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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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Zu sehen waren zwei Männer. Den einen konnte Mick unschwer als Soldaten identifizieren, bei dem anderen, in jedem Fall ein Zivilist, tippte Mick auf einen Studenten. Gemeinsam entließen die beiden Männer eine weiße Taube in die Freiheit. So weit, so pathetisch. Der Ort des Geschehens erinnerte Mick allerdings irgendwie verdächtig an den Platz des Himmlischen Friedens.
    Mick schüttelte den Kopf. Chinesen. Markenware allein reichte wohl nicht mehr, jetzt fälschten sie auch noch ihre eigene Geschichte.
    Dass Akuma das Gemälde nur wegen der hübschen Taube aufgehängt hatte, durfte man angesichts des restlichen Nippes in seinem Büro zumindest in Betracht ziehen. Auf dem Schreibtisch diente eine lebensgroße Porzellantaube als Briefbeschwerer, und an der Wand neben dem Eingang hingen Sonderteller der letzten zehn Taubenolympiaden.
    »Nun, Herr Zaho. Wir danken Ihnen erst einmal ausdrücklich dafür, dass Sie auf einen Sonntag Zeit für uns gefunden haben. Angesichts der traurigen Umstände und außerdem der Tatsache geschuldet, dass wir wirklich jeder Spur nachgehen müssen  …« Mick litt, während er Andreas zuhörte. Sie hatten vor Akumas Schreibtisch Platz genommen. Wie verschwurbelt wollte sich sein Partner denn noch ausdrücken, um dem Diplomatensöhnchen auch ja nicht auf die Füße zu treten? »… müssen wir halt auch diesem Hinweis im Hinblick auf …«
    »Okay. Hier ist der Punkt.« Mick hielt es nicht länger aus und grätschte Andreas ins Wort. »Sie wurden sowohl in der Zechensiedlung als auch in den Schrebergärten mehrmals gesehen. Was haben Sie da getrieben?«
    Andreas warf seinem Partner einen bösen Blick zu, machte es damit aber nur noch schlimmer.
    »Ja, was? Das kann uns unser kleiner Freund hier doch sagen, und dann dampfen wir auch schon wieder ab.«
    Akuma, der bis jetzt nachdenklich geschwiegen hatte, wandte sich an Andreas.
    »Ihr Kollege hat recht. Ich habe mich durch mein unbedachtes Verhalten verdächtig gemacht. Das verstehe ich.«
    »Herr Zaho. Niemand redet davon, dass wir Sie verdächtigen«, ruderte Andreas eilig zurück.
    Akuma nickte die freundliche Lüge mit einem Lächeln ab. »Bevor ich Ihnen jetzt aber die genauen Umstände erkläre …«, fuhr er wohlüberlegt fort, »lassen Sie mich zuerst mein tiefempfundenes Mitgefühl für Herrn Albrecht zum Ausdruck bringen. Ich werde sofort ein Kondolenzschreiben aufsetzen lassen, auch im Namen meiner Regierung.«
    Mick runzelte die Stirn. Im Namen der chinesischen Regierung?! Auch Andreas war über so viel Anteilnahme dann doch etwas erstaunt. »Sie kennen Herrn Albrecht?«
    Die Frage rang Akuma ein Lächeln ab. »Nun, die Frage ist wohl eher: Welcher Taubenfreund in meinem Heimatland kennt Herrn Albrecht nicht?«
    Mick hätte da spontan auf gute 1,3 Milliarden getippt. Als er gerade den entsprechenden Spruch anbringen wollte, betrat eine auffallend hübsche Chinesin mit schwarzem glatten Haar und mandelbraunen Augen das Büro. Die junge Frau, die Tee servierte, trug ein traditionelles seidenes Tang-Kleid, das etwas moderner geschnitten war. Nicht, dass sich Mick auch nur ansatzweise mit chinesischer Damenmode ausgekannt hätte, dafür aber mit Rundungen, und die betonte der Fummel auf ansprechende Art und Weise, als sie sich über den Tisch beugte, um einzuschenken. Mick lächelte, dann jedoch spürte er einen schmerzhaften Tritt auf seinen Fuß. Andreas blickte ihn vorwurfsvoll an.
    Nachdem alle versorgt waren, trat die junge Frau schweigend drei Schritte zurück und senkte den Blick. Was Mick für ein ausnehmend gutes Beispiel an gelungener Erziehung hielt, schien Akuma allerdings zu verärgern. Er warf der jungen Frau einen kurzen, wenig wohlwollenden Blick zu, fuhr dann aber fort.
    Mick und Andreas staunten nicht schlecht, als Akuma ihnen erklärte, welche Rolle der Taubenflugsport in China spielte. In Deutschland ein vom Aussterben bedrohtes »Alte-Männer-Hobby«, hatte er sich in China in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt, und neben belgischen waren dort besonders deutsche Tauben heiß begehrt.
    » Made in Germany gilt in meinem Heimatland auch bei Tauben als echtes Qualitätsprädikat«, versuchte sich Akuma an einem Scherz.
    Na ja. Dass man das hierzulande von Made in China nicht gerade behaupten konnte, behielt Mick für sich. Ihn interessierte etwas anderes. Der ganze Sermon von taubenverrückten Chinesen und Willi-Albrecht-verrückten Taubenzüchtern in China erklärte noch nicht, was Akuma in

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