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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass man ihn entführen wollte. Für ihn muss alles harmlos ausgesehen haben. Wenn das stimmt, ist er auch nicht von Justine Cavallo abgeholt worden. Eine Blutsaugerin riecht er auf drei Meilen gegen den Wind. Das brauche ich dir nicht zu sagen.«
    »Dann haben sie es besonders raffiniert angestellt.«
    »Sie sehe ich als Einzahl.«
    »Die Cavallo?«
    »Ja.«
    Damit war Bill nicht einverstanden. »Nein, John, ich glaube, dass sie Helfer gehabt hat, die sie einspannen konnte, um den guten Marek aus seiner Wohnung zu holen. Das müssen Personen gewesen sein, denen er kein Misstrauen entgegenbrachte.«
    Ich zog die Hand von links nach rechts durch die Luft. »Schluss und Ende, was ihn angeht. Wir sollten uns um uns kümmern.«
    Bill zog einen Stuhl heran und setzte sich auf die vordere Kante. »Man hat uns erwartet.«
    »Ja.«
    »Dann muss Marek geplaudert haben.«
    Ich winkte ab. »So darfst du das nicht sehen, Bill. Klar, du würdest doch auch mit deinem Geburtstag nicht hinter dem Berg halten. Es ist eine ganz normale Sache. So wird Marek auch gedacht haben, Aber er hat es wohl den falschen Leuten erzählt, ohne er zu wissen. So sehe ich die Dinge jedenfalls.«
    »Ja, und diese Leute haben dann geredet und sich mit der blonden Bestie in Verbindung gesetzt.«
    »So kann es gewesen sein.«
    Bill schaute einen Moment ins Leere, bevor er den Kopf schüttelte. Er lächelte sogar und meinte dann: »Ich habe ja einiges von dieser blonden Bestie gehört, John. Durch dich bin ich neugierig geworden. Irgendwie freue ich mich sogar darauf, ihr vielleicht gegenüberstehen zu können. Wäre bestimmt interessant.«
    »Nein, Irrtum. Ich an deiner Stelle würde mich nicht darauf freuen. Justine ist eine Bestie. Sie will dein Blut. Sie ist machtgierig, sie kennt keine Rücksicht, sie setzt ihre Schönheit an, um ans Ziel zu gelangen, und sie besitzt eine Kraft, die schon mehr als ungewöhnlich ist. Ich musste ja gegen sie kämpfen, und das ohne Kreuz. Ich habe verloren. Sie hat mich fertig gemacht. Sie hat mir gezeigt, wie mächtig ein Vampir sein kann und wie klein ein Mensch. Ich wundere mich heute noch darüber, dass ich die erste Begegnung mit ihr überlebt habe. Davon abgesehen, ist nicht nur sie im Spiel. Mallmann eben, van Akkeren auch, obwohl ich glaube, dass er sich um andere Dinge kümmern will, damit er nach ganz oben an die Spitze kommt.« Ich klopfte auf den Tisch. »Hier haben wir es wahrscheinlich nur mit der Cavallo zu tun. Vielleicht auch mit Mallmann, aber das wird sich noch herausstellen.« Ich schaute Bill an. »Gehen wir mal von Folgendem aus. Van Akkeren hat es geschafft, unseren Freund Abbé Bloch zu vernichten. Das war sein erster und wichtigster Sieg nach seiner Rückkehr aus der Hölle. Beflügelt durch diesen Erfolg will jemand wie die Cavallo nicht nachstehen. Sie braucht den großen Sieg, und sie will mir natürlich schaden. Was macht sie? Sie holt sich Marek. Der Pfähler ist ihr erklärter Todfeind als Vampirjäger und zudem ein guter Freund von uns. Sie beobachtet ihn oder lässt ihn beobachten und schlägt dann zu, wenn es am günstigsten ist.«
    »An seinem Geburtstag.«
    Ich zuckte die Achseln. »Was willst du machen, Bill? Es hat sich eben so ergeben. Kann aber auch sein, dass es gut geplant worden ist. Wer weiß das schon?«
    Mein Freund nickte. Dann strich er durch seine dichten braunen Haare. »Und wir sitzen hier herum, starren Löcher in die Luft, wälzen Theorien und kommen dabei keinen Schritt weiter. Ist das so, oder habe ich Recht?« Er grinste.
    »Beides.«
    »Was können wir denn tun?«
    Ich sagte zunächst mal nichts, denn es fiel mir beim besten Willen nichts ein. Ich war zwar nicht von der Rolle, aber ich hatte auch keine Idee. Es gab einfach nichts, wo wir ansetzen konnten. Ein verlassenes Haus, in dem wir keine Kampfspuren gefunden hatten, und nur dieser verdammte Wisch, auf dem die Nachricht bestimmt voller Häme geschrieben worden war. Es sah für eine Aufklärung des Falls zumindest nicht gut aus.
    »Danke für deinen Vorschlag«, sagte Bill sarkastisch.
    Ich stemmte meine Hände auf die Stuhllehne. »Darf ich fragen, ob du eine bessere Idee hast?«
    »Du darfst, aber die habe ich leider nicht. Ich bin leer. Ebenso wie du, John.«
    Ich drehte mich um und trat an eines der Fenster. Zwar würde ich nichts sehen können, aber ich brauchte einfach Zeit, um nachzudenken, und wollte nicht durch Fragen gestört werden.
    Der Wisch war nicht grundlos hinterlegt worden. Die Cavallo

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