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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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Mitternachtsbeichte ist bei mir gut aufgehoben.«
    Dieses Luder! Hatte sie wirklich noch den Mumm, sich über ihn lustig zu machen? Mick überkam die kalte Wut. Er schulterte Li-Zi und rannte wie ein Bulldozer mit ihr auf die gegenüberliegende Zimmerwand zu. Dort schlug er jedoch mit voller Wucht allein auf. Was war passiert? Hatte die kleine Kampfmandarine sich in Luft aufgelöst? Fast. Während Mick mit ihr durchs Zimmer gerannt war, hatte Li-Zi das Kabel der Deckenlampe zu fassen bekommen und baumelte nun neben dem Lampenschirm. Ungläubig ging Mick ein paar Schritte um Li-Zi herum. War es wirklich nur die Lüsterklemme, die ihr ganzes Gewicht hielt? Noch während er nach einer Antwort suchte, schwang sich Li-Zi wie ein Äffchen an einer Liane vor und zurück und …
    Mick war sich sicher, dass die Verdrahtung nachgegeben hatte, tatsächlich hatte Li-Zi nur das Kabel losgelassen und sauste mit dem aufgenommenen Schwung auf Mick zu. Zuerst prallte sie auf ihn, dann landeten beide auf dem Bett. Der alte Holzrahmen ächzte unter dem Einschlag und pochte beim Ausschwingen rhythmisch gegen die Wand.
    Ein Stockwerk tiefer bewirtete Uschi gerade ihren ersten Gast, einen gekämmten Seitenscheitel aus der nahe gelegenen Finanzverwaltung. Der Mann, der in seinem beigefarbenen Strickpullunder und blaukarierten Hemd ein wenig so aussah, als wäre er zum ersten Mal nicht von Mama angezogen worden, blickte angesichts der zweideutigen Geräuschkulisse kurz zur Zimmerdecke. Uschi stellte mit einem entschuldigenden Lächeln das Radio lauter, konnte das Poltern damit aber auch nicht übertönen. Immerhin, der Song war nicht ganz unpassend. Love Is a Battlefield von Pat Benatar.
    Das Mamasöhnchen säbelte weiter an seinem Cordon bleu. Als dann aber plötzlich ein Schrei und kurz darauf Micks Stimme zu vernehmen war, die rief: »Na warte, dir werd ich’s zeigen, du kleines Biest!«, spitzte Uschis Gast die Ohren. Ein Quieken von Li-Zi brauchte es noch, dann schien sich der Mann seiner Sache sicher. Während er sich über die angekletschten Haare strich, wandte er sich mit einem verlegenen, aber auch erregten Lächeln an Uschi. »Sagen Sie … Vermieten Sie eigentlich nur die Zimmer oder … auch die Frauen gleich dazu?«
    Uschi blickte über den Rand ihrer Brille. »Erstens: Nein! Und zweitens: Raus!« Der Mann war perplex, suchte angesichts des Blicks, der ihn da gerade traf, aber vorsichtshalber das Weite. Oben polterte es unterdes erneut. Uschi feuerte den Lappen ins Spülwasser und kam hinter der Theke hervor.
    In Micks Zimmer ging der Kampf derweil in die entscheidende Phase. Mick und Li-Zi standen sich gegenüber, wägten beide den jeweils nächsten Schritt ab. Mick wischte sich mit der Hand durchs Gesicht. Seine Nase hatte angefangen zu bluten, außerdem schmerzte die Rippe, als hätte ein Pferd dagegengetreten. Li-Zi hingegen hatte noch keine Kampfspuren davongetragen, wenn man mal von ihren geröteten Handgelenken absah, wo Mick sie zu Anfang gepackt hatte. Das würde morgen vielleicht zwei blaue Flecken geben, aber mehr auch nicht. Dennoch! Auch wenn Li-Zi noch wesentlich besser beisammen war als Mick, k. o. war er noch nicht gegangen, und dabei sollte es nach Möglichkeit auch bleiben.
    Mick rammte die Beine, einem Sumoringer ähnlich, in den Boden und breitete die Arme aus. »Komm nur her, du kleines Kung-Fu-Mäuschen. ’ne deutsche Eiche haust du so schnell nicht um.«
    Das schien jedoch auch gar nicht Li-Zis Plan zu sein, denn sie stürmte auf ihn zu und landete mit einer formvollendeten Pirouette vor ihm. »Wer redet denn von umhauen, wenn man auch einfach draufklettern kann?«
    Im nächsten Augenblick merkte Mick, dass Li-Zi sein Knie als Steigbügel benutzte und gleich darauf auf seinen Schultern saß. Er wollte sie abschütteln, doch Li-Zi presste die Schenkel fest um seinen Hals. Mick blieb die Luft weg, seine Hände ruderten wild über seinem Kopf, versuchten, Li-Zi irgendwie zu fassen zu kriegen. Gerade hatte er sie erwischt, da flog die Tür auf und Uschi stand im Raum.
    »Ihr Lieben, ich freu mich ja, wenn ihr euch amüsiert, aber ihr seid einfach zu … was in Gottes Namen macht ihr da?«
    Während Mick noch nach einer passenden Antwort suchte, ließ sich Li-Zi mit einem Abwärtssalto von seinen Schultern fallen und landete direkt vor Uschis Füßen.
    Plötzlich war sie wieder das liebe kleine Mädchen. »Mick hat in meiner Tasche rumgewühlt.«
    »Weil da was drin war, was nicht ihr gehörte!«,

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