Café durch die Hintertür verlassen hatte, und war gekommen, um sie sich zu schnappen.

    Sie wandte sich dem Café zu, aber im selben Augenblick stieß Dennis Jolly die Tür auf. Vor Ärger war sein dicker Hals noch weiter angeschwollen.
    Wenn sie versuchte, an ihm vorbeizukommen, verstellte er ihr bestimmt den Weg. Womöglich kam er sogar auf sie zu, um sich zu revanchieren.
    »Wenn er dich sieht«, sagte sie warnend, »pustet er dir das Hirn aus dem Schädel.«
    Der Ton ihrer Stimme, Jollys Sorge um die eigene Haut und das höllische Scheppern des Chevrolets überzeugten den Geschäftsführer, sich sofort wieder zurückzuziehen.
    Röhrend, schwankend und Funken sprühend kam der Chevy näher, und Linda rannte los.

14
    Mit der rechten Hand presste Linda die über die Schulter geschlungene Handtasche an sich, während ihr linker Arm sich rhythmisch vor und zurück bewegte, als könnte er sie vorwärtsziehen.
    Einem voll funktionstüchtigen Auto hätte sie natürlich nicht davonlaufen können, aber gegen den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Chevy hatte sie womöglich eine Chance. Egal, sie hatte sowieso keine andere Wahl.
    Sollte sie versuchen, in einer der Hintertüren zu verschwinden, die jedes der Gebäude entlang der Gasse hatte? An den Schildern war zu erkennen, dass diese Türen meistens zu Geschäften oder Büros gehörten. Zu einer chemischen Reinigung, einem Nagelstudio. Dort war zu dieser Stunde, kurz vor elf, geschlossen. Es gab allerdings auch Kneipen, und die waren sicher noch offen.
    Wenn sie an einen Ort flüchtete, wo sich mehrere Menschen aufhielten, würde Kravet ihr wohl kaum folgen. Schließlich konnte er nicht alle Gäste einer Kneipe umbringen, bloß um Linda zu erwischen. Außerdem hatte der Barkeeper womöglich eine Pistole; auch ein Gast konnte bewaffnet sein, und mancherorts gab es Videokameras, die alles aufgezeichnet hätten. Das war zu riskant, weshalb Kravet sich zurückziehen und auf eine neue Gelegenheit warten würde.
    Wenn sie jedoch stehen blieb und an einer Tür rüttelte, die verschlossen war, dann war sie tot. Der Chevy war viel zu nah. Einen Irrtum konnte sie sich nicht leisten. Sonst
wurde sie über den Haufen gefahren oder an einer Mauer zerquetscht.
    Dem Motorengeräusch nach zu urteilen, kam der Wagen näher. Anfangs hatte sie einen Vorsprung von etwa zehn Metern gehabt, nun waren es höchstens noch sechs.
    Das Ende der Gasse war noch ein gutes Stück entfernt, und Lindas Beine fühlten sich schwer und unbeholfen an. Nun bedauerte sie, sich einen Cheeseburger genehmigt zu haben.
    Es schepperte. Eine leere Getränkedose, auf die sie getreten war, hatte sich an ihren Schuh geklammert. Zwei, drei Schritte lang behinderte das Ding sie beim Laufen, bevor es sich endlich löste.
    Hinter ihr schwoll der unsägliche Lärm des Chevy, der sich in seine Einzelteile zu zerlegen schien, immer weiter an. Gleich musste sie die vordere Stoßstange in den Kniekehlen spüren. Als das Getöse kaum mehr lauter werden konnte, verwandelte es sich plötzlich in ohrenbetäubendes Kreischen. Da schabte Metall gegen Metall. Vielleicht schrammte der Chevy an einem der Müllcontainer entlang.
    Irgendwie spürte Lindas Körper, dass diese Entwicklung positiv war. Ihre Beine fühlten sich leichter an, und die Füße bewegten sich, als hätten sie Flügel.
    Während der Lärm weiter anschwoll, entfernte er sich zugleich. Nun wurde Linda klar, dass sie einen Moment lang den Ölgeruch des überhitzten Motors gerochen hatte, doch das war jetzt nicht mehr der Fall.
    Ohne ihre Schritte zu verlangsamen, wagte sie es, einen Blick über die Schulter zu werfen, und sah, dass der Chevy tatsächlich einen Müllcontainer gerammt und sich daran verhakt hatte. Der Fahrer versuchte zu beschleunigen, um sich zu lösen, doch die Metallräder des schweren Containers fraßen sich in den Asphalt. An der Mauer eines Gebäudes entlanggezogen, ging der Deckel krachend auf und zu wie das Maul eines Krokodils. Allerhand Unrat fiel heraus,
während der Container den Putz von der Mauer schabte und einen Türrahmen aus seiner Verankerung riss.
    Linda drehte den Kopf wieder nach vorne und rannte weiter. Mit jedem Schritt war sie der Rettung

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