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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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hier einfallende Licht traf den Boden jedoch nicht direkt, sondern wurde von der weißen Zimmerdecke reflektiert. Das Resultat war ein furchtbar diffuses Licht, das aus keiner bestimmten Richtung zu kommen schien. Zum Arbeiten und um neue Produkte in Augenschein zu nehmen, mochte so ein Licht praktisch sein, weil es so gut wie keine harten Schatten und Kontraste verursachte, aber Mick war es schlicht zu schwammig. Man wusste einfach nicht, woran man war, und genau das konnte man auch über Paul Schreiner sagen.
    »Also jetzt wird’s aber abenteuerlich!«, echauffierte der sich gerade. Andreas hatte ihn mit der Verkehrslage am Tag der Tat konfrontiert und in Frage gestellt, dass Thomas’ Stiefvater wirklich auf Geschäftsreise gewesen war.
    Schreiners Tonlage, die Art, wie er sich vermeintlich aufgewühlt in den Bürosessel fallen ließ, nur um direkt wieder daraus hervorzuschnellen – all das wirkte auf Mick genauso diffus wie das Licht. Der Typ hatte keine Ecken und Kanten. Mick wurde das Gefühl nicht los, dass er ihnen die ganze Zeit etwas vorspielte. Und zwar nicht nur, wenn er den liebenden Ehemann und trauernden Stiefvater gab, sondern auch jetzt, wenn er sich vermeintlich aufregte. Fast schien es, als ginge er davon aus, dass man dieses Verhalten von ihm erwartete. Als spiele er nur die jeweilige Rolle. Mick dachte den Gedanken zu Ende. Das hieße, dass Schreiner überhaupt keine Gefühle hatte und alles nur Taktik war. Mick verwarf den Gedanken. Schreiner war nicht »echt«, aber so eiskalt war er ja wohl auch nicht.
    Schreiner ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. »Wie oft standen Sie in Ihrem Leben denn schon in einem Stau, der nicht angesagt worden ist, und wie oft war da , wo Stau sein sollte, überhaupt keiner?«
    »Sie bleiben also weiter bei Ihrer Version, dass Sie am Tag des Mordes auf Geschäftsreise waren?« Andreas hakte ein letztes Mal nach und erreichte damit immerhin, dass Paul Schreiner einen Moment lang zögerte.
    »Ja«, presste er schließlich heraus. »Sind wir jetzt fertig?«
    »Ne!«, schaltete sich Mick ein. »Wenn Sie gesagt hätten: Ich war gar nicht in Frankfurt, sondern in Essen, hab aber gelogen, weil meine Frau nicht wissen soll, dass ich sie betrogen hab, dann …« Mick machte eine kleine Kunstpause. »… dann wären wir vielleicht jetzt fertig. Aber da Sie lieber den Verkehrsexperten geben, dürfen Sie sich jetzt noch die Theorie meines phantasiebegabten Partners anhören, die Ihnen ein Motiv unterstellt.«
    Mick wandte sich mit einem Lächeln zu Andreas. Der nahm den Staffelstab dankbar auf. »Herr Schreiner, wussten Sie, dass Willi Albrecht seinen Enkel als Alleinerben eingesetzt hatte?«
    »Nein …« Paul Schreiner schüttelte den Kopf. »Doch … kann sein. Lena hat so was mal erwähnt, glaube ich.«
    »Glauben Sie. Dann hatten Sie ja auch Grund zu glauben, dass Ihre Frau und somit auch Sie leer ausgehen würden, wenn Willi Albrecht das Zeitliche segnet«, ging Andreas seine Theorie weiter durch.
    »Also, das ist wirklich der Gipfel!« Paul Schreiner hielt es nicht mehr auf dem Stuhl, als ihm dämmerte, worauf Andreas abzielte. Er sprang auf und tigerte hin und her. Das Arbeitszimmer war doppelt so groß wie Micks Bude bei Uschi. Aber Neid wollte bei ihm nicht aufkommen, im Gegenteil. An der Aufgabe, diese Höhle auch nur im Ansatz gemütlich zu gestalten, hätte sich selbst Li-Zi die Zähne ausgebissen. Schreiner blieb stehen. »Jetzt mal im Ernst. Seh ich …, sieht das alles hier etwa so aus, als wäre ich auf die paar Kröten angewiesen, die mein Schwiegervater Thomas vielleicht irgendwann mal zu vererben hat?!«
    »Jetzt bläh mal nicht so die Backen auf! An dem Bunker hier klebt doch schon der Kuckuck!« Mick fischte sich eine Produktprobe vom Tisch, einen Parfumflakon, den Schreiner offenbar demnächst über seine Schnäppchenseite vertreiben wollte. »Mit Ihrer Resterampe lief’s zuletzt ja wohl hypermegasuperscheiße, was?«
    »Ich hab keine Ahnung, wovon Sie da reden!«
    Mick stellte den Flakon mit gerümpfter Nase wieder weg. »Ich rede davon, dass du mit deinem Ramschfahrrad ’nem Kind das Leben versaut hast und dafür zu Recht ganz gewaltig bluten musst.«
    Paul Schreiner zuckte zusammen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Mick auf der richtigen Fährte war.
    »Das Verfahren geht noch in Berufung, aber da müssen Sie sich an meine Anwälte …«
    »Ja, ja. Anwälte. Hauptsache, man zieht sich selbst schön aus der Verantwortung, was?« Mick lief

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